Literatopia: Hallo Rainer – wer nach Deinen Namen googelt, findet zuerst die „Homepage des Hobbyautors Rainer Innreiter“ – warum Hobbyautor, wo Du doch schon veröffentlich hast? Siehst Du das Schreiben eher als Hobby oder nicht doch als (zweiten) Beruf?
Rainer Innreiter: Für mich stellt das Schreiben nach wie vor ein Hobby dar. Warum? Weil ein Beruf eine Tätigkeit ist, für die man regelmäßige Einkünfte erhält, was bei mir – wie auch bei vielen anderen Autoren – eindeutig nicht der Fall ist. Deshalb erachte ich das Schreiben lediglich als Hobby, wobei ich natürlich einer einschlägigen Karriere nicht abgeneigt wäre. Bis dahin bleibt das Schreiben ein reines Freizeitvergnügen, das mich in derselben Weise erfüllt, wie es einem Briefmarkensammler oder Fußballspieler beim örtlichen Kreisligaverein beschieden sein mag.
Literatopia: Erzähl uns zuerst etwas über Dein Romanprojekt „Strafraum ist kein Ort“. Worum geht es? Es heißt, der Titel sei nur vorläufig – willst Du dabei bleiben oder hast Du bereits einen neuen? Wie kamst Du dazu, Dich in die humoristische Richtung zu bewegen?
Rainer Innreiter: In der Tat handelt es sich um einen Arbeitstitel, der aus der Not heraus geboren wurde. Wenn man eine Leseprobe anbietet, sollte man dieser verständlicherweise einen halbwegs ansprechenden Titel geben, statt eines lapidaren „Unbenannt“ oder „Story2“. Besagter Titel deutet bereits auf ein offensichtliches Plotelement hin: Der Protagonist Markus, ein Österreicher im besten Versagensalter, spielt in seiner Freizeit leidenschaftlich gerne Fußball. Wer mit Sport nichts am Hut hat, kann beruhigt sein: Fußball wird keine tragende Rolle spielen. Vielmehr soll der Kurzroman einen schwierigen Abschnitt im Leben eines Durchschnittsmenschen aus der Ich-Perspektive beschreiben. Markus ist keine Heldenfigur, kämpft mit Haarausfall und Bierbäuchlein, kommentiert mit sarkastischem Humor den Wahnwitz des täglichen Lebens und stellt somit eine Figur dar, mit der sich viele von uns wohl eher identifizieren können, als mit James Bond oder Hera Linds „Superweibern“.
Der Schritt in die humoristische Richtung stellt für mich kein Neuland dar: Tatsächlich entstammen nicht wenige meiner Veröffentlichungen dem humoristischen Genre, wie etwa der 2008 veröffentlichte Kurzgeschichtenband „Sternstunden menschlichen Scheiterns“.
Manche Leser erachten es als seltsam, wenn ein Horrorautor gleichsam Humorgeschichten schreibt. Tatsächlich ist dies jedoch nicht weiter ungewöhnlich: Der Grad zwischen Horror und Humor ist bisweilen ausgesprochen dünn. Man denke an Horrorkomödien wie „Tanz der Vampire“ oder Clive Barkers „Bücher des Blutes“, die mit reichlich Humor und satirischen Elementen angefüllt sind. Nicht zuletzt kann man die „Lustangst“ bereits bei Kindern beobachten, die den Nervenkitzel des Erschreckens lieben und kichern, nachdem sie sich „erschreckt“ haben. Für viele Leser – mich eingeschlossen – stellen Horrorgeschichten nur die literarische Weiterentwicklung dieses kindlichen Vergnügens dar. So schockierend eine Geschichte auch sein mag, man genießt den Schrecken und kostet ihn aus.
Literatopia: Ist „Strafraum ist kein Ort“ Dein erstes Romanprojekt? Oder hast Du Dich schon zuvor an längeren Texten versucht? Wo liegen Deiner Meinung nach die Schwierigkeiten im Vergleich zu Kurzgeschichten?
Rainer Innreiter: Ich habe zwei abgeschlossene Romane in der berühmt-berüchtigten Schublade liegen. Das Romanformat stellt für mich somit keine völlig neue Herausforderung dar, wenngleich „Strafraum ist kein Ort“ mein erster Versuch eines längeren Humortextes ist.
Manche Autoren behaupten, eine gute Kurzgeschichte sei erheblich schwieriger zu schreiben als ein guter Roman. Persönlich bevorzuge ich das kürzere Format nicht nur beim Schreiben, sondern auch beim Lesen. Der Vorteil eines Romans liegt natürlich in der Möglichkeit, der Handlung, den Figuren, Erklärungen oder ähnlichem breiten Raum einzuräumen. Eine Kurzgeschichte hingegen muss viel rascher auf den Punkt kommen und vor allem präziser geschrieben werden: Der Autor kann es sich nicht erlauben, seitenlange philosophische Ergüsse zu verfassen oder Nebenfiguren einzuführen, die völlig irrelevant für die Handlung sind. Bei einem Roman verzeiht man als Leser dem Autor eine gewisse „Unschärfe“. Allerdings ist es gerade diese Unbeschränktheit der Länge, die für mich das wesentliche Problem mancher Romane ist: Der Verlockung, den Leser mit möglichst viel Text zu füttern oder mit Detailwissen und Recherchen zu protzen, erliegen leider viele Autoren.
Literatopia: „Folgen Sie den Spuren von Kannibalen und erleben Sie das Grauen vor Parasiten. Oder spielen Sie gerne mit Puppen?“, heißt es auf der Homepage zu Deiner im Twilight-Line Verlag erschienen Kurzgeschichtensammlung „Der Leichenbaum“. Was erwartet den geneigten Leser denn noch alles?
Rainer Innreiter: Kurz gesagt: Ein blutroter Reigen des Horrors! Von sanftem Gruseln bis hin zu nacktem, unverhülltem Grauen umfassen die sechs Kurzgeschichten alle Spielarten des Genres.
Großen Wert habe ich auf eine ausgewogene Geschichtenwahl gelegt. Sämtliche Texte sind ganz klar dem Horrorgenre zuzuordnen und wurden von mir bewusst herausgepickt, um das zu vermeiden, was ich bei einigen Anthologien als „Füllmaterial“ bezeichne. Was den Leser erwartet, ist somit nicht weniger als eine aktuelle Werksschau meiner Fähigkeiten als Horrorautor. Ich kann von jeder dieser Geschichten mit Fug und Recht behaupten, dass sie zum Besten zählt, das ich bislang verfasste.
Klischeehaft könnte man die Texte als „Monstergeschichten“ beschreiben, wobei die Gestalt der Ungeheuer ständig wechselt. Mal sind es Kreaturen aus einer anderen Welt, dann wiederum durch und durch menschliche Scheusale, die den Leser das Fürchten lehren sollen.
Besonders zum Ausdruck kommt mein Bemühen, den Rezipienten nicht mit billigen Ekeleffekten und eindimensionalen Protagonisten abzuspeisen, sondern ihm plastische Charaktere, ausgeklügelte Plots und hoffentlich überraschende Pointen zu servieren.
Literatopia: Wie kamst Du auf den Titel „Der Leichenbaum“? Ist das ein Motiv, das in allen Kurzgeschichten eine Rolle spielt? Und warum gibt es für das Buch eigentlich eine eigene Homepage?
Rainer Innreiter: Wie ich auf den Titel stieß, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Manchmal tauchen urplötzlich Worte in meinem Kopf auf, deren Herkunft ich mir nicht erklären kann. Sie spuken wie Geister herum, die ruhelos bleiben, bis ich sie mittels Schreiben auf Papier gebracht und somit besänftigt habe.
Der „Leichenbaum“ ist kein durchgängiges, sondern ein einmaliges Motiv. Durchgängige Motive sind bei mir viel eher in den Schicksalen der Protagonisten zu finden, wie etwa der menschenscheue Außenseiter, der in einigen meiner Geschichten zum Zuge kommt.
Die Idee mit der Website zum Buch stammte übrigens von mir. Viele im Web vertretene Autoren bewerben ihre Bücher ausschließlich auf einer einzigen Website. Ich habe http://www.leichenbaum.de ganz bewusst ausgelagert, um dem Buch jene Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, das es meiner Ansicht nach verdient.
Literatopia: Hattest Du beim Leichenbaum-Cover ein oder mehrere Wörtchen mitzureden oder hat man dir einfach das fertige Cover vorgesetzt? Wie gefällt es Dir persönlich? Und wer hat es gestaltet?
Rainer Innreiter: Der Anstoß zum Cover stammt von mir, indem ich Lothar Bauer, den ich bereits als talentierten Illustrator kennen gelernt hatte, fragte, ob er das Cover beisteuern wolle. Im Laufe einiger Wochen haben wir sozusagen einen gemeinsamen Weg gefunden, wie das Bild aussehen sollte. Ich möchte diese günstige Gelegenheit nutzen, mich bei Lothar noch einmal ganz herzlich für die tolle Zusammenarbeit zu bedanken.
Es dürfte nicht überraschen, dass mir das Cover sehr gut gefällt und es das Buch gewissermaßen veredelt und ihm den letzten optischen Schliff gibt. Im Allgemeinen überlasse ich es dem jeweiligen Verlag, von wem er das Cover auf welche Weise gestalten lässt. Doch da es sich bei „Der Leichenbaum“ um ein echtes Herzensprojekt handelt war es mir extrem wichtig, das Buch möglichst nach meinen Wünschen zu gestalten.
Literatopia: Du hast bei der Anthologie „Fleisch“, erschienen im Eldur-Verlag, mitgewirkt. Welche Geschichten hast Du beigesteuert und worum geht es? Musstest Du Dich mit den anderen Autoren absprechen oder wurde vollkommen unabhängig voneinander gearbeitet?
Rainer Innreiter: Ich war mit den Geschichten „Fleischliche Gelüste“ sowie „Aeternitas“ vertreten.
„Fleischliche Gelüste“ ist eine Zombies-Geschichte, die diesem Untergenre des Horrors allerdings neue Facetten abgewinnt.
Nur auf den ersten Blick ruhiger wirkt „Aeternitas“, die von einem jungen Mann handelt, der davon besessen ist, das Sterbliche für die Ewigkeit zu erhalten. Mehr sei nicht verraten, außer, dass ich sie noch heute zu meinen besten Geschichten zähle.
Die Geschichten zu „Fleisch“ wurden von Herrn Dobrovka (Eldur) ausgewählt, indem er die einzelnen Autoren gezielt ansprach. Es gab somit keine Ausschreibung, wie es bei solchen Projekten meist üblich ist, was manche Leser überraschen dürfte, da die Texte den Eindruck erwecken, extra für diese Anthologie geschrieben worden zu sein.
Literatopia: „Fleisch 2“ war für Juli 2007 geplant, ist jedoch noch nicht erschienen – weißt Du, was passiert ist? Bist Du überhaupt wieder dabei? Wird die Anthologie 2009 erscheinen?
Rainer Innreiter: Leider kann ich diesbezüglich keine Antworten liefern. Da ich Eldur als innovativen Verlag sehr schätze hoffe ich, dass es eines Tages mit dem Programm weitergeht und „Fleisch 2“ doch noch erscheinen wird, vielleicht sogar mit Beiträgen aus meiner kranken Feder.
Literatopia: Hast Du eigentlich viel Kontakt mit anderen Autoren bzw. findet da ein reger Austausch statt? Und hast Du schon einmal für jemanden Probegelesen oder anderweitig Unterstützung bei Projekten anderer geleistet?
Rainer Innreiter: Klare Antwort: Ja!
Kommunikation mit anderen Autoren ist mir sehr wichtig. Gerade wenn man über keinen prominenten Namen verfügt ist es wichtig, ein Netzwerk zu knüpfen, das einen mit Informationen versorgt bzw. in welches man selber Informationen einfließen lässt. Viele Autoren engagieren sich in – meist auf Literatur spezialisierten – Foren und zeigen sich sehr diskussionsfreudig und auch hilfreich. Jedenfalls ist dies mein ehrlicher Eindruck, der immer wieder bestätigt wird.
Projekte unterstütze ich tatkräftig, so gut ich kann. Probelesen ist eher unüblich – welcher Autor möchte schon einem anderen sagen, wie er die Geschichte schreiben soll? Allerdings habe ich schon einige Bücher so gut es mir möglich war beworben, was für mich das Mindeste darstellt, das man als Mitautor leisten sollte.
Literatopia: Jeder Autor hat irgendwann einmal angefangen – wann und warum Du? Gehörst zu jenen, die quasi „schon immer“ geschrieben haben oder hast Du das Schreiben erst für Dich entdecken müssen?
Rainer Innreiter: Ich bin ein „Spätberufener“ und habe erst mit 19 ernsthaft zu schreiben begonnen. Mein Motiv war allerdings nicht Ruhm, sondern eine naive Trotzreaktion: Nachdem ich mich zum wiederholten Male über einen, wie ich fand, sehr schlechten Horrorroman geärgert hatte, gelangte ich zur Ansicht, dass sogar ich das besser könne.
Wie sich herausstellen sollte, war das Schreiben doch nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte, und wenn ich an meine ersten Geschichten zurückdenke, bin ich peinlich berührt. Inzwischen schreibe ich jedoch, weil es mir einfach Spaß macht, eigene Welten und Situationen zu kreieren, die von anderen Menschen gelesen werden. Irgendeinen tieferen Zweck im Sinne einer „Botschaft“ verfolge ich nicht. In erster Linie sollen meine Texte unterhalten, wie ich meinerseits von fremden Geschichten verlange, dass sie mich „unterhalten“ sollen.
Literatopia: Was inspiriert Dich zu Deinen Horrorgeschichten? Sind es Klassiker wie die Finsternis, eigenartige Geräusche zwischen den Schatten der Nacht? Oder sind es sogar ganz alltägliche Dinge, die andere Menschen eher ungruselig finden?
Rainer Innreiter: Das ist ganz unterschiedlich. Wie die meisten anderen Menschen auch finde ich Finsternis, die von beunruhigenden Geräuschen begleitet wird, beängstigend. Die nötige Inspiration kann aber auch durch ein Lied oder eine Zeitungsschlagzeile erfolgen. Sehr effizient ist natürlich das Nachdenken über „Was wäre, wenn …?“-Szenarien, also beispielsweise: „Was wäre, wenn die knarzenden Geräusche vom Dachboden nicht vom Holz stammten, sondern von einer riesigen Fledermaus, die nur darauf wartet, dass ich die Dachbodenluke öffne?“
Literatopia: Auf Deiner Homepage gibt es eine Rubrik mit Schreibtipps von Dir – ein Erfahrungsbericht. Wie wichtig war es Dir, diese Rubrik auf Deiner Seite unterzubringen? Hast Du früher selbst solche Erfahrungsberichte zur Hilfe genommen?
Rainer Innreiter: Wie jeder andere Anfänger auf einem bestimmten Gebiet, so bin auch ich für jede Hilfe dankbar, die mir erfahrene Leute geben. Deshalb erachte ich es als selbstverständlich, gleichsam meine bescheidenen Erfahrungen anzubieten. Überhaupt finde ich den Austausch an Informationen enorm wichtig, um sich nicht im Kreis zu drehen. Selbst wenn man bereits seit Jahren schreibt oder mit Verlagen zu tun hat, lernt man unablässig neues Wissen hinzu, das sich als nützlich erweisen kann. Auch heute noch verfolge ich mit großem Interesse Tipps oder Erfahrungsberichte anderer Autoren. Der Spruch: „Man lernt nie aus“ hat nichts an Aktualität eingebüßt und sollte vor allem von Schreibanfängern beherzigt worden.
Literatopia: Zwischen Veröffentlichungen und Literatur findet sich eine beachtliche Sammlung an Filmkritiken auf Deiner Homepage, wobei Du verschiedenste Genres bedienst. Von Cap und Capper bis Minority Report ist einiges dabei – was schaust Du persönlich am liebsten? Und hast Du aus Filmen die oder andere Inspiration für Deine Kurzgeschichten?
Rainer Innreiter: Es wird vermutlich niemanden überraschen, dass ich ein großes Faible für Horrorfilme hege. Allerdings schränke ich mich bei der Auswahl an Filmen nicht ein und bin grundsätzlich für alle Genres offen. Das reicht von besagten Disney-Zeichentrickklassikern über Liebesfilme bis hin zu Dramen.
Filme sind und waren eine meiner großen Leidenschaften, da sie als einzige Kunstform mehrere Sinnes- und Verstandesebenen ansprechen. Ein Film wie „Blade Runner“ ist nicht einfach eine Abfolge von Bildern, sondern ein Gesamtkunstwerk: Scott erzählt eine intellektuell herausfordernde Geschichte, die er optisch glänzend herausstreicht und gleichzeitig mit dem unvergleichlichen Soundtrack von Vangelis unterlegt. Wer an einen solchen Film zurückdenkt, wird mit einer Vielzahl an Eindrücken belohnt. Eindrücke, aus denen sich durchaus neue Ideen entspinnen können. Gleichsam ist die Gefahr, eine Plotidee oder gar mehrere Elemente eines Filmes aufzugreifen und für eine eigene Geschichte zu verwenden, natürlich entsprechend groß. Die Anzahl an Kurzgeschichten, die sich an der Schlusspointe von „The Sixth Sense“ anlehnten, dürfte schon gar nicht mehr zählbar sein.
Dennoch bieten (gute) Filme wunderbaren Anschauungsunterricht, wie man eine Geschichte flüssig und interessant erzählen kann. Es sind weniger die Ideen, als die Erzählweisen und die inneren Strukturen, die ich persönlich aus Filmen herausfiltern und beim Schreiben verwenden kann.
Daneben schreibe ich nach wie vor Filmkritiken, die exklusiv auf der Website Filme-Welt (http://www.filme-welt.com/) veröffentlicht werden. Über Lob, Kritik oder Anmerkungen würde ich mich natürlich freuen.
Literatopia: Warum gibt es eigentlich eine eigene Entenhausen-Rubrik auf Deiner Homepage? Was gefällt Dir an den lustigen Taschenbüchern?
Rainer Innreiter: Meine ersten Leseerfahrungen sammelte ich mit Disney-Comics in den frühen 1970er Jahren. Entsprechend hat sich diese wohl auch von Nostalgie geprägte Zuneigung erhalten, sodass ich auch heute noch mit Begeisterung die entsprechenden Geschichten aus meiner Kindheit lese. Die nicht nur meiner Meinung nach besten Zeichner und Texter von Disney-Comics, Carl Barks und Romano Scarpa, wussten das Medium hervorragend zu nutzen und ihre Geschichten meist nicht nur mit originellen Plots und unkonventionellen Ideen, sondern auch mit viel Sprachwitz und augenzwinkernden Satireelementen zu erzählen. Viele meiner ersten Berührungen mit klassischen Mythen verdanke ich Carl Barks. Später interessierte ich mich sehr für Sagen und Mythen, was sich unmittelbar auf Barks’ Geschichten zurückführen lässt.
Die „Lustigen Taschenbücher“ waren und sind vor allem deshalb so populär, weil sie langes Lesevergnügen bieten. Allerdings lese ich nur noch die „alten“ Taschenbücher und hoffe, mit meinen Rezensionen gerade junge Leser zu ermutigen, diesen nach modernen Maßstäben „veralteten“ Geschichten eine Chance zu geben.
Literatopia: Du verfasst Kurzartikel für das Onlineportal Suite101.de – was genau soll man unter Kurzartikeln verstehen? Welche Themen behandelst Du da?
Rainer Innreiter: Suite101.de ist ein Artikelverzeichnis, das sowohl für Leser, als auch Autoren attraktiv ist. Die Artikel dürfen nicht allzu ausführlich sein und müssen deshalb kompakt und auf den Punkt gebracht sein. Aus Autorensicht bietet dies eine gute Gelegenheit zu lernen, wie man Informationen möglichst effizient innerhalb weniger Absätze unterbringt. Natürlich können diese Artikel keine Fachliteratur ersetzen – dieser Anspruch wird aber auch nicht erhoben.
Meine eigenen Artikel beschäftigen sich mit Themen, die mich interessieren. Abgesehen von Literatur und Filmen sind dies auch paranormale Phänomene oder Technik.
Suite101.de bietet überdies hinaus die Möglichkeit, Interviews zu führen. Mittlerweile durfte ich unter anderem die Phantastik-Autoren Andreas Gruber, Olga Krouk und Markus Korb zu einschlägigen Themen befragen. Ich hoffe, der Spaß, den ich an den Interviews hatte, wird für den Leser ersichtlich.
Literatopia: Vielen Dank für das Interview, Rainer!
Rainer Innreiter: Vielen Dank für die Möglichkeit, zu diesen interessanten Fragen Stellung beziehen zu dürfen.
Rainer Innreiter (06.01.2009)
Interview mit Rainer Innreiter
Dieses Interview wurde von Judith Gor für Literatopia geführt. Alle Rechte vorbehalten.