Horst-Bienek-Preis für Friederike Mayröcker

Die österreichische Dichterin Friederike Mayröcker wurde am Dienstag mit dem Horst-Bienek-Preis für Lyrik der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ausgezeichnet. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung wird der 85-Jährigen in der Münchner Residenz überreicht, wie die Akademie mitteilte. Mayröcker sei eine «der kreativsten und vielseitigsten Sprachkünstlerinnen der Gegenwart». Ihre «imposante Produktion» zeichne die «magische Art und Weise» aus, «wie es ihr gelingt, ihre abgeschlossenen und veröffentlichten Werke, sei es nun Lyrik oder Prosa, immer wieder durch neue Sprach- und Schreibfindungen zu übertreffen».

Der «international ausgerichtete» Horst-Bienek-Preis wird für das Gesamtwerk eines Lyrikers vergeben. Stifter des Preises ist der Dichter Horst Bienek (1930-1990). Er hatte der Akademie seinen Nachlass vermacht - mit der Auflage, eine Stiftung zu erreichten. In diesem Jahr wird der Preis außerhalb des üblichen zweijährigen Turnus vergeben, weil Bienek am 7. Mai 80 Jahre alt geworden wäre. Ausgewählt werden die Preisträger von einer Jury, der neben Akademie-Mitgliedern Persönlichkeiten des literarischen Lebens angehören.

Mayröcker wurde am 20. Dezember 1924 in Wien geboren, wo sie auch heute lebt. Erste literarische Arbeiten verfasste sie als Jugendliche, nach dem Zweiten Weltkrieg wurden erstmals Gedichte veröffentlicht, ihr erstes Buch erschien 1956. Ihr umfangreiches Werk umfasst Lyrik und Prosa, Erzählungen und Hörspiele, Kinderbücher und Bühnentexte. Seit 1954 war sie mit dem Dichter Ernst Jandl befreundet, dessen Lebensgefährtin sie bis zu seinem Tod 2000 war.

Mayröcker wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Großen Österreichischen Staatspreis (1982), dem Literaturpreis des Südwestfunks Baden-Baden (1985), dem Friedrich-Hölderlin-Preis (1993), dem Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der schönen Künste (1996), dem Georg-Büchner-Preis (2001) und dem Hermann-Lenz-Preis (2009).


Quelle: yahoo.de