Ana Maria Matute bekommt Cervantes-Preis

Die "ewige Favoritin" hat sich durchgesetzt: Ana Maria Matute bekommt den Cervantes-Preis. Ihren ersten Roman veröffentlichte die Spanierin schon mit 17. Heute gilt die mittlerweile 85-Jährige als einer der wichtigsten Autoren ihres Landes - und arbeitet fleißig an einem neuen Buch.

Madrid - Lang musste Ana María Matute warten, jetzt hat sie sich durchgesetzt: Die spanische Autorin erhält den diesjährigen Cervantes-Preis, die höchste literarische Auszeichnung der spanischsprachigen Welt. Dies gab die spanische Kulturministerin Angeles González-Sinde am Mittwoch in Madrid bekannt. Die 85-jährige Autorin gehörte schon seit Jahren zu den Anwärtern auf den Cervantes-Preis und war bereits als die "ewige Favoritin" bezeichnet worden.

Mehrere ihrer Werke wurden ins Deutsche übersetzt, 2010 erschien ihr Roman "Unbewohntes Paradies" in Deutschland. Matute ist erst die dritte Frau, die die vor 35 Jahren geschaffene Auszeichnung erhält. Der Cervantes-Preis ist mit 125.000 Euro dotiert und wird alljährlich vergeben. Nach einem ungeschriebenen Gesetz geht er abwechselnd an einen spanischen und einen lateinamerikanischen Autor.

"Die Verdienste und Qualitäten von Matute sind offensichtlich", sagte der Jury-Präsident Gregorio Salvador. "Vor allem auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur ist die Autorin einfach genial und hat ein treues Publikum." Die aus Barcelona stammende Schriftstellerin gehört zu den bedeutendsten spanischen Literaten der Nachkriegszeit. Sie ist eine der wenigen Frauen, die der Königlichen Akademie angehören, welche über die spanische Sprache wacht.

In ihren Werken befasst sie sich mit Themen wie der Jugend, der sozialen Ungerechtigkeit, dem Mittelalter oder dem spanischen Bürgerkrieg (1936-1939), den sie als Kind miterlebt hatte. Matute schrieb ihren ersten Roman "Pequeño Teatro" (Kleines Theater) mit 17 Jahren. Dafür erhielt sie später den Nadal-Preis. Vor drei Jahren wurde sie mit dem Nationalen Literaturpreis Spaniens ausgezeichnet. Trotz ihres hohen Alters arbeitet sie an einem neuen Roman.


Quelle: spiegel.de