Thondras Kinder: Am Ende der Zeit (Aileen P. Roberts)


Goldmann Fantasy, 1. Auflage Dezember 2009
Paperback, 512 Seiten
€ 12,00 [D] | € 12,40 [A] | CHF 22,90
ISBN: 978-3-442-47143-0
Leseprobe

Genre: Fantasy




Klappentext:

Sie sind die sieben Auserwählten,
bestimmt die Welt zu retten. Doch wird ihre
Freundschaft daran zerbrechen?

Die Sieben, die einst von dem Kriegsgott Thondra auserwählt wurden, um den Untergang der Welt zu verhindern, sind endlich vereint. Doch sie wurden von denen verraten, die sie für Freunde hielten. Im Kampf gegen die finsteren Mächte brauchen sie nun Verbündete, die zu ihnen stehen. Schließlich lauern überall Gefahren, die nicht nur die Freundschaft der Sieben bedrohen, sondern auch die Liebe zwischen Rijana und Ariac …

Das fulminante Finale der zweiteiligen All-Age-Fantasy-Saga



Rezension:

Thondras Kinder haben im zweiten Band kein leichtes Los gezogen und alle Hände voll zu tun, um ihre Welt zu retten. Ihr Gegenspieler Scurr fährt starke Geschütze auf, als er sich ihnen in diversen Schlachten und schließlich im großen Endkampf entgegenstellt. Aber nicht nur Scurr und dessen Schergen machen Ariac und seinen Freunden zu schaffen – auch Streitigkeiten zwischen den Sieben machen ihnen das Leben schwerer, als es sein müsste, und drohen die Freundschaft und den für den Sieg so wichtigen Zusammenhalt zu zerstören. Die Verbundenheit der Sieben wird auf mehr als nur eine harte Probe gestellt, und diese Herausforderungen bleiben nicht die einzigen, die sie auf etwas mehr als 500 Seiten erwartet.

Mit der Fortsetzung ihrer Geschichte um die sieben Kinder Thondras wagt sich die Autorin Aileen P. Roberts erneut in die Welt der jugendlichen Fantasy-Literatur. Hierbei geht sie sehr forsch vor und versucht, verschiedensten Lesergruppen gerecht zu werden. Es gibt Schlachten mit Siegen und Niederlagen, Hochzeiten und Todesfälle, unerwartete Bündnisse und Wiederauferstehungen, Besonnenes und Unüberlegtes - doch alles scheint irgendwie unausgereift und nicht bis ganz zum Ende durchdacht. Auch die bereits aus dem ersten Teil bekannte Vielfalt der verschiedenen Wesen sticht hier wieder stark hervor und hinterlässt beim Leser leider öfter den Eindruck, als wolle Roberts mit wirklich allen Mitteln gute Fantasy schreiben – allerdings gilt hier wieder einmal das Motto „Weniger ist mehr.“ – viele Szenen wären ohne die übertriebene Einbindung von weiteren neuen Verbündeten, mit denen nicht gerechnet werden konnte und die auch vorher nie auftauchten (oder einfach aus der Erinnerung verschwunden sind), sehr viel realistischer rübergekommen.

Sprachlich bewegt sich die Autorin leider ebenfalls weiterhin auf sehr jugendlichem Gebiet. Da ihre Charaktere inzwischen jedoch alle jenseits der zwanzig Jahre sind, ist diese Sprache nicht mehr so passend, wie sie es noch im ersten Band tat. Ebenfalls unpassend sind einige Aktionen und vor allem Reaktionen der Charaktere – nicht nur Naivität wird großgeschrieben, vieles ist überspitzt und wurde mitunter durch zu viel Zucker gewürzt.
Dazu kommt, dass die gesamte Geschichte größtenteils sehr vorhersehbar ist. Obwohl es einige überraschende und schöne Wiedersehen mit altbekannten Nebencharakteren gibt, weiß der Leser meist schon ein paar Seiten vorher, was kommen wird. Dadurch wird der an sich flüssig zu lesenden Story sehr viel Fahrtwind genommen und selbige an manchen Stellen schleppend gestaltet.

Als Ganzes betrachtet sollte man Thondras Kinder als mittelmäßige und nur wenig anspruchsvolle Jugend-Fantasy ansehen. Während junge Leser wahrscheinlich von den vielen Schlachten gefesselt und den emotional gestalteten Liebesbeziehungen gerührt sein werden, wird der erwachsene Fantasy-Liebhaber beides eher kritisch ansehen. Denn während die Schlachten zu mild beschrieben sind, gibt sich die Autorin bei den gefühlvollen Szenen fast zu viel Mühe, sodass es sehr schwer fällt, einen Funken Realität zu finden.



Fazit:

Der zweite Teil der Geschichte um Rijana, Ariac und ihre Freunde bringt das Abenteuer der Sieben zu einem angenehm lesbaren, aber nicht sehr spektakulären Abschluss. Vor allem jugendliche Fantasy-Anhänger werden mit diesem Zweiteiler ihren Spaß haben, Erwachsenen hingegen wird eher zu anspruchsvollerer Literatur geraten.



Wertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 4/5




Zur Rezension von „Thondras Kinder: Die Zeit der Sieben“
Zum Interview mit Aileen P. Roberts
(11.07.2009)