"Alishas Lit-Talk"
AINO LAOS
Text - und Klangwelten eines Multitalents
Immer wieder kann man feststellen, dass sich kreative Menschen meist nicht nur auf einem Gebiet künstlerisch entfalten. Bestes Beispiel ist dafür AINO LAOS – ihres Zeichens Sängerin und Autorin.
In Deutschland geboren und in England aufgewachsen strebte sie als musisch begabtes Kind schon in frühen Jahren eine musikalische Laufbahn an. Mit neun Jahren nimmt sie zum Leidwesen ihrer Mutter die ersten Geigenstunden und wechselt im zarten Alter von dreizehn an den E-Bass, der sie zu dieser Zeit noch um Einiges an Größe überragt. Die ersten Gehversuche in einer Rockband lassen auch nicht lange auf sich warten und so gründet Aino zusammen mit ihrem Bruder ihre erste Band „Talos“. Bald wird jedes Wochenende auf irgendwelchen Bühnen Englands verbracht – von Clubs, Pubs bis hin zu Airforce Bases ist alles dabei. Und da es der Band zwischenzeitlich an einem Sänger mangelt, übernimmt Aino auch diesen Part und bleibt dabei. Mit achtzehn Lenzen steigt sie dann in die All-Girl-Rockband „She“ ein und feiert ihr ersten größeren Erfolge als Support für Acts wie Marillion und Rory Gallagher, bis „She“, schließlich selbst als Headliner den legendären „Marquee Club“ in London füllen. Schon bald macht sich die talentierte und kesse Aino einen Namen in der Londoner Szene und wird immer öfters auch als Session Sängerin für Studio und Livejobs gebucht.
Und wie´s so kommt, verschlägt sie die Liebe nach Deutschland, wo sie ihr eigene Rockband „Laos“ Anfang der 90ger gründet. Schon bald folgen Plattenverträge bei der Teldec und später bei der BMG.
Aino produzierte ihr Alben selbst – was dazu führt, dass auch andere Plattenfirmen ihr aussehrgewöhnliches Gesangs- und Organisationstalent erkennen und sie als Vocal-Produzentin für verschiedene Bands gewinnen können (u.a. für „Die Happy“ und „Subway to Sally“).
So wird auch eines Tages der Musical Komponist Frank Nimsgern auf das Multitalent aufmerksam und lädt Aino zum Probesingen für eine seiner Shows nach Saarbrücken ein. Bald ergibt sich eine fruchtbare Zusammenarbeit und neben dem Mitwirken in der Frank Nimsgern Group macht Aino ihre ersten schauspielerischen Erfahrungen gleich in der Hauptrolle des Musicals „SnoWhite“ am Staatstheater in Saarbrücken, und das mit großem Erfolg. In der Folgezeit entwickelt sich Aino zur engsten Mitarbeiterin Frank Nimsgerns und schreibt mit ihm zusammen die Musik für zwei weitere Musicals, „Poe“ und „Arena“, in denen sie ebenfalls die weibliche Hauptrolle übernimmt.
Derzeit ist die Sängerin in dem Musical PHANTASMA zu sehen und hören – im Fernsehen wirkte sie letztes Jahr als Vocal Coach für "Popstars 2010" - "Girls Forever" bei Pro 7 mit.
PHANTASMA (Musical)
CD - 17.95 EUR - Oktober 2009
Label: Ariola (Sony Music) - ASIN: B002PI1L4O
Soundtrack zum neuen Musical von Frank Nimsgern.
Bandbreite von Klassik über Rock bis zu modernem Elektro-Pop Sound, abgerundet mit wunderschönen Balladen.
Die wunderschönen und bildhaft-poetischen Lied-Texte wurden von Aino Laos geschrieben und von Frank Felicetti und dem bekannten Fantasy-Autoren Christoph Marzi ins Deutsche übertragen.
Ich führte am 25. Oktober den ersten Teil eines umfangreichen Interviews mit AINO LAOS – über ihre Person, ihren musikalischen Werdegang und musischen Projekte.
Kreativ zu sein ist die Essenz meines Wesens
A.B.: Liebe Aino, zuerst möchte ich Dir einige persönliche Fragen stellen: Was gibt es über Dich als Mensch zu sagen?
A.L.: Mein Ex-Ehemann hat mich mal als „kompliziert“ bezeichnet. Das hat den Nachgeschmack von „schwierig“, „stur“ und „egoistisch“. Einfach bin ich sicher nicht, aber wer will eigentlich langweilig, gefällig und schwach sein? So komme ich damit zurecht, und stemme mich dagegen „Everybody’s Darling“ zu sein: bisher ohne Erfolg.
Ich kann mich am besten mit einer Glühbirne vergleichen - eine Kerze wäre natürlich poetischer – „Flamme bin ich sicherlich“, aber dieses Thema ist schon längst ausgelutscht. Manchmal bin ich wie eine schlichte Sparbirne: es dauert bis ich warm werde, aber dann bin ich zuverlässig, vernünftig und strahle ein warmes, gradliniges Licht aus. Andermal, bin ich wie ein Super Trooper: bin plötzlich da – grell und gnadenlos; unmöglich zu ignorieren: ich ersuche und erhelle jeder dunkle Ecke.
Ich liebe die Natur: ich liebe es klein und unbeholfen zu sein im Vergleich zu den gewaltigen Bergen; atemberaubenden Stürmen und endlosen Ozeanen.
Quantum Mechanik macht mich wahnsinnig; Kosmologie fasziniert mich; Archäologie begeistert mich. Ich erforsche alles Paranormale und Übersinnliche und versuche zu entscheiden, ob so etwas tatsächlich existiert. Meine Neugierde kennt keine Grenzen.
Ich ziehe Menschen in Not an wie ein Magnet. Egal wo ich bin. Es war immer so. Sie glauben, dass ich einige Antworten auf deren Misere habe, und ihnen einen Lösungsweg aufzeigen kann. Sie glauben, ich hätte alles im Griff - ich wäre ausgeglichen und balanciert. Einfühlsam bin ich, das gebe ich gerne zu.
Kreativ zu sein ist die Essenz meines Wesens. Ohne meine Phantasie zu benutzen, wäre ich sicherlich schon längst tot. Ich genieße es sehr, meinen Geist freilaufen zu lassen ohne Hemmungen, ohne Regeln – für mich ist Applaus oder Bestätigung nicht so wichtig – der ändert nichts an der Tatsache, dass der Entstehungsprozess entscheidend ist.
A.B.: Was zeichnet Dich in Deinen Augen aus?
A.L.: Ich bin eine treue Seele, wenn man mich lässt. Ich gebe in all meine Tätigkeiten sehr viel Liebe und Energie und bin wie ein Bullterrier, wenn ich mich festgebissen habe. Das ist meine Art: „Wenn schon, denn schon“ – halbe Sachen kann ich nicht ausstehen. Ich kämpfe gerne gegen kleine, alltägliche Ungerechtigkeiten – bereue nur, dass ich politisch unfähig bin. Ich wäre aber bestens geeignet als überemotional engagierte Führerin für einen guten Zweck: gezielt, überzeugend und felsenfest in meinem Glauben; hier stimmen die Adjektive „schwierig“, „stur“ und „egoistisch“.
A.B.: Was magst Du, und was eher nicht?
A.L.: Bis das Gegenteil bewiesen ist: Alles!. Ich finde aber das Wort „mögen“ passiv und nichtssagend. Ich bevorzuge überspitzte Ausdrücke wie Liebe und Hass – „mögen“ ist für kleine Mädchen, wie das Wort „nett“. Ich versuche keine Vorurteile zu haben - das ist schwer - aber ich zwinge mich dazu. Ich will fair und offen sein, will Sachen erproben und erforschen – ich gebe Allem und Jedem zumindest eine Chance, egal wie ungewöhnlich die jeweilige Situation ist, aber wenn ich mich gegen etwas entscheide – wenn ich etwas nicht „mag“ – dann bin ich rigoros.
Ich bin sehr erfreut wenn Menschen mich begeistern – ich blühe auf in der Anwesenheit mutiger, intelligenter, liebevoller und gebildeter Leute, egal wie alt sie sind. Menschen, Situationen, Ereignisse und Gegenstände, die inspirieren und positiv besetzt sind, liebe ich. Alles was gewalttätig, brutal, ungerecht und unfair ist, hasse ich.
A.B.: Welche Hobbies hast Du?
A.L.: Meine Hobbies bleiben zur Zeit ein wenig auf der Strecke. Hobbies bedeuten mir reine „Ich“-Zeit. Sie pflegen die Seele, geben Kraft, verleiten zum Nachdenken und Reflektieren - sie sind für mich Aufgaben und Tätigkeiten ohne dringende Ziele - Tauchen, Bernsteinsammeln, Laufen, Malen, Römische Ausgrabungen besichtigen, Ausstellungsbesuche jeglicher Art.
A.B.: Wolltest Du immer schon Musikerin werden?
A.L.: Berufsmusikerin war niemals eine ernsthafte Überlegung gewesen. Musik „machen“ wurde zwar in meiner Schule sehr gefördert und unterstützt, aber mehr als eine Erweiterung unserer Gesamtbildung und unseres Selbstbewusstseins war es nicht. Ich musste damals wirklich betteln, bis ich eine Schulgeige bekommen durfte. Singen, konnte ich schon als kleines Kind, aber die Lehrer haben meine musikalischen Fähigkeiten völlig unterschätzt. Ich fand es schwierig die mathematische Betrachtung der Musik zu verstehen: Noten lesen, Tonleiter erkennen, Takte zählen etc. Ich habe immer aus dem Bauch raus musiziert – habe auf mein Gehör und Gefühl vertraut – das reichte nicht für eine musikalische Ausbildung. Ich wollte Archäologie und Anthropologie an der Cambridge University studieren und es hat mich damals sehr irritiert, dass ich ständig von Musikern und Tonstudios in London angerufen wurde.
Schließlich gab ich nach, bin mit Sack und Pack nach London gereist und erstmal da geblieben. So fing meine ereignisvolle Karriere als Berufsmusikerin an. Meine Ausbildung war: „Learning by doing“.
In Deutschland geboren und in England aufgewachsen strebte sie als musisch begabtes Kind schon in frühen Jahren eine musikalische Laufbahn an. Mit neun Jahren nimmt sie zum Leidwesen ihrer Mutter die ersten Geigenstunden und wechselt im zarten Alter von dreizehn an den E-Bass, der sie zu dieser Zeit noch um Einiges an Größe überragt. Die ersten Gehversuche in einer Rockband lassen auch nicht lange auf sich warten und so gründet Aino zusammen mit ihrem Bruder ihre erste Band „Talos“. Bald wird jedes Wochenende auf irgendwelchen Bühnen Englands verbracht – von Clubs, Pubs bis hin zu Airforce Bases ist alles dabei. Und da es der Band zwischenzeitlich an einem Sänger mangelt, übernimmt Aino auch diesen Part und bleibt dabei. Mit achtzehn Lenzen steigt sie dann in die All-Girl-Rockband „She“ ein und feiert ihr ersten größeren Erfolge als Support für Acts wie Marillion und Rory Gallagher, bis „She“, schließlich selbst als Headliner den legendären „Marquee Club“ in London füllen. Schon bald macht sich die talentierte und kesse Aino einen Namen in der Londoner Szene und wird immer öfters auch als Session Sängerin für Studio und Livejobs gebucht.
Und wie´s so kommt, verschlägt sie die Liebe nach Deutschland, wo sie ihr eigene Rockband „Laos“ Anfang der 90ger gründet. Schon bald folgen Plattenverträge bei der Teldec und später bei der BMG.
Aino produzierte ihr Alben selbst – was dazu führt, dass auch andere Plattenfirmen ihr aussehrgewöhnliches Gesangs- und Organisationstalent erkennen und sie als Vocal-Produzentin für verschiedene Bands gewinnen können (u.a. für „Die Happy“ und „Subway to Sally“).
So wird auch eines Tages der Musical Komponist Frank Nimsgern auf das Multitalent aufmerksam und lädt Aino zum Probesingen für eine seiner Shows nach Saarbrücken ein. Bald ergibt sich eine fruchtbare Zusammenarbeit und neben dem Mitwirken in der Frank Nimsgern Group macht Aino ihre ersten schauspielerischen Erfahrungen gleich in der Hauptrolle des Musicals „SnoWhite“ am Staatstheater in Saarbrücken, und das mit großem Erfolg. In der Folgezeit entwickelt sich Aino zur engsten Mitarbeiterin Frank Nimsgerns und schreibt mit ihm zusammen die Musik für zwei weitere Musicals, „Poe“ und „Arena“, in denen sie ebenfalls die weibliche Hauptrolle übernimmt.
Derzeit ist die Sängerin in dem Musical PHANTASMA zu sehen und hören – im Fernsehen wirkte sie letztes Jahr als Vocal Coach für "Popstars 2010" - "Girls Forever" bei Pro 7 mit.
PHANTASMA (Musical)
CD - 17.95 EUR - Oktober 2009
Label: Ariola (Sony Music) - ASIN: B002PI1L4O
Soundtrack zum neuen Musical von Frank Nimsgern.
Bandbreite von Klassik über Rock bis zu modernem Elektro-Pop Sound, abgerundet mit wunderschönen Balladen.
Die wunderschönen und bildhaft-poetischen Lied-Texte wurden von Aino Laos geschrieben und von Frank Felicetti und dem bekannten Fantasy-Autoren Christoph Marzi ins Deutsche übertragen.
Ich führte am 25. Oktober den ersten Teil eines umfangreichen Interviews mit AINO LAOS – über ihre Person, ihren musikalischen Werdegang und musischen Projekte.
Kreativ zu sein ist die Essenz meines Wesens
A.B.: Liebe Aino, zuerst möchte ich Dir einige persönliche Fragen stellen: Was gibt es über Dich als Mensch zu sagen?
A.L.: Mein Ex-Ehemann hat mich mal als „kompliziert“ bezeichnet. Das hat den Nachgeschmack von „schwierig“, „stur“ und „egoistisch“. Einfach bin ich sicher nicht, aber wer will eigentlich langweilig, gefällig und schwach sein? So komme ich damit zurecht, und stemme mich dagegen „Everybody’s Darling“ zu sein: bisher ohne Erfolg.
Ich kann mich am besten mit einer Glühbirne vergleichen - eine Kerze wäre natürlich poetischer – „Flamme bin ich sicherlich“, aber dieses Thema ist schon längst ausgelutscht. Manchmal bin ich wie eine schlichte Sparbirne: es dauert bis ich warm werde, aber dann bin ich zuverlässig, vernünftig und strahle ein warmes, gradliniges Licht aus. Andermal, bin ich wie ein Super Trooper: bin plötzlich da – grell und gnadenlos; unmöglich zu ignorieren: ich ersuche und erhelle jeder dunkle Ecke.
Ich liebe die Natur: ich liebe es klein und unbeholfen zu sein im Vergleich zu den gewaltigen Bergen; atemberaubenden Stürmen und endlosen Ozeanen.
Quantum Mechanik macht mich wahnsinnig; Kosmologie fasziniert mich; Archäologie begeistert mich. Ich erforsche alles Paranormale und Übersinnliche und versuche zu entscheiden, ob so etwas tatsächlich existiert. Meine Neugierde kennt keine Grenzen.
Ich ziehe Menschen in Not an wie ein Magnet. Egal wo ich bin. Es war immer so. Sie glauben, dass ich einige Antworten auf deren Misere habe, und ihnen einen Lösungsweg aufzeigen kann. Sie glauben, ich hätte alles im Griff - ich wäre ausgeglichen und balanciert. Einfühlsam bin ich, das gebe ich gerne zu.
Kreativ zu sein ist die Essenz meines Wesens. Ohne meine Phantasie zu benutzen, wäre ich sicherlich schon längst tot. Ich genieße es sehr, meinen Geist freilaufen zu lassen ohne Hemmungen, ohne Regeln – für mich ist Applaus oder Bestätigung nicht so wichtig – der ändert nichts an der Tatsache, dass der Entstehungsprozess entscheidend ist.
A.B.: Was zeichnet Dich in Deinen Augen aus?
A.L.: Ich bin eine treue Seele, wenn man mich lässt. Ich gebe in all meine Tätigkeiten sehr viel Liebe und Energie und bin wie ein Bullterrier, wenn ich mich festgebissen habe. Das ist meine Art: „Wenn schon, denn schon“ – halbe Sachen kann ich nicht ausstehen. Ich kämpfe gerne gegen kleine, alltägliche Ungerechtigkeiten – bereue nur, dass ich politisch unfähig bin. Ich wäre aber bestens geeignet als überemotional engagierte Führerin für einen guten Zweck: gezielt, überzeugend und felsenfest in meinem Glauben; hier stimmen die Adjektive „schwierig“, „stur“ und „egoistisch“.
A.B.: Was magst Du, und was eher nicht?
A.L.: Bis das Gegenteil bewiesen ist: Alles!. Ich finde aber das Wort „mögen“ passiv und nichtssagend. Ich bevorzuge überspitzte Ausdrücke wie Liebe und Hass – „mögen“ ist für kleine Mädchen, wie das Wort „nett“. Ich versuche keine Vorurteile zu haben - das ist schwer - aber ich zwinge mich dazu. Ich will fair und offen sein, will Sachen erproben und erforschen – ich gebe Allem und Jedem zumindest eine Chance, egal wie ungewöhnlich die jeweilige Situation ist, aber wenn ich mich gegen etwas entscheide – wenn ich etwas nicht „mag“ – dann bin ich rigoros.
Ich bin sehr erfreut wenn Menschen mich begeistern – ich blühe auf in der Anwesenheit mutiger, intelligenter, liebevoller und gebildeter Leute, egal wie alt sie sind. Menschen, Situationen, Ereignisse und Gegenstände, die inspirieren und positiv besetzt sind, liebe ich. Alles was gewalttätig, brutal, ungerecht und unfair ist, hasse ich.
A.B.: Welche Hobbies hast Du?
A.L.: Meine Hobbies bleiben zur Zeit ein wenig auf der Strecke. Hobbies bedeuten mir reine „Ich“-Zeit. Sie pflegen die Seele, geben Kraft, verleiten zum Nachdenken und Reflektieren - sie sind für mich Aufgaben und Tätigkeiten ohne dringende Ziele - Tauchen, Bernsteinsammeln, Laufen, Malen, Römische Ausgrabungen besichtigen, Ausstellungsbesuche jeglicher Art.
A.B.: Wolltest Du immer schon Musikerin werden?
A.L.: Berufsmusikerin war niemals eine ernsthafte Überlegung gewesen. Musik „machen“ wurde zwar in meiner Schule sehr gefördert und unterstützt, aber mehr als eine Erweiterung unserer Gesamtbildung und unseres Selbstbewusstseins war es nicht. Ich musste damals wirklich betteln, bis ich eine Schulgeige bekommen durfte. Singen, konnte ich schon als kleines Kind, aber die Lehrer haben meine musikalischen Fähigkeiten völlig unterschätzt. Ich fand es schwierig die mathematische Betrachtung der Musik zu verstehen: Noten lesen, Tonleiter erkennen, Takte zählen etc. Ich habe immer aus dem Bauch raus musiziert – habe auf mein Gehör und Gefühl vertraut – das reichte nicht für eine musikalische Ausbildung. Ich wollte Archäologie und Anthropologie an der Cambridge University studieren und es hat mich damals sehr irritiert, dass ich ständig von Musikern und Tonstudios in London angerufen wurde.
Schließlich gab ich nach, bin mit Sack und Pack nach London gereist und erstmal da geblieben. So fing meine ereignisvolle Karriere als Berufsmusikerin an. Meine Ausbildung war: „Learning by doing“.
(Bild: Aino Laos in den 80zigern)
A.B.: Schildere uns doch bitte einmal Deinen musikalischen Werdegang.
A.L.: Meinen musikalischen Werdegang zu schildern ist immer einen Qual für mich. Man kann natürlich sagen, dass es mit der Geige begonnen hat – mit Prüfungen und Zertifikaten der Royal School of Music, und dass ich dann angefangen habe E-Bass zu spielen und zu singen und zu komponieren. Das war alles Eigeninitiativ, dass ich über die Jahre mit sämtlichen großen Stars kooperiert und musiziert habe und dass Aufnahmen und Produktionen als sichtbare und belegbare Spuren meines Könnens überbleiben – aber meine Karriere, ist sehr schwer von „draußen“ nachzuvollziehen und zu begreifen – vor allem, wenn man nur auf einem Blatt Papier die Liste meiner Herausgaben vorliegen hat. Ich kann unmöglich tausende Begegnungen und fantastische Ereignisse auflisten oder das schildern, was ich erleben durfte – für mich ist das mein musikalischer Erfolg. Die meisten Menschen beurteilen Künstler auf Basis des Bekanntheitsgrades. Ruhm und Reichtum bestimmen den Erfolg – nur dann seien sie ernstzunehmen und wertvoll. Sie verwechseln Musizieren mit dem Musikgeschäft – ich befinde mich immer wieder in der Situation mich deshalb rechtfertigen zu müssen – zu erklären warum ich nicht so erfolgreich bin wie Madonna oder so bekannt bin wie Britney Spears. Das nervt mich. Die Vergangenheit ist schön und gut – die Erfahrungen sind ein wesentlicher Teil meiner Person, aber alles was zählt ist doch: Wer ich jetzt bin und was ich jetzt mache – was ich zur Zeit als Mensch und Musikerin mitzuteilen habe – mein musikalischer Werdegang ist in dieser Hinsicht verstaubt und irrelevant.
A.B.: Du hast lange in England gelebt und jetzt hat es Dich nach Deutschland verschlagen. Hat das berufliche oder private Gründe?
A.L.: „If music be the food of love – play on!“
Musik-Liebe, Liebe-Musik ... sehr schwer zu trennen – also Deutschland hat beides als Lockmittel eingesetzt um mich von London abzuwerben. Teldec Records in Hamburg hatte damals meiner Gruppe „Laos“ einen Plattenvertrag angeboten – eine sehr spannende Zeit. Später habe ich den Trommler meiner Gruppe geheiratet und wir haben uns in Dortmund niedergelassen. Ich weiß, dass der Ruhrgebiet nicht die schönste Ecke Deutschlands ist, aber ich habe die Zeit dort sehr genossen. Die Menschen sind erfrischend direkt und herzlich – hier habe ich die Bedeutung von Ehrlichkeit und Freundschaft erst richtig schätzen gelernt.
A.B.: Wodurch unterscheidet sich Dein Leben in Deutschland von dem in England?
A.L.: Ich wohne seit 20 Jahren hier in Deutschland, daher ist es schwierig einen echten Vergleich zu ziehen. Ich weiß nicht wie es ist, als erwachsene Frau in England zu leben, ich weiß nur, dass ich mich in Deutschland sehr wohl fühle. Ich vermisse allerdings den schwarzen englischen Humor.
In England hätte ich nie die künstlerischen Möglichkeiten gehabt – hätte nie genug Geld verdient um von meiner Musik gut leben zu können - es ist dort sehr klein und inzestuös. Hier in Deutschland sind die Menschen begeisterungsfähiger. Sie feiern gern und gesund – hören Musik zu jedem Anlass, sei es bei irgendeinem Stadtfest, oder einer Privatfeier. Hier hat man auch einfacher Anschluss an der Rest Europas – ich arbeite oft in Dänemark, in die Schweiz, Frankreich, Holland und Bayern. Meine Englischkenntnisse kommen mir dabei natürlich zugute, da viel Popmusik aus Amerika und England kommt – ich schreibe oft englische Songtexte und gebe Gesangsunterricht und helfe bei Sprachschwierigkeiten.
A.B.: Schildere uns doch bitte einmal Deinen musikalischen Werdegang.
A.L.: Meinen musikalischen Werdegang zu schildern ist immer einen Qual für mich. Man kann natürlich sagen, dass es mit der Geige begonnen hat – mit Prüfungen und Zertifikaten der Royal School of Music, und dass ich dann angefangen habe E-Bass zu spielen und zu singen und zu komponieren. Das war alles Eigeninitiativ, dass ich über die Jahre mit sämtlichen großen Stars kooperiert und musiziert habe und dass Aufnahmen und Produktionen als sichtbare und belegbare Spuren meines Könnens überbleiben – aber meine Karriere, ist sehr schwer von „draußen“ nachzuvollziehen und zu begreifen – vor allem, wenn man nur auf einem Blatt Papier die Liste meiner Herausgaben vorliegen hat. Ich kann unmöglich tausende Begegnungen und fantastische Ereignisse auflisten oder das schildern, was ich erleben durfte – für mich ist das mein musikalischer Erfolg. Die meisten Menschen beurteilen Künstler auf Basis des Bekanntheitsgrades. Ruhm und Reichtum bestimmen den Erfolg – nur dann seien sie ernstzunehmen und wertvoll. Sie verwechseln Musizieren mit dem Musikgeschäft – ich befinde mich immer wieder in der Situation mich deshalb rechtfertigen zu müssen – zu erklären warum ich nicht so erfolgreich bin wie Madonna oder so bekannt bin wie Britney Spears. Das nervt mich. Die Vergangenheit ist schön und gut – die Erfahrungen sind ein wesentlicher Teil meiner Person, aber alles was zählt ist doch: Wer ich jetzt bin und was ich jetzt mache – was ich zur Zeit als Mensch und Musikerin mitzuteilen habe – mein musikalischer Werdegang ist in dieser Hinsicht verstaubt und irrelevant.
A.B.: Du hast lange in England gelebt und jetzt hat es Dich nach Deutschland verschlagen. Hat das berufliche oder private Gründe?
A.L.: „If music be the food of love – play on!“
Musik-Liebe, Liebe-Musik ... sehr schwer zu trennen – also Deutschland hat beides als Lockmittel eingesetzt um mich von London abzuwerben. Teldec Records in Hamburg hatte damals meiner Gruppe „Laos“ einen Plattenvertrag angeboten – eine sehr spannende Zeit. Später habe ich den Trommler meiner Gruppe geheiratet und wir haben uns in Dortmund niedergelassen. Ich weiß, dass der Ruhrgebiet nicht die schönste Ecke Deutschlands ist, aber ich habe die Zeit dort sehr genossen. Die Menschen sind erfrischend direkt und herzlich – hier habe ich die Bedeutung von Ehrlichkeit und Freundschaft erst richtig schätzen gelernt.
A.B.: Wodurch unterscheidet sich Dein Leben in Deutschland von dem in England?
A.L.: Ich wohne seit 20 Jahren hier in Deutschland, daher ist es schwierig einen echten Vergleich zu ziehen. Ich weiß nicht wie es ist, als erwachsene Frau in England zu leben, ich weiß nur, dass ich mich in Deutschland sehr wohl fühle. Ich vermisse allerdings den schwarzen englischen Humor.
In England hätte ich nie die künstlerischen Möglichkeiten gehabt – hätte nie genug Geld verdient um von meiner Musik gut leben zu können - es ist dort sehr klein und inzestuös. Hier in Deutschland sind die Menschen begeisterungsfähiger. Sie feiern gern und gesund – hören Musik zu jedem Anlass, sei es bei irgendeinem Stadtfest, oder einer Privatfeier. Hier hat man auch einfacher Anschluss an der Rest Europas – ich arbeite oft in Dänemark, in die Schweiz, Frankreich, Holland und Bayern. Meine Englischkenntnisse kommen mir dabei natürlich zugute, da viel Popmusik aus Amerika und England kommt – ich schreibe oft englische Songtexte und gebe Gesangsunterricht und helfe bei Sprachschwierigkeiten.
(Bild: Aino Laos 1994)
A.B.: Gibt es ein Land, eine Stadt, in der Du gerne leben würdest? Oder bist Du „angekommen“ dort wo Du bist?
A.L.: Ich bin irgendwie immer auf der Suche nach „The promised Land“. Der Ort, voller Schönheit und Natur, wo man sich absolut wohl fühlt; wo alle Sehnsüchte gleichzeitig gefüttert und gestillt werden; wo man sich vorstellen kann friedlich alt zu werden um die letzten Jahre erfüllt genießen zu können. Über die Jahre bin ich viel gereist und muss zugeben, dass dieses Verlangen immer stärker wird. Ich glaube aber nicht, dass ich es je finden werde – es ist wie Atlantis oder Eldorado – ein Wunschgedanke – ein Sinnbild für das, was mir innerlich fehlt. Ich glaube die Devise: „wherever I lay my hat – that’s my home“ passt besser zu einem Musikerdasein.
A.B.: Gibt es ein Land, eine Stadt, in der Du gerne leben würdest? Oder bist Du „angekommen“ dort wo Du bist?
A.L.: Ich bin irgendwie immer auf der Suche nach „The promised Land“. Der Ort, voller Schönheit und Natur, wo man sich absolut wohl fühlt; wo alle Sehnsüchte gleichzeitig gefüttert und gestillt werden; wo man sich vorstellen kann friedlich alt zu werden um die letzten Jahre erfüllt genießen zu können. Über die Jahre bin ich viel gereist und muss zugeben, dass dieses Verlangen immer stärker wird. Ich glaube aber nicht, dass ich es je finden werde – es ist wie Atlantis oder Eldorado – ein Wunschgedanke – ein Sinnbild für das, was mir innerlich fehlt. Ich glaube die Devise: „wherever I lay my hat – that’s my home“ passt besser zu einem Musikerdasein.
A.B.: Zuletzt warst Du in dem Muscial PHANTASMA zu sehen und hören. Erzähl doch bitte mal, worum es da geht.
A.L.: „Phantasma“ ist ein Musical von Frank Nimsgern, Elmar Ottenthal und mir - eine Welturaufführung, die am Saarländischen Staatstheater großen Erfolg hat. Georgio Phantasma ist ein Mann ohne Herz: er hat es an den Teufel verkauft - für Reichtum, Ansehen und Macht. Um seine Eitelkeit und Gier zu befriedigen, muss Phantasma allerdings ein endloses Leben ertragen, gefüllt mit Leid und Angst. Dieses Musical basiert ein wenig auf Hoffmanns Erzählungen und Faust. Ungewöhnlich ist, dass die chinesische Philosophie des Yin und Yang auch eine große Rolle spielt.
(Bild: Aino Laos in “Phantasma auf der Bühne”)
A.B.: In der letzten Zeit bist Du besonders viel „rumgekommen“, so warst Du u.a. mit PETER MAFFAY auf Club Tour. Wie kam es dazu?
A.L.: Wie so oft in meinem Beruf: solche Begegnungen entstehen durch Mundpropaganda. Ich war sehr erfreut, als Peter mich eingeladen hat. Ich habe gesungen, Percussion und Cello gespielt – habe alles gegeben, wie immer.
A.B.: Welche Erkenntnisse/Erinnerungen nimmst Du von der Club Tour mit?
A.L.: Ich sage es so: Ich habe mit vielen älteren und etablierten Musikern während der letzten Jahre musiziert. Interessante, ehrenhafte Menschen: erstaunliche Musiker. Künstler wie Christopher Cross, Percy Sledge, Leo Sayer und Barry Ryan. Nächstes Jahr werde ich zusammen mit Eddie Hardin und Pete York live spielen, zwei frühere Mitglieder der „Spencer Davis Group“, und ich fühle mich darüber sehr geehrt.
Bei Peter habe ich mich aber nicht wohl gefühlt. Ich mochte seine Art mit Musikern umzugehen nicht - er war diktatorisch und ungeduldig. Ich hatte wenig Spielfreude, da ich mich immer kontrolliert und unter Druck gesetzt fühlte – keine guten Voraussetzungen für positive Energie und Kreativität. In Zukunft, werde ich solche Situationen wie die Pest vermeiden.
A.B.: In der letzten Zeit bist Du besonders viel „rumgekommen“, so warst Du u.a. mit PETER MAFFAY auf Club Tour. Wie kam es dazu?
A.L.: Wie so oft in meinem Beruf: solche Begegnungen entstehen durch Mundpropaganda. Ich war sehr erfreut, als Peter mich eingeladen hat. Ich habe gesungen, Percussion und Cello gespielt – habe alles gegeben, wie immer.
A.B.: Welche Erkenntnisse/Erinnerungen nimmst Du von der Club Tour mit?
A.L.: Ich sage es so: Ich habe mit vielen älteren und etablierten Musikern während der letzten Jahre musiziert. Interessante, ehrenhafte Menschen: erstaunliche Musiker. Künstler wie Christopher Cross, Percy Sledge, Leo Sayer und Barry Ryan. Nächstes Jahr werde ich zusammen mit Eddie Hardin und Pete York live spielen, zwei frühere Mitglieder der „Spencer Davis Group“, und ich fühle mich darüber sehr geehrt.
Bei Peter habe ich mich aber nicht wohl gefühlt. Ich mochte seine Art mit Musikern umzugehen nicht - er war diktatorisch und ungeduldig. Ich hatte wenig Spielfreude, da ich mich immer kontrolliert und unter Druck gesetzt fühlte – keine guten Voraussetzungen für positive Energie und Kreativität. In Zukunft, werde ich solche Situationen wie die Pest vermeiden.
A.B.: Stehst Du mit Peter Maffay noch in Kontakt?
A.L.: Nein.
A.B.: Du bist derzeit als Vocal Coach für "Popstars 2010" - "Girls Forever" bei Pro 7 zu sehen. Wie kam es zu dem “Deal” ?
A.L.: Da kommt wieder die Mundpropaganda zum Einsatz. Das Angebot kam ziemlich plötzlich und ich musste mich spontan entscheiden. Es ist mir bewusst, dass solch ein Projekt aus moralischer Sicht durchaus bedenklich ist: die Hoffnungen und Träume junger Menschen werden bloßgestellt und verpackt als Fast Food-Entertainment. Aber da meine Neugierde keine Grenzen kennt und ich unbedingt hinter die Kulissen solch einer Sendung schauen wollte sagte ich zu. Nun bin ich sehr überrascht. Die Organisation und Logistik ist bemerkenswert – die Macher kompetent und feinfühlig; das Team herzlich und engagiert. Natürlich lebt so eine Sendung von Sensationen und Emotionen, aber die meisten sind echt – es ist wie ein großes psychologisches Experiment; intensiv und erstaunlich ehrlich. Ich mache meinen Job als Gesangscoach aus vollem Herzen – ich gebe den Mädchen wichtige Botschaften und Fähigkeiten mit – ob sie es nun in „die Band“ schaffen oder nicht: das Leben geht immer weiter und ich nehme meine Verantwortung als Vorbild und Lehrerin sehr ernst.
A.B.: Was bedeutet Dir diese Zusammenarbeit?
A.L.: Die ganze Sendung ist ein Entwicklungsprozess, dies gilt nicht nur für die Mädchen. Ich selbst habe überraschend viel über mich gelernt, über das Unterrichten, über extreme emotionale Situationen – ich durfte viele interessante Menschen kennenlernen und neue Eindrücke sammeln. Diese Erfahrung hat mich wieder mal herausgefordert und gleichzeitig auch neue Kraft gegeben. Ich werde so etwas jederzeit wieder machen.
A.B.: Vielen Dank für das ausführliche Beantworten meiner Fragen - ich würde Dich nach Ablaufen der POPSTARS-Staffel, zu Deiner Zeit dort gerne noch einmal ausführlich befragen – nun aber erst einmal in Teil II zu Deiner zweiten Berufung – dem Schreiben.
So viel also zu Aino und ihrem musischen Schaffen.
Doch nicht nur Musik bestimmt ihr Leben – in ihrer Freizeit gibt sie sich immer wieder dem Malen und Schreiben von Kurzgeschichten hin, um ihrer Fantasie freien Lauf lassen zu können – jenseits enger kommerzieller Grenzen.
Seit ich durch Christoph Marzi auf Aino aufmerksam gemacht wurde, habe ich sie für mich “entdeckt”. Für mich und meine Projekte, weil mir der Ansatz ihrer Texte gefällt, mir ihre professionelle Einstellung liegt und sie darüber hinaus ein freundlicher, offener und warmherziger Mensch ist, mit dem es einfach Spaß macht kreativ zu sein und in Kontakt zu stehen.
So fand sie in etlichen meiner Anthologien Aufnahme – und da ist noch kein Ende in Sicht.
Doch sehen Sie selbst, welche Kurzgeschichten von ihr bisher in meine Projekte einflossen!
DARK LADIES II
Hrsg. Alisha Bionda - Fabylon - Anthologie - Mystery-Stories - Klappenbroschur, 248 Seiten - 13.00 EUR - ISBN: 9783927071261 - März 2009
»Alisha Bionda hat sich neben ihrem Namen als Autorin auch einen als Herausgeberin gemacht. Ihre Anthologien sind ein literarisch-optisches Erlebnis. Nicht umsonst wurden zwei mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet.
In diesem Projekt hat sie wieder einmal ein sicheres Gespür für die Verbindung von Text und Bild bewiesen – und eine illustre Autorenriege zusammengerufen.«
Wolfgang Hohlbein
In DARK LADIES II ist Aino Laos mit der Story „Das Geschenk“ vertreten, sie bildete den Auftakt zu unserer Zusammenarbeit.
*
Wer Aino auch einmal erotisch-phantastisch erleben will, kann das in der Kurzgeschichtensammlung:
SCHATTENVERSUCHUNGEN
Hrsg. Alisha Bionda - Sieben Verlag - Anthologie – ARS AMORIS, Band 1
Düster-phantastische Erotik – Broschiert - 224 Seiten - 16.50 EUR
ISBN: 9783940235411 - April 2009
Cover-und 20 Innengrafiken: Crossvalley Smith
Reihenlayout: Atelier Bonzai
Schatten – feine Nebelgespinste der Nacht, die die Sinne umschmeicheln ...
Versuchungen – reizvoll, verbotenes Verlangen von Körper und Geist ...
... lassen Sie sich von Autoren wie Christoph Marzi, Barbara Büchner, Christian von Aster, Ascan von Bargen, Alisha Bionda, Guido Krain, Aino Laos und weiteren Wortschöpfern auf sehr unterschiedliche Weise in Versuchung bringen – und in das Reich der Schatten und der Erotik entführen.
Mit der Story "S.A.D." von Aino Laos
Sarah öffnet ein eMail mit dem Betreff "S.A.D.". Sie folgt den Anweisungen des mysteriösen Absenders und findet sich in einem Alptraum wieder, der ihre Begierde stillt und sie verzweifelt zurücklässt.
UNTER DUNKLEN SCHWINGEN
Hrsg. Alisha Bionda
Otherworld Verlag - Anthologie - Düstere Phantastikgeschichten – Broschiert - 430 Seiten - 15.95 EUR - ISBN: 9783902607164 - Mai. 2009
Christoph Hardebusch, Andreas Gruber, Uschi Zietsch, Barbara Büchner, Alisha Bionda, Tanya Carpenter & Mark Staats, Marc-Alastor E.-E., Mark Freier, Dominik Irtenkauf, Aino Laos und Arcana Moon zeigen auf eindrucksvolle Weise die Bandbreite des Genres - mit virtuosen Grafiken von Mark Freier versehen.
Die beiden längeren Novellen werden von Barbara Büchner und Marc-Alastor E.-E. bestritten und zeigen deutlich die Bandbreite dieser Anthologie - aber auch die weiteren Texte.
Aino Laos ist in dieser Kurzgeschichtensammlung mit der Story „Unter dunklen Schwingen - gesteht ein jeder seine Schuld“ vertreten.
Es gibt alte englische Gasthäuser, die uralte Geheimnisse bergen. Das „Black Wings Inn“, so besagt eine Inschrift an der Schwelle, kann nur derjenige wieder verlassen, der all seine Sünden gestanden hat. Eine Gruppe von Touristen findet in einer seltsamen Nacht heraus, was genau diese Worte bedeuten.
In folgenden beiden Anthologien, ist die Sängerin und Autorin nun aktuell auf dem Markt:
DIE BEGEGNUNG - UND ANDERE DÜSTERE WINTERLEGENDEN
Hrsg. Alisha Bionda
Sieben Verlag - Anthologie – ARS LITTERAE, Band 6 – Düstere Phantastik
Broschiert – 200 Seiten – 14.90 EUR – ISBN: 9783940235923 – Oktober 2010
Cover-und Innengrafiken: Andrä Martyna
Coverartwork: Atelier Bonzai
Winternacht
Vor Kälte ist die Luft erstarrt,
es kracht der Schnee von meinen Tritten,
es dampft mein Hauch, es klirrt mein Bart;
nur fort, nur immer fort geschritten!
Wie feierlich die Gegend schweigt!
Der Mond bescheint die alten Fichten,
die sehnsuchtsvoll zum Tod geneigt,
den Zweig zurück zur Erde richten.
Frost! Friere mir ins Herz hinein!
Tief in das heißbewegte, wilde!
Daß einmal Ruhe mag da drinnen sein,
wie hier im nächtlichen Gefilde!
Nikolaus Lenau (1802-1850)
Die titelgebende Geschichte DIE BEGEGNUNG stammt von dem Phantastikautor Wolfgang Hohlbein. Ihm zur Seite stehen Bernd Rümmelein, Ascan von Bargen, Tanya Carpenter, Alf Leue, Nicolaus Equiamicus, Andreas Gruber, Andrea Gunschera, Carola Kickers – und Aino Laos.
Mit der Story „Teufelskreis“ von Aino Laos
In einer kalten Winternacht verliert ein Auto auf einer gefrorenen Landstrasse die Kontrolle. Der hilflose Fahrer wartet schwer verletzt und eingeschlossen auf Hilfe. Seine verzweifelten Gebete werden erhört, ein Krankenwagen kommt und die Mannschaft angeführt von der attraktiven Ärztin Dr. Duncan rettet ihn. Sie wird die Liebe seines Lebens, aber er endet im ewigen Teufelskreis - in dem der Ausdruck „Ursache und Wirkung“ eine neue finstere Bedeutung erhält.
ADVOCATUS DIABOLI
Hrsg. Alisha Bionda
Edition Roter Drache - Anthologie - Düstere Phantastik - Fester Einband - 336 Seiten - 20.00 EUR - ISBN: 9783939459224 - Oktober 2010
Cover- und Innengrafiken Andrä Martyna.
Buchumschlag: Atelier Bonzai
Die schönste List des Teufels ist,
uns zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt
Charles Baudelaire
Was befähigt eine Seele Aufnahme in der Hölle zu finden?
Womit kann man den Fürst der Finsternis dazu bewegen ihr Einlass in den Hades zu gewähren?
Sind es besonders perfide Verbrechen?
Oder eher die subtilen Greueltaten?
Fünfzehn Autoren der Phantastik haben auf ihre Weise diese Fragen erzählerisch beantwortet – mit überraschenden Ergebnissen.
Andrä Martyna, der Veröffentlichungen in Bildbänden in Japan, China, Spanien und Frankreich vorweisen kann, schuf als Entry zu jeder Geschichte eine Grafik, griff aber auch selbst zur Feder.
Mit "Die Vernunft im Blute" verfasste der Dark Fantasy-Autor Marc-Alastor E.-E. den längsten Text rund um einen verruchten Verführer, Betrüger, Opportunisten und Beihelfer zu hundertfachem Mord durch die Vampirprinzessin Eleonore von Schwarzenberg.
Und der Gemeinschaftsstory „Passion Killer“ von Aino Laos & Christoph Marzi
Sie ist tot. Sie hat einen Mord begangen. Ein Verbrechen aus Leidenschaft. - Im Leben war er einer dunklen Begierde gefolgt. Jetzt ist er tot. - Die Hölle ist die Wiederholung. Für beide.
Ich habe Aino natürlich auch zu ihren literarischen Projekten befragt.
A.B.: Liebe Aino, als Sängerin bist Du längst bekannt. Nun machst Du auch als Autorin immer mehr auf Dich aufmerksam. Wolltest Du auch immer schon schreiben oder war es eher eine Folge Deiner persönlichen Entwicklung?
A.L.: Fantasiegeschichten hatte ich schon immer im Kopf. Als Kleinkind habe ich mir oft irgendwas ausgedacht und prompt umgesetzt - in kleine Theaterstücke, sehr zum Leidwesen meiner Familie und Freunde. In der Schule war das Fach „English Literature“ faszinierend, insbesondere die Werke von Shakespeare (oder wer auch immer diese Werke wirklich kreiert hat). Meine Lehrerin hat immer drauf bestanden, dass wir Geschichten basierend auf unseren Erfahrungen schreiben; ich fand das überhaupt nicht spannend und habe mich dem immer widersetzt. Als junges Mädchen hatte ich ja noch nicht so viel erlebt. Fantastische Themen, so surreal wie möglich, habe ich durchgesetzt und alle Prüfungen bestens bestanden – Mrs Thompson hat es nie verstanden. Für mich, ist nichts langweiliger als die Realität, egal wie abgefahren diese sein mag – tales of mystery and imagination beflügeln, inspirieren und provozieren – es ist eben alles möglich.
A.B.: Wann hast Du zu schreiben begonnen? Und womit?
A.L.: Erst vor kurzer Zeit, bis dahin hatte ich zu viel Respekt vor dem Handwerk des Schreibens – ich wollte mich nicht blamieren; Grammatik war nie meine Stärke. 2006 hatte ich ein schlechtes Jahr. Mein Enthusiasmus für Musik stagnierte und ich fühlte mich müde und ziellos – völlig uninspiriert. Da habe ich dann angefangen zu schreiben – es war wie eine Therapie: ich war schnell begeistert und berauscht – hatte so viel Spaß in meiner ungehemmten Fantasiewelt.
Als Christoph Marzi vorgeschlagen hat, meine Erstversuche anzuschauen um mir seine professionelle Meinung zu geben, war es mir zunächst ein wenig peinlich. Ich wollte auch nicht, dass man mir meine Freude nimmt: ich wollte nicht hören, dass ich talentfrei sei und meine Ideen bescheuert wären. Irgendwas aber, hat mich dazu gebracht ihm doch etwas zu schicken - mit dem Postscript: „Bitte lass mich weiterträumen, auch wenn es eine Katastrophe ist!“- bis heute, weiß ich nicht wirklich ob ich nun weiter träume oder nicht. Was auch immer, ich liebe es zu schreiben – ich liebe es, ein leeres Blatt Papier anzustarren, um es dann mit Orten, Charakteren und Ereignissen zu füllen – eben eine fiktionale Welt aus dem „Nichts“ zu zaubern. Meine allererste Geschichte hieß „Tranquil Gardens“ und ist in der Anthologie „Disturbania“ von David Grashoff erschienen.
A.B.: Hast Du eine fest strukturierte Methode, wie Du ein literarisches Projekt umsetzt?
A.L.: Ich weiß, dass ich eigentlich zumindest einen groben Plan haben sollte – eine Skizze – Anfang, Mitte und Ende, aber dann gäbe es für mich selber weniger Überraschungen. Ich schreibe, wie ich alles mache, aus dem Bauch heraus. Ich liebe das Risiko einzugehen, dass ich vielleicht Pointe oder Höhepunkt am Ende verfehle – ich muss mich manchmal richtig anstrengen um mich selbst zufriedenzustellen. Dieser „Aha“-Effekt aber ist genau was mich entzückt: manchmal springe ich in der Wohnung herum wie eine Irre, weil mir plötzlich etwas Außergewöhnliches eingefallen ist. Ich finde es erregend, sich von wenigen Stichworten oder von einem Bild inspirieren zu lassen – die Herausforderung diese Reize auf meine persönliche Art und Weise zu interpretieren.
A.B.: Schreibst Du gerne zu einer bestimmten Zeit? Lieber tagsüber, lieber abends/nachts? Wie sieht Dein Tagesablauf aus?
A.L.: Auf jeden Fall: nicht am Morgen! Früh morgens ist eine merkwürdige Tageszeit. Sie ist für mich mit Spannung und ein wenig Angst geladen. Ich bin immer unruhig. Es erweckt irgendeinen Urinstinkt in mir – ich bin erfreut, dass die Sonne es doch geschafft hat sich wieder zu erheben um uns erneut einen ereignisvollen Tag zu schenken, aber trotzdem bin ich melancholisch, weil es irgendwann sicherlich nicht so sein wird.
Am Nachmittag und Abend sind aber diese Geister verschwunden und ich fühle mich wieder wohl, aktiv und furchtlos – ich schreibe, komponiere und male dann abwechselnd.
A.B.: Bevorzugst Du eine bestimmte Atmosphäre oder benötigst Du besondere Ruhe wenn Du schreibst?
A.L.: Ich bevorzuge Ruhe; Kerzen; Kamin – am besten auf dem Land oder in eine Hütte am Meer. Ich kann es überhaupt nicht ertragen, wenn ein Fernseher oder ein Radio mitläuft – es lenkt mich ab und macht mich sogar aggressiv.
A.B.: Schreibst Du an mehreren Projekten gleichzeitig oder trennst Du das strikt?
A.L.: Ich muss mich immer auf ein einziges Projekt konzentrieren – eins nach dem andern. Ich bin leider kein Multitasker – etwas würde dann sicherlich darunter leiden und ich verliere den Überblick. Aber wenn mein Gehirn auf Hochtouren arbeitet, bin ich ein Workaholic – stundenlang ohne Pause und bis tief in die Nacht.
A.B.: Welchen Genre ordnest Du Dich zu? Und welches reizt Dich am meisten?
A.L.: Fantasy - aber nicht im Sinne von Elfen, Monster und Außerirdischen... Ich dichte gerne „tales of the unexpected“: alles was paranormal, mysteriös und übersinnlich ist, aber immer eingebettet in einen alltäglichen oder zunächst unscheinbaren Kontext. Für mich muss sich eine Geschichte langsam entfalten – ich mag subtile Entwicklungen und keine Sensationen – kleine mehrfache Andeutungen, die vielleicht erst später realisiert werden.
A.B.: Deinen Anfang nahmst Du mit dem Verfassen von Kurzgeschichten? Was reizt Dich daran?
A.L.: Kurzgeschichten sind für mich wie kompakte, intensive Begegnungen – man kann sofort zur Sache kommen und sich nicht in lange Handlungsbögen verirren und verfangen. Ich liebe kurze Sätze und keine komplizierten Beschreibungen - ich will den Leser genügend Platz für seine eigene Phantasie lassen.
A.B.: Gibt es einen Autor, dessen Kurzgeschichten Du besonders magst?
A.L:: Es gibt einfach zu viele die mir imponieren – einen Favoriten habe ich nicht.
A.B.: Hast Du eine Kurzgeschichte, die Du selbst als Deine beste bezeichnen würdest?
A.L.: Eine bisher unverlegte Geschichte „Soul Survivor“, hat mir am meisten gefallen – in meinem Kopf kommt sie mir wie ein Kurzfilm vor – lebendig und flott. Ich habe ein Wesen kreiert, das nur aus reiner Energie besteht – unsichtbar, unspürbar, unbemerkbar aber trotzdem seit Urzeiten unter uns.
A.B.: Man kann Beiträge von Dir in einigen Anthologien finden. Was ist ausschlaggebend dafür, an welchem Projekt Du Dich beteiligst? Herausgeber? Verlag? Thematik?
A.L.: Hauptsächlich ist die Thematik für mich entscheidend – ich muss sofort ein innerliches Kribbeln spüren, wenn nicht, dann ist es eine Qual für mich. Es macht keinen Sinn für mich für ein Projekt zu schreiben, das mich überhaupt nicht interessiert oder fasziniert, egal wie lukrativ es sein mag – es wäre wie eine Bedienungsanleitungen zu übersetzen.
A.B.: In welchen Anthologien bist Du aktuell vertreten? In welchen künftig?
A.L.: Die aktuellste Geschichte erscheint in der Anthologie „Die Begegnung - und andere düstere Winterlegenden“ (Hrsg. Alisha Bionda, Sieben Verlag). Die Geschichte „Teufelskreis“ ist ein für mich typischer „Slow Burner“ – die Phantasie und Horror versteckt sich im Alltäglichen und schleicht sich leise und heimlich an den Leser heran – der Teufel steckt eben im Detail.
Das nächste Projekt ist eine Kooperation mit Christoph Marzi „Passion Killer“- das im Oktober in der Anthologie „Advocatus Diaboli“ (Hrsg. Alisha Bionda, Edition Roter Drache) erscheinen wird. Eine ungewöhnlich gemeine Geschichte von mir, wie ich finde – bitter und direkt. Ich musste aber lachen, als Christoph die zweite Hälfte der Geschichte übernahm – er hat meine kranke Sichtweise nicht nur weitergeführt, sondern auch noch übertroffen!
(Bild: Aino Laos mit "Schattenversuchungen", Sieben-Verlag)
A.B.: Hast Du ein Vorbild?
A.L.: Val McDermid hat mich sehr geprägt – ich liebe ihre Art zu schreiben und zu erzählen. Kurze Sätze, glaubwürdige Charaktere, nachvollziehbare Situationen und Emotionen – modern und ehrlich, fair und direkt – alles mit ein wenig klassischem, britischen Flair.
A.B.: Schreibst Du lieber alleine oder lieber mit einem Co-Autor? Wenn ja, wer reizt Dich da?
A.L.: Ich bevorzuge es mit jemanden zu schreiben, den ich persönlich kenne – so wie Christoph Marzi. Wenn man eine menschliche Basis hat; sich respektiert und schätzt, dann entsteht eine zusätzliche Energie die unverkennbar und unbeschreiblich ist – dann macht es mir einfach mehr Spaß!
A.B.: Liest Du regelmässig? Wenn ja, was bevorzugt?
A.L.: Ich lese nicht regelmässig. Ich höre auch Musik nicht regelmässig. Ehe sehr selten. Ich bin sehr wählerisch und selektiv – muss in der richtigen Stimmung sein. Lesen und Musik hören ist etwas Besonderes für mich und ich nehme es nicht für gegeben – ich möchte meine Sinne nicht mit überflüssiger Information und falschen Eindrücken überreizen. Für mich zählt quality – not quantity.
A.B.: Gibt es Menschen, die Dich bei Deinem schriftstellerischen Werdegang unterstützt haben? Freunde, Familie, Kollegen? In Deinen Anfängen und jetzt?
A.L.: Christoph Marzi hat von Anfang an an mich geglaubt und unterstützt mich immer noch – er übersetzt meine Geschichten ins Deutsche und inspiriert mich als Autor und Freund – ich habe ihm viel zu verdanken. Meine besten Freunde sind wie leuchtende Fackeln – deren Enthusiasmus für meine Aktivitäten kennt keine Grenzen wie es scheint. Alisha Bionda ist bewundernswert – eine engagierte und kreative Frau – eine Eröffnerin unendlicher Möglichkeiten mit einer unglaublichen Energie. Durch sie, durfte ich an vielen aufregenden Projekten teilnehmen.
A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Auf was dürfen sich die Leser künftig freuen?
A.L.: Ich habe zuerst meinen Roman „Moone“ auf Eis gelegt weil ich nie die Ruhe und Zeit fand ihn fertigzustellen. Meine Arbeit mit „Phantasma“ und „Popstars“ hat mich aus der Bahn geworfen. Ich bin an einem heiklen Punkt in der Geschichte angelangt, und es bräuchte all meine Konzentration weiterzumachen. Ich hoffe, dass ich Anfang nächsten Jahres den Faden wieder aufnehmen kann – sie bedeutet mir sehr viel. Sie wird für mich, das absolute Highlight, ich muss sie nur endlich niederschreiben.
A.B.: Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Deinen Lesern? Wie gestaltet sich dieser?
Hältst Du auch Lesungen ab? Oder kann man Dich auf Cons antreffen? Wenn ja, auf welchen?
Wirst Du von einer Agentur vertreten?
Wie rege ist Dein Austausch mit anderen Autoren? Und mit welchen pflegst Du regelmässigen Kontakt – sei es persönlich oder per Mail?
Abschließend noch die Frage: Wie möchtest Du künftig Deine Projekte gewichten? Wird die Musik immer die Nummer eins bleiben? Oder könntest Du Dir auch vorstellen, dem Schreiben nach und nach mehr Platz einzuräumen, somit Deine Gewichtung zu verschieben?
A.L.: Ich glaube ich kann all diese Fragen einfach so beantworten: Ich schreibe aus Leidenschaft und Freude. Es ist eine logische und natürliche Weiterentwicklung, die aus dem Dichten von Songtexten entstanden ist. Ich befinde mich im Neuland – in einer fremden Welt, in der ich mich bis jetzt kaum bewegt habe. Es hat viele Jahre gedauert bis ich mich in Musikerkreisen ausgekannt und etabliert habe und ich schätze, dass es in Literatenkreisen ähnlich ist. Ich kann mich noch nicht wirklich einordnen und muss mich damit noch viel mehr auseinandersetzen und beschäftigen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass ich in den nächsten Jahren meine literarischen Aktivitäten intensiviere – ich möchte sehr gerne Lesungen abhalten und mich auch künftig in der professionellen Community einbringen.
A.B.: Vielen Dank auch für diesen Interviewpart. Wie schon erwähnt, möchte ich noch das Interview fortführen und in Bälde mit Dir über Deine Zeit bei POPSTARS plaudern – bis dahin viel Erfolg mit Deinen Projekten.
Das also war meine kleine Vorstellung von AINO LAOS, dem kreativen Tausendsassa, von ihr wird sicher noch viel zu hören, aber auch zu lesen sein.
Und das ist gut so!
A.B.: Hast Du ein Vorbild?
A.L.: Val McDermid hat mich sehr geprägt – ich liebe ihre Art zu schreiben und zu erzählen. Kurze Sätze, glaubwürdige Charaktere, nachvollziehbare Situationen und Emotionen – modern und ehrlich, fair und direkt – alles mit ein wenig klassischem, britischen Flair.
A.B.: Schreibst Du lieber alleine oder lieber mit einem Co-Autor? Wenn ja, wer reizt Dich da?
A.L.: Ich bevorzuge es mit jemanden zu schreiben, den ich persönlich kenne – so wie Christoph Marzi. Wenn man eine menschliche Basis hat; sich respektiert und schätzt, dann entsteht eine zusätzliche Energie die unverkennbar und unbeschreiblich ist – dann macht es mir einfach mehr Spaß!
A.B.: Liest Du regelmässig? Wenn ja, was bevorzugt?
A.L.: Ich lese nicht regelmässig. Ich höre auch Musik nicht regelmässig. Ehe sehr selten. Ich bin sehr wählerisch und selektiv – muss in der richtigen Stimmung sein. Lesen und Musik hören ist etwas Besonderes für mich und ich nehme es nicht für gegeben – ich möchte meine Sinne nicht mit überflüssiger Information und falschen Eindrücken überreizen. Für mich zählt quality – not quantity.
A.B.: Gibt es Menschen, die Dich bei Deinem schriftstellerischen Werdegang unterstützt haben? Freunde, Familie, Kollegen? In Deinen Anfängen und jetzt?
A.L.: Christoph Marzi hat von Anfang an an mich geglaubt und unterstützt mich immer noch – er übersetzt meine Geschichten ins Deutsche und inspiriert mich als Autor und Freund – ich habe ihm viel zu verdanken. Meine besten Freunde sind wie leuchtende Fackeln – deren Enthusiasmus für meine Aktivitäten kennt keine Grenzen wie es scheint. Alisha Bionda ist bewundernswert – eine engagierte und kreative Frau – eine Eröffnerin unendlicher Möglichkeiten mit einer unglaublichen Energie. Durch sie, durfte ich an vielen aufregenden Projekten teilnehmen.
A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Auf was dürfen sich die Leser künftig freuen?
A.L.: Ich habe zuerst meinen Roman „Moone“ auf Eis gelegt weil ich nie die Ruhe und Zeit fand ihn fertigzustellen. Meine Arbeit mit „Phantasma“ und „Popstars“ hat mich aus der Bahn geworfen. Ich bin an einem heiklen Punkt in der Geschichte angelangt, und es bräuchte all meine Konzentration weiterzumachen. Ich hoffe, dass ich Anfang nächsten Jahres den Faden wieder aufnehmen kann – sie bedeutet mir sehr viel. Sie wird für mich, das absolute Highlight, ich muss sie nur endlich niederschreiben.
A.B.: Wie wichtig ist Dir der Kontakt zu Deinen Lesern? Wie gestaltet sich dieser?
Hältst Du auch Lesungen ab? Oder kann man Dich auf Cons antreffen? Wenn ja, auf welchen?
Wirst Du von einer Agentur vertreten?
Wie rege ist Dein Austausch mit anderen Autoren? Und mit welchen pflegst Du regelmässigen Kontakt – sei es persönlich oder per Mail?
Abschließend noch die Frage: Wie möchtest Du künftig Deine Projekte gewichten? Wird die Musik immer die Nummer eins bleiben? Oder könntest Du Dir auch vorstellen, dem Schreiben nach und nach mehr Platz einzuräumen, somit Deine Gewichtung zu verschieben?
A.L.: Ich glaube ich kann all diese Fragen einfach so beantworten: Ich schreibe aus Leidenschaft und Freude. Es ist eine logische und natürliche Weiterentwicklung, die aus dem Dichten von Songtexten entstanden ist. Ich befinde mich im Neuland – in einer fremden Welt, in der ich mich bis jetzt kaum bewegt habe. Es hat viele Jahre gedauert bis ich mich in Musikerkreisen ausgekannt und etabliert habe und ich schätze, dass es in Literatenkreisen ähnlich ist. Ich kann mich noch nicht wirklich einordnen und muss mich damit noch viel mehr auseinandersetzen und beschäftigen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass ich in den nächsten Jahren meine literarischen Aktivitäten intensiviere – ich möchte sehr gerne Lesungen abhalten und mich auch künftig in der professionellen Community einbringen.
A.B.: Vielen Dank auch für diesen Interviewpart. Wie schon erwähnt, möchte ich noch das Interview fortführen und in Bälde mit Dir über Deine Zeit bei POPSTARS plaudern – bis dahin viel Erfolg mit Deinen Projekten.
Das also war meine kleine Vorstellung von AINO LAOS, dem kreativen Tausendsassa, von ihr wird sicher noch viel zu hören, aber auch zu lesen sein.
Und das ist gut so!
Alisha Bionda, Januar 2011
Rezension zu "Schattenversuchungen"
Rezension zu "Unter dunklen Schwingen"
Schattenversuchungen-Special: Teil II (Aino Laos und Linda Koeberl)