Paperback, Broschur, 416 Seiten
ISBN: 978-3-7645-3067-9
Genre: Dark Fantasy
Klappentext
Vor Jahrhunderten schwor der geheimnisumwitterte Vampir Spade, sich nie wieder in eine Sterbliche zu verlieben – doch Denise MacGregor kann er kaum widerstehen! Dabei weiß Spade, dass er hart bleiben muss. Denn sobald der erste verführerische Tropfen Blut fließt, sind sie beide auf immer verloren ...
Rezension
Jeaniene Frost meldete sich in diesem Herbst mit der heiß ersehnten Fortsetzung Der sanfte Hauch der Finsternis zurück und enttäuschte, nachdem sich der dritten Band ihrer Night Huntress-Serie fehlentwickelte, leider einmal mehr. Denn waren die Geschichten mit Cat und Bones zwar zu jeder Zeit spannend, so verlor sich doch der Reiz, der dem Zusammenspiel ihrer Protagonisten innewohnte, mehr und mehr. Mit Nachtjägerin, einem Liebesroman mit Abenteuer-Flair, bietet sie nun eine von ihren ursprünglichen Erfolgen losgelöstere Geschichte, die Cats beste Freundin Denise MacGregor in den Mittelpunkt zu stellen weiß.
>> Als Denise aufwachte, hörte sie eine Stimme mit britischem Akzent. Dann erinnerte sie sich an den alptraumhaften Tag, den sie hinter sich hatte. Paul, ermordet. Sie selbst gezeichnet von einem Dämon. Der Mann, zu dem die Stimme gehörte, ein Vampir, der nichts mit ihr zu tun haben wollte, aber ihre einzige Hoffnung war. <<
Denise findet sich, nachdem ihr Cousin Paul ermordet wurde, in einem Alptraum wieder. Etwas oder jemand ist hinter ihr und ihren Verwandten her und bald stellt sich heraus, dass nur sie die letzten ihrer Familie noch retten kann. Doch die Bedingungen, die zu erfüllen sind, überfordern Denise und so wendet sie sich, in Ermangelung besserer Alternativen, an Spade, der schon länger ein Auge auf sie geworden hat. Bones bester Freund ist auch gewillt ihr zu helfen, doch dem Dämon, der sie verfolgt, scheint auch er nicht gewachsen zu sein ...
Zwei wundervolle Bücher und zwei doch eher herbe Enttäuschungen hat die in Florida lebende Autorin Jeanine Frost bisher an ihre Leser und Fans gebracht. Sie bewies, trotz aller anfänglichen Vorbehalte, dass sie nicht nur ihr Handwerk, sondern auch das Ausschmücken gewisser Dinge geradezu meisterlich (die letzten beiden Bücher als Ausnahme sehend) zu beherrschen versteht. Stärken, (wie berauschende Action, teils außergewöhnliche Charaktere und grenzwertige Kompromisslosigkeit) die nun auch Nachtjägerin einen würdigen Glanz verleihen. Denn Denise MacGregor und Spade erfüllen ihre Aufgaben geradezu bewunderswert. Sie eine Menschenfrau, die unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidet, er ein förmlicher, sehr geduldiger Meistervampir, der den Sinn seines Lebens mit einem Mal neu erfunden hat. Beide harmonieren gut miteinander, obwohl gerade Denise als Charakter leider immer wieder zu verblassen scheint. Ihre Angst davor, sich ihrer entflammten Liebe und ihrem neuen Schicksal zu stellen, lassen sie zumeist zögerlich wirken; während Spade sich als ihr Beschützer echauffiert. Eine Rolle, die ihm steht und manchmal auch den letzten Nerv kosten kann.
Auf diese oder eine andere Art amüsieren die beiden Protagonisten immer wieder. Manchmal freiwillig und manchmal auch aus gegenteiligen Gründen. Jeaniene Frost hat sich einen Spaß daraus gemacht, die Liebe der beiden nicht langsam entstehen zu lassen, sondern schnell in den Vordergrund und bald darauf wieder in den Hintergrund zu ziehen. Denn mit dem Voranschreiten der Seitenanzahl wird klar, dass man das Glück hat, nicht nur über Zwischenmenschlichkeiten zu lesen, sondern auch wieder die sehr bekannte Frost-Action zu erleben. Cat und Bones tauchen auf, ebenso wie andere, bereits bekannte Charaktere, die das Buch bereichern, jedoch nicht unverständlich werden lassen. Leser ohne Vorwissen können also aufatmen und werden sich an so manch paranormalen Dingen erfreuen. Schlussendlich gilt es nämlich einen Dämon zu besiegen, der Denise mit dunklen Malen gezeichnet hat, um sie durch eine ihr bevorstehende Verwandlung erpressen zu können. Mit Spades Hilfe muss sie einen totgeglaubten Verwandten aus den Fängen eines Vampirs befreien, um ihn auszuliefern. Doch wird Denise es schlussendlich schaffen, das Leben eines Mannes dem Tod zu überantworten? Diese Frage stellt man sich immer wieder und sie beantwortet sich mit einem zu moralisch klingenden Show Down, der schlussendlich aber gerade wieder durch ein wunderbares Setting zu überzeugen versteht.
Sprachlich präsentiert sich Nachtjägerin wie so typisch für die Autorin. Der Einstieg ist überhastet, teilweise auch wirklich schwach, bis sich der Leser eingelesen und die Autorin eingeschrieben hat. Ab diesem Zeitpunkt kommt man sehr gut und schnell voran. Die Aufmachung des Buches überzeugt ebenso. Anders als die bisher von blanvalet veröffentlichten Romane ist dieser in einem wundervolles Paperback verpackt. Schön anzusehen, stabil gebunden, ermöglicht es dem Leser ein mehrmaliges Lesen, das den Spaß an der Optik nicht verderben kann.
Fazit
Jeaniene Frost schreibt endlich wieder lustvoller, wenn auch nicht ganz so, wie sie es in ihrem Debüt vermittelt hat. Spannung, Abenteuer und Romantic vereinen sich in Nachtjägerin zu einem bekannten Standart der Dark Fantasy, mit dem die Autorin dennoch aber wieder überzeugen kann.
Pro und Kontra
- überhasteter Einstieg
- leider etwas aufgesetztes Ende
Bewertung:
Handlung: 4 / 5
Charaktere: 4 / 5
Lesespaß: 4 / 5
Preis/Leistung: 4 / 5