Die Legende von Ayesha, Band 1
Penhaligon (2010)
Taschenbuch, 396 Seiten, 12,95 €
ISBN 978-3-7645-333-4
Genre: Fantasy
Klappentext
Marikani ist eine Königin ohne Land. Doch sie ist auch die einzige Hoffnung für jene, die durch die Rune der Knechtschaft zu einem Leben in Sklaverei verdammt wurden. Wenn sie wirklich die Inkarnation der Göttin Ayesha ist, so ist es ihre Pflicht, das Feuer der Rebellion zu entzünden. Aber kann sie die Ordnung der Welt umstoßen und viele tausend Männer, Frauen und Kinder in die Freihiet führen?
Rezension
Die „Rune der Knechtschaft“ ist der erste Band einer Fantasy-Trilogie. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Arekh, einem Mann mit dunkler Vergangenheit und vielen Geheimnissen. Der Zufall und ein Schiffbruch bringen ihn und die Marikani, eine noch nicht ernannte Königin aus altem Göttergeschlecht, zusammen. Entgegen seiner eigentlichen Absichten begleitet er die Marikani und ihre Zofe auf der Flucht vor ihren Feinden. Dabei ist er gleichermaßen fasziniert und abgestoßen von den Geheimnissen, die beide umgeben. Stetig schwankt er zwischen dem Drang, seiner Wege zu gehen und dem, die Marakani zu beschützen. Sie bewegen sich in einer Fantasiewelt, in der Schwerter und Sklaverei dominieren. Es gibt eine klare Unterteilung der Bevölkerung in Adel, Bürger, Bauern und Sklaven. Götter und Magie bestimmen das Schicksal und haben es auch verfügt, dass alle Angehörigen des Türkisvolkes seit tausenden von Jahren zu einem Leben als Sklaven verdammt sind. Diese sind an ihrer hellen Haut, den blauen Augen und einem Mal auf den Schulterblättern leicht zu erkennen. In dieser archaisch anmutenden Welt begegnen sich mit Arekh und Marakani zwei Menschen, die auf den ersten Blick so unterschiedlich sind, wie man es nur sein kann.
Das Autorenpaar (Ange Guéro ist ein Pseudonym für Anne und Gérard Guéro) entwickelt seine Charaktere sorgfältig während man Stück für Stück in diese fremde Welt eingeführt wird. Anfangs stolpert man noch über die kompliziert und fremdartig klingenden Namen und Titel der Personen aber der flüssige Erzählstil lässt einen schnell in der Geschichte ankommen. Man muss ein bisschen Geduld aufbringen, bis man sich in der Story zu Recht findet. Aber bei einer Trilogie wäre es auch nicht gut, wenn die Handlung zu schnell vorangetrieben werden würde. Sie verstehen es, den Spannungsbogen oben zu halten. Fernab von den üblichen Klischees taucht man ein, in die Geschichte, Politik und Religion und kann so immer besser die Gründe für die Ansichten und Handlungen der Protagonisten nachvollziehen. Durch die Erzählung aus Sicht einer Person erlebt man die Geschehnisse sehr intensiv mit und es fällt einem leicht, sich mit den Hauptfiguren zu identifizieren. Gleichzeitig werden viele Fragen aufgeworfen, Geheimnisse angedeutet, so dass der Leser stets etwas zu rätseln hat.
Fazit
Der erste Band der Trilogie ist sehr gelungen. Es ist alles enthalten, was eine gute Geschichte ausmacht. Spannung, Liebe, Rätsel und Action wechseln sich ab. Gleichzeitig wird man behutsam in die Grundstory eingeführt. Am Ende des ersten Bandes will der Leser unbedingt wissen, was weiter geschehen wird. Viele Geheimnisse wurden teilweise offenbart und warten darauf in den nächsten Bänden ganz aufgedeckt zu werden. Lesespaß für Fantasyfans die nicht nur auf Schlachtengetümmel stehen sondern Freude an gut entwickelten Charakteren haben und gerne in fremde Welten eintauchen.
Pro & Contra
+ Interessante Details der ganz eigenen Welt
+ gut und flüssig zu lesen
+ spannend
+ kommt ohne die üblichen Klischees aus und ist damit alles andere als vorhersehbar
- manchmal sind die mystischen Teile und die Erläuterung des Götterglaubens etwas verwirrend
Bewertung:
Handlung: 5/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5