Haiopeis Bd.10 - Alle in den Rettungsring! (Thomas Siemensen)

Verlag: Achterbahn; Juli 2008
Broschiert: 96 Seiten, 20,8 x 13,8 cm, 7,95 €
ISBN-13: 978-3899822984

Genre: Humor


Klappentext

Thomas Siemensens Haiopeis schwimmen eine zehnte Runde. Und es zeigt sich wieder einmal: Der eher trockene Humor des Zeichners kommt im feuchten Element einfach am besten zur Geltung. Seine urigen, gefräßigen Protagonisten haben mit ihren natürlichen, blutrünstigen Vorbildern wenig gemein, allerdings verfügen auch sie über eine gewisse Bissigkeit. Hier macht sie Spaß!


Rezension

Seit 17 Jahren schwimmen nun die Haiopeis durch die Comicgewässer. Mal schnell, mal langsam, mal schlau, mal dämlich, aber immer lustig und mit trockenem Humor. Ihr Erfinder ist Thomas Siemensen, und dass er sich selbst nicht wirklich ernst nimmt, zeigt sich schon in seiner Vorstellung am Ende des Comics. Der auch seine Haipoeis prägende Sarkasmus und die bei ihnen zu findende Ironie spiegelt sich dort mehr als einmal wieder.

„Schließlich studierte ich Grafikdesign, weil ich glaubte, man müsse dafür garantiert zeichnen können. Musste man auch nicht, aber ich traf eine Menge Leute, die die gleiche Wahnvorstellung hatten wie ich. Viele wurden gerettet, ich fing an Comics zu zeichnen. Muss man aber nicht.“

Siemensen ist mit seinen Meeresbewohnern ein Kunststück gelungen, das nicht vielen in Deutschland glückt. Er hat einen erfolgreichen Comicstrip nach amerikanischen Vorbild etabliert, ohne diese zu kopieren oder sich ihnen unterzuordnen. Dabei sind sie so erfolgreich geworden, dass es kurzzeitig sogar eine Zeichentrickserie im Rahmen des Sonntagmorgenprogramms der öffentlich-rechtlichen Sender gab. Ähnlich gut vermarktet dürften in Deutschland nur „Werner“ und „Das kleine Arschloch“ sein.

Aber was macht die Haiopeis so erfolgreich, dass es mittlerweile zehn Bücher von ihnen gibt? Zum einen ist es mit Sicherheit der angesprochene trockene Humor, der sich auf jeder Seite finden lässt. Zum anderen aber auch, dass man sich und seinen Mitmenschen in den Haien wiederfinden kann. Sie verhalten sich genauso, wie man sich auch am Liebsten manchmal verhalten würde oder man es befürchtet. Beamte, Polizisten, Köche, Männer, Frauen - sie alle sind früher oder später Thema.
Dabei ist der Humor Siemensens zeitweise tiefschwarz, aber nie böswillig. Meist lacht man befreit auf. In „Alle in den Rettungsring“ sind natürlich wieder alle „Stars“ dabei. Der coole Sonnenbrillenhai, der die meisten Dinge ironisch kommentiert, aber auch stets mit schnellen und erstaunlichen Lösungen zur Hand ist, Meister und Lehrling und Schnorro, der wie immer auf der Suche nach Gratisessen und „Geldspenden“ ist. Ein besonderes Highlight sind in einem WM-Jahr natürlich die fußballspielenden Haie, mit denen Thomas Siemensen so ziemlich jedes Fußballklischee auf die Schippe nimmt. 
Der Humor bezieht seine Wirkung allerdings nicht nur aus den Bildern allein, sondern auch aus dem Wortwitz und den vielen Wortspielen. Gerade in den Einseitern zeigt Siemensen sein Können im Umgang mit Sprache und Bild. Generell sollte man sich bei den Haiopeis die Seiten meist sehr genau ansehen, da sie detailliert ausfallen und es immer wieder Dinge im Hintergrund zu entdecken gibt.


Fazit

Auch im zehnten Band lässt Siemensen nicht nach und versteht es den Leser mehr als einmal laut zum Lachen zu bringen. Schon die Rückseite des Buches ist den Kauf wert. Wer die Haiopeis nicht kennt, hat auf jeden Fall etwas verpasst.


Pro & Contra

+ Schnorro
+ Einseiter
+ Fußballstrips
+ trockener Humor

Bewertung:

Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 4/5
Humor: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5

Tags: Comicstrips , Humor