Die Macht des Elfenfeuers - Die Saga von Thale 2 (Monika Felten)

Piper, 2. Auflage (Oktober 2009)
Taschenbuch, kartoniert
Seiten: 479, 7,95 EUR [D]
ISBN: 978-3-4922-9192-7

Genre: Fantasy


Klappentext

Seit nunmehr fünf Generationen gilt Asco-Bahrran, Meistermagier des finsteren Herrschers, als tot. In Wahrheit ist seine Macht unsterblich. Verborgen in den Gefilden der Finstermark, versammelt er ein Heer bestialischer Rächer, um ein Fürstentum des Grauens zu errichten. Die Gütige Göttin erfährt von einem schrecklichen Anschlag: Blutrünstige Bestien haben das Volk der Nebelelfen überfallen. Das Grasland vor den Mauern der Festung brennt. Was kann die Göttin dem Feind noch entgegensetzen?


Rezension

Nachdem An-Rhukbar besiegt wurde und die Gütige Göttin wieder über Thale herrscht, leben die Menschen nun schon 250 Jahre in Frieden. Doch der Schein trügt. Im Norden des Landes, in der Finstermark, braut sich etwas Schreckliches zusammen. Die Nebelelfen sind die Ersten, die die drohende Gefahr spüren. Naemy, die Botschafterin der Elfen, macht sich auf den Weg in die Hauptstadt Nimrod, um die Menschen zu warnen. Doch diese stehen den Neuigkeiten skeptisch gegenüber, kann sich doch keiner mehr an die Zeit der Unterdrückung erinnern. Erst als sich die Visionen der jungen Heilerin Kiany bestätigen, werden Maßnahmen zur Verteidigung Thales ergriffen. Doch scheint es dafür schon fast zu spät in Anbetracht des gewaltigen Heeres, dem sich die friedliebenden Bewohner gegenüber sehen…

Eine lange Zeit ist vergangen seit den Geschehnissen des ersten Bandes Elfenfeuer- Die Saga von Thale 1. Somit sind auch viele der früheren Charaktere schon verstorben. Nur der böse Magier Asco-Barran und die tapfere Nebelelfe Naemy sind noch mit von der Partie und bilden die einzige Verbindung zum Vorgänger. Somit ist viel Platz für neue Personen und dieser wird von der Autorin reichlich genutzt. Viele neue Charktere werden in die Geschichte eingewoben. So lernt man die junge Kiany kennen, eine entfernte Verwandte Sunnivahs, der Retterin im ersten Band. Sie möchte sie die Ausbildung zur Heilerin bei den Priesterinnen der Gütigen Göttin beginnen. Schon bei ihrer Ankunft wird sie von düsteren Visionen heimgesucht, die sie dann zu einer Schlüsselfigur werden lassen. Tabor, der Sohn Naemys, ist ebenfalls in die Geschehnisse verstrickt, steht er doch seiner Mutter immer zur Seite und begleitet sie als Botschafterin. Bleibt neben vielen anderen noch der Rat der Fünf. Eingeführt von Sunnivah, um für eine gerechte Regentschaft zu sorgen, setzt er sich aus den mächtigsten Druiden mit unterschiedlichen Fähigkeiten zusammen. Alleiniges Ansinnen des Rates ist das Wohl der Menschen und der ewige Frieden. Dieses Ziel verfolgt auch die Gütige Göttin selbst. In diesem Teil lernt man sie etwas näher kennen, ist aber relativ schnell enttäuscht von ihren Fähigkeiten. Erwartet man doch von einer Göttin einiges an Macht, so scheint diese hier lediglich dazu in der Lage das Wetter zu beeinflussen. Sich richtig zur Wehr setzen und den Menschen die nötige Unterstützung entgegenzubringen, ist für sie wohl nicht möglich. Alles in allem bietet der zweite Band eine Vielzahl von Einblicken in das Geschehen, doch leider ist es Monika Felten auch diesmal nicht gelungen, den einzelnen Charakteren die nötige Tiefe zu verleihen. Wieder bleiben sie flach, sodass der Leser seine Probleme damit hat, sich mit den einzelnen Personen zu identifizieren.

Die Handlung des Buches entspricht einer typischen Fantasy-Geschichte ohne wirkliche Innovationen, dafür aber mit vielen Klischees. Sie ist meist eindimensional, wirkt teilweise konstruiert und bietet nur selten Überraschungen. Es ist schwierig die Spannung des Buches zu fassen, doch teilweise gelingt es der Autorin doch den Leser zu fesseln. Zugute halten muss man Monika Felten, dass sie aus Fehlern des Vorgängerbandes gelernt hat. Diesmal gibt es nicht nur eine Retterin, sondern viele Personen versuchen gleichzeitig das Böse abzuwenden. Und nicht jeder ist dabei erfolgreich. Es läuft also nicht mehr alles so perfekt wie bei Sunnivah und Co.

Sprachlich zeigt sich keine Entwicklung der Autorin. Der Text ist zwar leicht und eingängig, doch hätte man sich etwas mehr Finesse gewünscht. Sehr schön und farbreich beschrieben ist die Umgebung. Die einzelnen Schauplätze sind eindrucksvoll dargestellt, so dass der Leser das Gefühl hat, bereits dort gewesen zu sein. Negativ fallen die vielen Rechtschreibfehler auf, die eigentlich in einer 2.Ausgabe nichts mehr zu suchen haben

Durch die vielen neuen Charaktere und den langen Zeitraum zwischen den beiden Bänden ist Die Macht des Elfenfeuers – die Saga von Thale 2 somit ein fast in sich selbst abgeschlossener Roman, der auch ohne Kenntnis des Vorgängers gelesen werden kann. Alle wichtigen Eckpunkte werden nochmals ausführlich erklärt, sodass auch Neueinsteiger keine Probleme mit dem Verständnis der Handlung haben dürften.


Fazit

Die Macht des Elfenfeuers – Die Saga von Thale 2 kann sich nicht vom ersten Band abheben. Die Story bietet keine Innovationen und die Charaktere bleiben eher flach. Trotz allem darf sich der Leser auf einige überraschende Wendungen freuen.


Pro und Kontra

+ viele verschiedene Charaktere
+ gut beschriebene Schauplätze
+ leichter, spannender Schreibstil

- Charaktere bleiben oberflächlich
- Geschichtsverlauf oft vorhersehbar
- viele Rechtschreibfehler
- keine Innovationen

Beurteilung:

Handlung 3/5
Charaktere: 2,5/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 3/5