Ausstellung Kleist-WG (01.09.2010 - 2011)

Am Mittwoch wird im Archivgebäude des Kleist-Museums das Kunstprojekt «Kleist-WG» eröffnet, wie Museumsdirektor Wolfgang de Bruyn am Montag ankündigte. Als Beitrag zum Kleist-Gedenkjahr 2011 gestalteten Schüler und Studenten aus Brandenburg, Berlin und Frankreich «jugendlich provokante Rauminstallationen».

Rund 170 Jugendliche hatten seit Herbst vergangenen Jahres 19 Räume einer leerstehenden Büroetage in dem an der Stelle von Kleists Geburtshaus stehenden Gebäude gestaltet und dabei ihre Visionen zu dem Dichter umgesetzt. Heinrich von Kleist (1777-1811), der zu Lebzeiten ewig herumreiste und nie eine eigene Wohnung hatte, sollte hier ein «erstes Zuhause» erhalten, sagte Projektleiterin Christina Dalchau.

So gestalteten Jugendliche einen Raum mit zwölf Büsten des Dichters aus Betonguss, richteten dem Dichter ein Arbeitszimmer ein oder stellten seine Reiserouten zwischen Frankreich und Königsberg nach. Die Besucher können in Kleists «Gehirn» vordringen oder ein Labyrinth durchschreiten. In den umgestalteten Sanitärräumen sind provokante Thesen zu lesen, etwa dass Kleist angeblich schwul war und dass er Katzen hasste. Auch sein Selbstmord wird thematisiert.

Die Ausstellung soll voraussichtlich das gesamte Jahr 2011, wenn sich der Todestag des Dichters zum 200. Mal jährt, zu sehen sein, wie de Bruyn sagte. Zu dem Kunstprojekt ist auch ein Katalog erschienen.


(Quelle: de.news.yahoo.com)