Klabund-Ausstellung an der AdK Berlin (02.11.2010 - 09.01.2011)

Der Schauspieler Robert Stadlober eröffnet am Dienstag in der Akademie der Künste in Berlin eine Ausstellung zu Leben und Werk des Schriftstellers Klabund. Die Schau präsentiert Manuskripte, Briefe und Fotos, wie die AdK am Freitag mitteilte. Die Klabund-Bestände würden erstmals präsentiert.

Klabund (1890-1928) hieß eigentlich Alfred Henschke und wurde mit skandalträchtigen erotischen Gedichten in der Weimarer Republik bekannt. Die Ausstellung im Haus am Pariser Platz läuft bis zum 9. Januar.

Unter dem Titel "Ich würde sterben, hätt ich nicht das Wort …" publiziert die Akademie 273 bisher unveröffentlichte Briefe von Klabund, die seine gesamte Schaffenszeit von 1911 bis 1928 widerspiegeln, wie es weiter hieß. Die Briefedition, ergänzt mit Dokumenten, vermittele ein facettenreiches Bild der literarischen Arbeit, des politischen Engagements und der persönlichen Lebensumstände Klabunds im Kontext seiner Zeit, teilte die AdK mit.

Die Klabund-Sammlung der AdK umfasst eigenen Angaben zufolge rund 3.700 Blatt, neben wertvollen Briefen und Manuskripten, Programmhefte, unselbständige Veröffentlichungen sowie Bücher mit Gedichtwidmungen. Große Teile des Nachlasses von Klabund sind verschollen, wie es weiter hieß.

Einer der bekanntesten Schriftsteller der Weimarer Republik

Klabund war in allen literarischen Genres höchst produktiv und gehörte zu den bekanntesten Schriftstellern der Weimarer Republik. Bereits im Erscheinungsjahr 1918 erreichte sein Eulenspiegel-Roman "Bracke" die fünfte Auflage. "Der Kreidekreis" von Klabund war, fast 20 Jahre vor Brechts "Kaukasischem Kreidekreis", eines der meistgespielten Stücke an den Bühnen der 1920er Jahre.

Klabunds Werk stand gegen den jeweils herrschenden Konsens. Das brachte ihm im Kaiserreich Prozesse, Zensur und immer wieder Diffamierungen der konservativen Presse ein. In den Revolutionswirren 1919 nahm man ihn wegen seiner Kontakte zu Erich Mühsam sogar kurzzeitig in Haft. Nach Klabunds Tod 1928 wurde es bald still um ihn. Schon 1925 hatte er sich öffentlich mit den Nationalsozialisten angelegt, die sein Werk nach 1933 verboten.

Die Ausstellung ist täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Lesung mit Stadlober am 2. November um 20.00 Uhr kostet fünf, ermäßigt drei Euro Eintritt.


Quelle: yahoo.de