Geschwister-Scholl-Preis für Gauck

Der frühere DDR-Bürgerrechtler und Bundespräsidentenkandidat Joachim Gauck wird mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2010 ausgezeichnet. Das teilte der Landesverband Bayern des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in München mit.

«Es ist die Autobiografie eines Mannes, der wie wenige andere über seine Opposition zur DDR-Führung und die Aufarbeitung des DDR- Unrechts identifiziert wird», heißt es in der Mitteilung. «Mit seiner klaren Haltung in Leben und Werk ragt Joachim Gauck aus dem politischen und gesellschaftlichen Mainstream heraus», urteilte die Jury.

Der Name des ehemaligen Pastors Gauck, der bei der Wahl des Bundespräsidenten Christian Wulff unterlag, war jahrelang vor allem mit der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit verknüpft. Er bezeichnet sich selbst als «linken liberalen Konservativen» und als «aufgeklärten Patrioten». Als sich 1989 in der Bevölkerung der Widerstand gegen die Führung formierte, führte Gauck als Sprecher des Neuen Forums in Rostock Demonstrationen an. Am Tag der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 übernahm er die Stasi- Unterlagen-Behörde, die jahrelang als Gauck-Behörde bekannt war.

«Joachim Gauck zeigt in seinem Buch, dass die Antwort für ihn ganz einfach ist: Die DDR-Führung nahm ihren Bürgern die Freiheit und das war unrecht», schreibt der Landesverband des Börsenvereins in seiner Mitteilung. Gauck sei einer der wichtigsten Protagonisten der Wiedervereinigung.

Der Geschwister-Scholl-Preis wird in diesem Jahr zum 31. Mal verliehen und soll am 29. November offiziell in München übergeben werden. Zu den bisherigen Preisträgern zählen der italienische Schriftsteller Roberto Saviano, der israelische Autor David Grossmann und die ermordete russische Journalistin und Menschenrechtlerin Anna Politkowskaja.


Quelle: yahoo.de