Hägar der Schreckliche Bd.3 (Dik Browne)

Ehapa Comic Collection - Egmont Manga & Anime; Auflage: (Mai 2008)
Gebundene Ausgabe, 320 Seiten
ISBN-13: 978-3770431496
€ 29,95 [D]

Genre: Comic Strips


Klappentext

Hägar – Ein Wikinger wie du und ich

Häger muss berufbedingt schrecklich sein, Tochter Honi möchte so gerne schrecklich sein, Sohn Hamlet findet schrecklich sein schrecklich und Ehefrau Helga regiert den Haushalt mit wahrhaft schrecklicher Hand. Genügend Gründe für Häger, um Raubzüge als schrecklich schönen Aktiv-Urlaub zu genießen!

Mit farbig illustrierter Einführung in die internationale Strip-Serie des vielfach preisgekrönten Zeichner Dik Browne und seine barbarische witzige Charaktere.


Rezension

Hägar der Schreckliche geht in die dritte Runde. Die qualitativ hochwertige Aufmachung der Gesamtausgabe umfasst weitere drei Jahre: 1977, 1978 und 1979. An der Handlung hat sich weiterhin wenig geändert. Im finsteren Zeitalter weitab von moderner Technik und einer Unsumme an Beschäftigungsmöglichkeiten, blieb den Männern offenbar nur die Möglichkeit, fremde Länder zu überfallen. Auf ihren Reisen mussten sie Burgen stürmen, Könige stürzen und Fabelwesen wie Drachen bezwingen. Frauen waren dazu verdammt, das Heim zu pflegen und den müden, arbeitenden Mann mit enormen Mengen von Essen zu bewirten. Die Erziehung der Kinder fiel in die Bereiche beider Elternteile. Töchter mussten verheiratet werden und das so schnell wie möglich. Und Söhne mussten von den Erfahrungen der Väter profitieren. Zumindest schien es Dik Browne so durch den Kopf zu gehen, als er diesen Comicstrip erfand und bis zu einem gewissen Punkt hat sich bis heute nichts geändert.

In den drei ersten Gesamtausgaben sind ganze 1800 Einzelstrips vom rotbärtigen Wikinger vorhanden. Und die meisten befassen sich mit eben jenen Themen. Positiv am Festhalten an Bewährtem ist, dass sich einige Running Gags daraus entwickeln, die einen zusätzlichen Faktor zum Humor beitragen. So finden sich Hägar und sein treuer Begleiter Sven Glückspilz immer wieder gestrandet auf einer einsamen Insel wieder, wo sie sich ergebnisfrei über den Sinn des Lebens unterhalten. Schön anzusehen, sind auch die kläglichen Versuche Hägars, Ehefrau Helga mit Geschenken von exotischen Orten zu erfreuen und Helgas Bemühungen ihrem Mann Manieren und Diätmaßnahmen beizubringen.
Gleichzeitig ergibt sich auch etwas Negatives. Nicht selten hat man das Gefühl, den Comicstrip bereits gelesen zu haben. Dieses Gefühl von Déjà-vu macht klar, dass sich langsam aber sicher Verschleißerscheinungen bemerkbar machen. Umso überraschender, dass die neuen Charaktere, die in der zweiten Gesamtausgabe zum ersten Mal vorkamen, im dritten kaum bis gar nicht auftreten.

Weiterhin lebt Hägar der Schreckliche von seinem unaufdringlichen Humor, der eher zum Schmunzeln als lautem Lachen animiert. Die Pointen sind von der naiveren Art eines Kindes, die offenbar auch dem Schöpfer zuzusprechen war. Zumindest wenn man dem Vorwort glauben darf. Aber wie bereits erwähnt, sind einige der Jokes repetitiv und zünden nicht mehr so richtig.

Keine großen Änderungen zu verbuchen gibt es auch bei den Zeichnungen. Die schwarz-weiß gehaltenen Bilder sind schlicht und aufs Wichtigste begrenzt. Selbstverständlich versprüht Hägar seinen speziellen Charme und ist unverwechselbar.

Alles in allem bietet Dik Brownes Wikinger nach neun Jahren exakt das, was er von Beginn an bot. Leider aber auch nichts Neues, dass die späteren Strips etwas von den alten hervorheben würde. Bei inzwischen zehn Gesamtausgaben stellt sich die Frage, ob alle nötig sind, um vollständig gesehen zu haben, was Hägar der Schreckliche in petto hat.


Fazit

Hägar der Schreckliche bleibt kindisch, verfressen und liebt es noch immer, in die Schlacht zu ziehen. Der Humor ist unverwechselbar und die Gesamtausgabe ist hochwertig. Leider macht sich Abnutzung der ganzen Geschichte immer öfter bemerkbar.


Pro und Kontra

+ witzig
+ zeitlos
+ schrullige Figuren
+ liebevoll gezeichnet
+ tolles neues Design

- hoher Preis
- Verschleißerscheinungen

Beurteilung:

Handlung: 4/5
Charaktere:5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Hägar der Schreckliche:

Rezension zu Hägar der Schreckliche Gesamtausgabe Bd.1
Rezension zu Hägar der Schreckliche Gesamtausgabe Bd.2
Rezension zu Bibliothek der Comic-Klassiker: Hägar der Schreckliche

Tags: Comicstrips , Humor