"Alishas Lit-Talk"
Mark Freier
Heute möchte ich nun einen Grafiker vorstellen, mit dem ich schon am längsten zusammenarbeite – und das auf verschiedenen Ebenen.
Mark Freier ist ein künstlerischer Tausendsassa und ist in der Literaturbranche auf einigen Ebenen tätig, sei es als Grafiker, Setzer und gelegentlich als Autor.
Ich lernte ihn durch die fast fünfjährige Zusammenarbeit bei einem Kleinverlag kennen und schätzen. Und als sich unsere Wege dort trennten, hieß das nicht zwangsläufig, dass wir nicht auch weiterhin andere gemeinsame Pfade beschreiten würden. Gesagt, getan.
Doch bevor ich ins Plaudern gerate, erst einmal einige wenige Worte zu Mark Freier, der im Oktober 1967 in München geboren wurde. Dort lebt und arbeitet er auch heute noch – gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin.
Er ist ein Freund des phantastischen Films seit Kindheit an.
Als Quereinsteiger in die Grafikbranche beschäftigt er sich seit 1998 mit Foto-Manipulierung. Beruf und Hobby verschmolzen so miteinander und es entstanden bald eigenständige Arbeiten.
2002 wurde das erste Buchcover von ihm veröffentlicht (Jenseits des Hauses Usher, BLITZ-Verlag) – und das brachte den Stein ins Rollen, denn seither ist Mark Freier aus der Literaturszene nicht mehr wegzudenken.
Hier nur einige wenige Beispiele seiner jüngsten Cover, um zu verdeutlichen wie vielseitig die Arbeiten des Künstlers sind.
Ob ein klassisch-mystischer SHERLOCK HOLMES-Roman (BLITZ-Verlag)
oder
Urban Fantasy: ENGELSBRUT (Sieben Verlag):
oder
Dark Romance: NYBBAS TRÄUME (Sieben Verlag)
und derer mehr. Mark Freier arbeitet für eine Vielzahl phantastischer Verlage, ist also äußerst gefragt.
Als ich begann mit dem Sieben Verlag zusammenzuarbeiten und dort meine vier Reihen startete bahnten sich neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem Münchner Künstler an. So schuf Mark Freier das Covermotiv und die Innengrafiken zu DER SCHWARZE SEE, dem Auftaktroman der ARS LITTERAE und bald standen wir während dieses Projekts im Gespräch über meine geplanten Reihen, für die ich auch einen versierten Setzer suchte – und schon waren wir mittendrin, denn Mark Freier, der jahrelang bei einer Zetung arbeitete, ist auch auf dem Gebiet ein „guter Mann“. Er übernahm die Aufgabe fortan meine Reihen zu setzen und ich als Herausgeberin war um schlaflose Nächte ärmer, da ich die Reihen nun auch dahingehend in professionellen Händen wusste. In zuverlässigen dazu. Und das ist selten heuzutage.
Doch damit nicht genug, ich sprach Mark Freier auch auf meine geplante Horror-Reihe SCREAM an, die seit Mai 2010 die Leser erfreuen möchte. Dafür suchte ich einen Künstler, der sie komplett betreut (Cover-.und Innengrafiken). Mark war da mein absoluter Wunschkandidat und mein Jubel, als er zusagte, klang laut über die Insel. Na ja, zumindest über die Küstenregion, in der ich lebe. Für BEGEGNUNG MIT SKINNER, dem Reihen-Auftaktroman von Harald A. Weißen zauberte Mark Freier die Cover- und zwei Innsengrafiken.
In Band 2 der Reihe SCREAM I – PAINSTATION, einer Anthologie, die ich zusammen mit Michael Krug herausgebe und die eine interessante Mischung aus nationalen und internationalen Autoren bietet, gibt es die Besonderheit, dass diese Autoren Kurzgeschichten zu ausgesuchen Grafiken von Mark Freier geschrieben haben – u.a. der US-Autor Brian Keene.
Zuvor hatten Mark Freier und ich dahingehend mit meiner im Otherworld herausgegebenen Anthologie (Otherworld - Düstere Phantastik - Broschiert, 336 Seiten - 15.95 EUR - ISBN: 9783902607164 - Mai 2009 - Autoren: Alisha Bionda, Arcana Moon, Barbara Büchner, Tanya Carpenter & Mark Staats, Marc-Alastor E.-E., Mark Freier, Andreas Gruber, Christoph Hardebusch, Dominik Irtenkauf, Aino Laos, Uschi Zietsch) eine düster phantastische Anthologie komplett zusammen gestaltet – es war nicht die erste dieser Art, aber dennoch stellt diese Kurzgeschichtensammlung für mich etwas Besonderes dar. Weil Mark Freier auch alle Innengrafiken gezaubert hat – und ich ihn überreden konnte, auch wieder einmal als Autor in Erscheinung zu treten.
Das erste Mal war mir das für meine Anthologie „Der ewig dunkle Traum“ gelungen, danach in der Kurzgeschichtensammlung „Der dünne Mann“ (beide mit dem „Deutschen Phantastik Preis“ ausgezeichnet). Zu beiden steuerte Mark Freier auch Texte bei – und der „dünne Mann“, war dann auch unser erstes gemeinsames Projekt, zu dem er die Innengrafiken zauberte.
Auch er versucht geduldig meine oft sehr detaillierten Wünsche umzusetzen – und hin und wieder diskutieren wir auch „engagiert“, aber immer mit dem Wissen einer wertvollen Zusammenarbeit und dem Respekt vor dem Schaffen des Anderen.
Seine Grafiken treffen schlussendlich immer meinen düsteren Nerv, sie sind für mich weniger die dunkle Faust aufs Auge, sondern das seicht-gruselige feine Nebelgespinst, das mich umfängt.
Bestes Beispiel liefern die drei folgenden Grafiken, aus UNTER DUNKLEN SCHWINGEN, die Zeugnis der Atmosphäre sind, die Mark Freier durch seine Grafiken zu schenken vermag.
Doch Mark Freier findet natürlich trotz seiner vielen Aktivitäten noch Zeit eigene Grafiken zu kreieren, auch diese brillieren durch den Freier-Wiedererkennungswert und die atmosphärische Dichte.
Hier sind einige Beispiel davon:
Hier sind einige Beispiel davon:
Seit 2004 ist Mark Freier als freiberuflicher Grafiker für diverse Verlage und Vertriebe im deutschsprachigen Raum und USA tätig. Kreiert u.a. das Package-Design der TV-Serien XENA und HERCULES (Schröder-Media), die Horror-Hörspielreihe DORIAN HUNTER (Zaubermond-Verlag) oder die GOTHIC HORROR COLLECTION (mit Titeln wie Murnaus „Nosferatu“ oder „Das Cabinet des Dr. Caligari“) für den US-Vertrieb Walking Shadows. Zudem arbeitet er für Film-Produktionsfirmen wie J-Productons oder Amadeus Pictures (BAD COP).
Als mich Aino Laos nach einem geeigneten Künstler für das Logo/Plakat des neuen Musicals PHANTASMA fragte, fielen mir nur zwei geeignete Künstler ein – einer davon war Mark Freier, der den Auftrag auch annahm.
Als mich Aino Laos nach einem geeigneten Künstler für das Logo/Plakat des neuen Musicals PHANTASMA fragte, fielen mir nur zwei geeignete Künstler ein – einer davon war Mark Freier, der den Auftrag auch annahm.
Mark Freier ist nicht umsonst der Gewinner des VINCENT PREIS 2008 in der Kategorie „Beste Horrorgrafik“ und wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis als „bester Grafiker“ nominiert. Es ist LÄNGST überfällig, dass er mit Letzterem ausgezeichnet wird!
Kunst muss etwas in uns ansprechen, wenn wir sie betrachten, sie muss die Sinne berühren und wecken – Mark Freiers Grafiken vermögen das!
Alisha Bionda, Mai 2010