Genre: Science-Fiction
Klappentext
Der Aufbruch zu den Sternen ist der Menschheit gelungen. Allerdings nicht aus eigener Kraft – die Technologie für das Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit stammt von dem außerirdischen Volk der Shoal. Diese verfolgen damit jedoch ganz eigene Ziele, führen sie doch in der Galaxis seit Tausenden von Jahren einen gewaltigen Krieg. Ein Krieg, der nun auch die Menschheit zu verschlingen droht.
Rezension
Was sich im vorangegangenen Band schon angedeutet hat, bewahrheitet sich nun in „Lichtzeit“; ein Krieg ungeahnten Ausmaßes bricht über die Milchstraße herein, in der die verschiedensten Völker bisher mehr oder weniger friedlich koexistiert haben. Und mittendrin stecken die Charaktere, die schon aus „Lichtkrieg“ bekannt sind.
Nach einem etwas schleppenden Anfang legt Gibson im Vergleich zum Vorgänger sogar noch eine Schippe drauf und wartet mit einer spannenden Handlung auf, die im Gegensatz zum Vorgänger an Komplexität zulegen kann. Denn Lukas und Dakota geraten genau zwischen die Fronten und haben mit jeder Menge Ränken und Verschwörungen zu kämpfen. Gibson gelingt ein authentisches Bild der verschiedenen Parteien, was die Konflikte umso spannender macht. Nicht selten greift er hierbei auch zu handfester Action, wobei diese ein gelungenes Stilmittel bleibt und trotz reichlichen Vorhandenseins nicht zum Selbstzweck ausartet.
Auch andere „alte Bekannte“ sind mit von der Partie und sorgen dafür, dass es nicht zu beschaulich wird. Schön ist dabei, dass Gibson sich Zeit nimmt, neue Hintergründe der Charaktere mit einfließen zu lassen. Das scheint ihm besonders bei den Bösewichtern Spaß zu machen, was solide ausgearbeitete Antagonisten zur Folge hat. Und auch die neuen Gesichter können sich diesmal sehen lassen, seien es neue Charaktere oder neue außerirdische Völker, die auf den Plan treten.
Besonders Gibsons Konzept der verschiedensten Aliens ist hierbei erwähnenswert, und äußert sich vor allem in kleinen Details der Beschreibungen, was das Konzept umso durchdachter wirken lässt.
Generell schaffen Gibsons Beschreibungen – sei es von Aliens, Raumschiffen oder technischen Gegebenheiten – stets ein recht präzises Bild vorm inneren Auge des Lesers und zeugen davon, dass er sich bei der Erschaffung seiner Welt mit all den dazugehörigen Feinheiten seine Gedanken gemacht hat. Der geradlinige, schnörkellose Schreibstil erweist sich hierbei als zweckmäßig.
Deutlich zulegen kann er diesmal bei der Beschreibung der Schauplätze. Das liegt vor allem auch daran, dass diese interessanter sind, als beim Vorgänger. Denn um einen Schauplatz gebührend beschreiben zu können, muss erst einmal einer vorhanden sein, dessen Beschreibung auch lohnt. Dass dies in „Lichtzeit“ der Fall ist, beweist er gleich mehrfach, sei es bei außerirdischen Städten, Raumstationen oder Raumschiffen.
Alles in allem gelingt es Gibson in diesem zweiten Teil seiner Trilogie, die Handlung an entscheidenden Punkten weiterzuführen und an den richtigen Stellen zu vertiefen, sodass einige Punkte aus dem ersten Band aufgeklärt werden und außerdem neue Punkte hinzukommen, die Lust auf den dritten Teil machen. Die anfänglich scheinbare Verworrenheit, die darauf abzielt, alle Parteien in dem Gespinst aus Verschwörungen zu positionieren, weicht dabei schnell einer flotten Erzählweise, die neue Erkenntnisse und die eine oder andere Überraschung bringt.
Fazit
Eine solide Fortsetzung, die an den richtigen Stellen ansetzt, um für das Finale vorzubereiten. Sogar noch stärker, als der erste Band.
Pro & Kontra
+ spannende Handlung
+ neue Hintergründe zu Charakteren
+ neue Enthüllungen
+ bessere Schauplätze
- etwas zäher und teils verworrener Anfang
Wertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5