Genre: Science-Fiction
Klappentext
Ein galaktisches Imperium stirbt
In ferner Zukunft haben die Shaa die unterschiedlichsten Völker der
Galaxis in einem riesigen Sternenimperium aus Tausenden von Welten
vereint. Doch nun steht dieses Imperium vor dem Zerfall, die eiserne
Herrschaft der Shaa geht zu Ende. Mit katastrophalen Folgen: Denn eine
gefürchtete Kriegerspezies erkennt ihre Chance und greift nach der
Macht – und das könnte das Ende der menschlichen Zivilisation bedeuten.
Rezension
Was ganz nach einer klassischen Space-Opera klingt, entpuppt sich als
genau das – Mit „Der Fall des Imperiums“ liefert Williams ein furioses
Science-Fiction Spektakel ab, das mit Tempo und Witz ebenso glänzt, wie
auch mit guten Charakteren und einer stimmigen Handlung.
Aus Sicht seiner beiden Hauptcharaktere erzählt Williams von den
Ereignissen, die auf den Tod des letzten der „Shaa“ folgen; jenes
Volkes, das das aus vielen verschiedenen Völkern bestehende
Sternenimperium mit harter Hand anführte. Denn nun sehen die „Naxiden“
ihre Chance gekommen, die Herrschaft zu übernehmen.
Mitten in diese Querelen gerät Martinez, ein Offizier, der eigentlich
nur daran interessiert ist, möglichst schnell befördert zu werden und
zu Ruhm und Ansehen zu gelangen. Denn das ist alles, was in der von
Williams beschriebenen Gesellschaft zählt. Genussvoll zeichnet er das
Bild eines Systems, in dem Kompetenz nicht zählt, sondern man nur durch
„Connections“ und Gefälligkeiten vorankommt, in dem das Ansehen einer
Person sowie der Familie, der sie angehört, ihr wertvollstes Gut
darstellt. Die mit feiner Ironie vorgetragene Karikatur unserer eigenen
Gesellschaft ist dabei ebenso amüsant wie interessant und bildet den
perfekten Rahmen für diese Art von Science-Fiction.
Martinez und Caroline Sula – der zweite Hauptcharakter – sind gelungene
Charaktere, deren Schicksal man gerne mit verfolgt und die erfrischend
unperfekt daherkommen. Der Werdegang und die Entwicklung des
Außenseiters Martinez sind spannend – mit ihm hat Williams eine
geeignete Figur geschaffen, die man gerne auch durch die folgenden
Bände begleiten wird und die dabei wahrscheinlich die eine oder andere
weitere Überraschung bereit hält.
Beide Charaktere sind glaubhaft, was ihr Handeln und ihre Hintergründe
betrifft – wobei besonders Caroline Sula, eine junge Kadettin, die sich
ohne die Hilfe von mächtigen Freunden durchs Leben schlagen muss, eine
ungewöhnlich umfassende Hintergrundgeschichte spendiert bekommt. In
eigenen Kapiteln wird ihre aufregende Vergangenheit geschildert, die
auch wirklich wert ist, erzählt zu werden. So entsteht ein wirklich
umfangreiches Bild dieses Charakters. Wer auf reine Action steht und
kein Freund großer Charakterentwicklungen ist, sollte sich bewusst
sein, dass hierfür ein Gutteil der Erzählzeit gebraucht wird, womit
eher ruhige Passagen verbunden sind. Das heißt aber nicht, dass diese
langweilig wären – im Gegenteil.
Natürlich bekommt man aber auch Handfestes geboten; Raumschiffe,
Weltraumschlachten, Technologie, Aliens – Freunde der Space Opera
kommen auf ihre Kosten, ohne dabei das Gefühl zu haben, einen
Standardaufguss ebendieser zu lesen. Ehrlicherweise sollte man aber
auch sagen, dass „Der Fall des Imperiums“ zwar unterhaltsam und
spannend ist, mit seiner geradlinigen Handlung aber nicht ganz in der
Liga der „Großen“ mit ihren tiefgründigen und komplexen Handlungen
mitspielt. Dafür fehlen einfach jene Ideen, die den Leser in
ungläubiges Staunen versetzen.
Fazit
Wer Space Opera mag, wird Williams lieben. Unterhaltsame, spritzige
Science-Fiction mit tollen Charakteren, und unterhaltsamer Handlung –
der Auftakt zu einer vielversprechenden Trilogie.
Pro & Kontra
+ sympathische, glaubwürdige Charaktere mit gutem Hintergrund
+ Williams Darstellung der Gesellschaft
+ abwechslungsreiche, spannende Handlung
o reicht nicht an die „ganz großen“ Science-Fiction Autoren heran
Wertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5
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