P.S. Ich töte dich (Sebastian Fitzek u.a.)



Droemer Knaur, 1. Auflage Oktober 2010
Deutsch von Knut Krüger, Franz Leipold, Antje Rieck-Blankenburg,
Lotta Rüegger, Helene Weinold, Holger Wolandt und Sophie Zeitz
Softcover mit Kunstledereinband und Gummibändchen, 272 Seiten
Mit graphologischer Analyse der mitwirkenden Autoren von Christiane Sarreiter
€ 14,99 (D) | € 15,50 (A)
ISBN: 978-3-426-19897-1
Leseprobe

Genre: Thriller




Über das Buch:

Wohliger Schauder für die dunkelste Zeit des Jahres:
Dreizehn Thrillerautoren der internationalen Spitzenriege sorgen dafür, dass Ihnen das Blut in den Adern gefriert, und zwar für weitaus länger als die zehn Minuten, die es zum Lesen jeder Story braucht. Denn sie alle beherrschen die Klaviatur des Grauens perfekt.

Mitwirkende: Sebastian Fitzek, Val McDermid, Thomas Thiemeyer, Torkil Damhaug, Petra Busch, Michael Connelly, Markus Heitz, Michael Koryta, Steve Mosby, Judith Merchant, Jens Lapidus, Markus Stromiedel, Jilliane Hoffman.

Mit Handschriftenproben der Autoren, graphologisch gedeutet!



Rezension:

Schon des Öfteren war Sebastian Fitzek mit seinen Werken in verschiedenen Anthologien vertreten. Kurzgeschichten zu schreiben ist also eine Herausforderung, der er sich nahezu regelmäßig stellt. Um seine erste Anthologie als Herausgeber zu verwirklichen, stellte er seine Kollegen aus dem Thriller-Genre ebenfalls vor diese Herausforderung. Heraus kam PS: Ich töte dich, und diese Anthologie wird ihrem Titel gerecht. In dreizehn von namhaften und erfolgreichen Thrillerautoren der ganzen Welt geht es rund um das Thema Mord - eben genau das, was einen Thriller erst zu einem guten Thriller macht. Hierbei stachen einige Geschichten mehr heraus als andere und nicht alle hinterließen sofort eine Gänsehaut - doch gerade die abwechselnde Zusammenstellung aus atemraubenden Schockern und eher ruhigen, dafür aber mit umso tiefer gehendem Grauen bestückte Werken macht die vorliegende Anthologie zu einem ganz besonderen Lesevergnügen.

In Nicht einschlafen bewegt sich Sebastian Fitzek in gewohnter Manier in die tiefen Abgründe der menschlichen Psyche und zeigt einmal mehr, dass er nicht umsonst als erfolgreichster Psychothriller-Autor Deutschlands gefeiert wird.

Doch auch Markus Heitz zeigt in seinem Beitrag Ein ehrenwertes Haus, dass er nicht nur mit phantastischen Elementen umgehen kann, sondern auch im (Psycho)Thrillerbereich bestens aufgehoben sein könnte – vielleicht gibt es von ihm demnächst keine Zwerge mehr, sondern waschechte Killer.

Mit Vita reducta zeigt die Autorin Petra Busch, was der unbändige Wunsch nach Rache in einem Menschen auslösen kann und dass es Dinge gibt, die man niemals vergisst.

Steve Mosby macht in Wünsche für Alison sehr deutlich, dass manchmal alles gewünschte Glück der Welt nichts nützt und das Schicksal seine eigenen Pläne für jeden Einzelnen hat.

Letzte Bergfahrt von Jillian Hoffman hingegen nimmt den Leser mit auf eine Fahrt zu einer der gefährlichsten Ski-Pisten. Eine Fahrt, von der ihre Protagonistin nicht zurückkehren wird.

Jens Lapidus liefert mit seinem Beitrag Pulver eine etwas andere Art des Thrillers - hier gibt es keine Toten, sondern Drogen - doch seinen Kollegen steht er in der grauenhaften Tiefe in nichts nach.

Monopoly spielt die Protagonistin von Julia Merchants Zehn-Minuten-Thriller nicht unbedingt, doch Geld spielt durchaus eine wichtige Rolle in dieser Geschichte – und die Tatsache, warum man manchmal lieber nicht nach Hause fahren und den Anrufbeantworter abhören sollte.

Auch die verbleibenden sechs Kurzgeschichten verstehen es jede auf ihre ganz eigene Weise, den Leser zu fesseln und mit Gänsehaut zurück zu lassen. Bei der Zusammenstellung der Geschichten seiner in- und ausländischen Kollegen hat Sebastian Fitzek ein gutes Händchen bewiesen. Über die Tatsache, dass die wenigsten der dreizehn Geschichten tatsächlich nur zehn Minuten zum Lesen beanspruchen, schaut der Leser an dieser Stelle gern hinweg, denn in der Gesamtheit wirken die Storys mitunter sowieso sehr viel länger nach.

Eine besondere Idee ist die im Anhang zu findende graphologische Analyse jedes einzelnen mitwirkenden Autors. Diese verrät dem Leser einiges über seinen Lieblingsautoren, und wenn man dem Herausgeber im Vorwort Glauben schenken darf, trifft alles zu.



Fazit:

Mit P.S. Ich töte dich wagt sich Sebastian Fitzek an die erste Anthologie unter seiner Federführung und stellt hierbei seinen guten Blick für passende Geschichten unter Beweis. Die Anthologie überzeugt nicht nur durch den von namhaften Autoren zur Verfügung gestellten Inhalt, sondern auch durch die Aufmachung und das überaus aufschlussreiche Extra der graphologischen Analyse. Ein absolutes Muss für alle Fans der Mitwirkenden und des Thriller-Genres!



Wertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4/5
Zusammenstellung: 5/5
Preis/Leistung: 4/5




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