Herta-Müller-Ausstellung im Literaturhaus Berlin (17.09. - 17.11.2010)

Mit der Ausstellung "Herta Müller. Der kalte Schmuck des Lebens" widmet sich das Literaturhaus Berlin dem Leben der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. "Wir wollten zeigen, was es alles an erlebter Geschichte gibt, die hinter Müllers Werk steht", sagte Ernest Wichner, einer der beiden Kuratoren, am Donnerstag in Berlin. Die Ausstellung wurde am Freitag, den 17. September, um 18.00 Uhr im Literaturhaus in der Fasanenstraße 23 eröffnet.

In hellblauen Vitrinen dokumentieren Fotos, Zeitungsartikel, Filmausschnitte und Manuskripte das Leben der rumänischdeutschen Schriftstellerin. Unter anderem sind ein Arbeitsbuch zu dem Buch "Atemschaukel" sowie Collagen zu sehen, in denen Müller aus Zeitungsschnipseln neue Texte gebastelt hat. Sie selbst ist in einem zur Schau gehörenden Audioführer zu hören. Darin kommentiert sie die einzelnen Stationen in Originaltonbeiträgen aus älteren und aktuellen Gesprächen. Durch die drei Ausstellungsräume zieht sich an der Decke ein Faden, an dem die rund 900 Seiten der Securitate-Akte Müllers aufgehängt sind. "Hier können die Besucher sich einen Eindruck verschaffen, in welchem Umfang die staatliche Überwachung durch den Geheimdienst Securitate stattgefunden hat", erläuterte der Kurator Lutz Dittrich.

Müller wurde am 17. August 1953 als Angehörige der deutschen Minderheit im rumänischen Nitzkydorf geboren. Über die "Aktionsgruppe Banat", eine Gruppe junger Dichter, kam sie das erste Mal mit Literatur in Kontakt und begann, selbst zu schreiben. In ihrer Heimat mit einem Publikationsverbot belegt, verließ sie Rumänien 1987 gen Westdeutschland. Die Autorin erhielt 2009 den Nobelpreis unter anderem für ihren im selben Jahr erschienenen Roman "Die Atemschaukel", der von der Verfolgung der deutschen Minderheit im Rumänien der Nachkriegszeit handelt.

Die Ausstellung war bereits im April in München zu sehen. Im Literaturhaus Berlin bleibt sie bis zum 17. November und ist täglich außer montags geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.


Quelle: yahoo.de