Arcana (So-Young Lee)

Egmont Ehapa Verlag
6,50 (D) pro Band
Genre: Fantasy, Shojo


Klappentext

Das junge Mädchen Inas kann die Sprache der Tiere verstehen. Durch diese besondere Gabe soll sie zur Rettung eines Königreichs beitragen. Mit ihrem treuen Hund und einem seltsamen Beschützer macht sie sich auf die Suche nach einem Drachen.


Rezension

Inas ist ein junges und lebensfrohes Mädchen. Von anderen Kindern unterscheidet sie sich eigentlich nur durch ihre Gabe, die Sprache der Tiere verstehen zu können. Eines Tages reist sie zusammen mit ihrem Großvater und ihrem treuen Hund Sord in die Stadt. Dort werden sie von plötzlichem Schneefall überrascht. Für die Menschen bedeutet dies ein böses Omen, denn Schnee fällt hier nur alle hundert Jahre und er kündigt an, dass die Dämonen an Macht gewinnen. Tatsächlich dauert es nicht lange, bis Inas auf einen dieser Dämonen trifft. Die Zukunft scheint aussichtslos, doch da taucht ein geheimnisvoller Fremder auf und rettet sie. Allerdings hat das Mädchen bereits einiges von dem Gift ihres Angreifers eingeatmet, wodurch sie das Bewusstsein verliert.

Als Inas wieder erwacht befindet sie sich im Palast des Königs. Wirklich eine Erklärung was sie hier soll bekommt sie nicht, von den Dienerinnen wird sie einfach in ein schickes und unheimlich unpraktisches Kleid gesteckt und soll beim König vorsprechen. Das Mädchen hat jedoch ihren eigenen Kopf und als sie plötzlich ihren unbekannten Retter entdeckt springt sie kurzerhand aus dem Fenster um ihn anzusprechen. Aber der zeigt ihr die kalte Schulter und lässt sie einfach stehen, alles was er sagt ist ein einziges Wort: „Yullan“. Ist dies sein Name? Für Inas klingt diese Sprache seltsam.

Schließlich erscheint Inas wie gewünscht vorm König, doch schlau wird sie aus ihm nicht. Er verlangt einen Beweis für ihre Gabe und schickt sie danach wieder fort. Erst später erfährt sie, welche Rolle sie hier spielt. Ihr wird ein besonderer Kristall überreicht und nun muss sie sich gemeinsam mit dem geheimnisvollen Yullan auf eine Reise begeben. Ihr Ziel ist es, den Drachen zu finden, ihn von dem Willen des Königs zu überzeugen und ihn mit Hilfe des Kristalls zu kontrollieren.

Inas wird vollkommen unvorbereitet auf diese Reise geschickt und bekommt eigentlich von niemandem eine wirkliche Erklärung. Auf dem Weg beginnt das unreife Kind an sich zu entwickeln und wächst an ihren Aufgaben. Yullan hingegen entwickelt sich überhaupt nicht, er bleibt stets in derselben Stimmung und scheint aus keinem der Erlebnisse ein Ergebnis zu ziehen.

Die Zeichnungen sind sehr kantig, die Gliedmaßen der Charaktere wirken zu lang und zu dünn, während die Hände fast riesig erscheinen. Die Lippen sind voll, egal ob bei Mann oder Frau, was es besonders schwer macht, die Geschlechter auseinander zu halten. Es scheint, als wäre sich So-Young Lee da selbst nicht immer sicher gewesen. Ein Zeichenstil, bei dem man die Charaktere nicht auseinander halten kann, ist bereits verwirrend genug, aber bei „Arcana“ wird es dem Leser noch dadurch erschwert, dass auch die Geschichte extrem konfus ist.

Besonders ab Band drei wird es schlimm: die Geschichte schlägt mehr Haken als ein Hase auf der Flucht und alles wird immer undurchsichtiger. Es tauchen neue Charaktere auf, deren Auftritt und Motive nicht erklärt werden und die Charaktere wechseln ihre Meinungen und Ziele als wäre nichts dabei. Gerade in den späteren Bänden werden sogar Zeitsprünge mit eingebaut, die ohne jegliche Vorwarnung beginnen und enden. Es gibt sogar eine Reise in die Vergangenheit, während ein Charakter bereits in der Vergangenheit ist. Spätestens an diesem Punkt dürfte jeder aufgeben, noch etwas zu verstehen. Die ständigen Szenenwechsel nehmen dem Leser dann auch noch die letzte Chance, der Story noch weiter zu folgen

Zusätzlich pausiert die Serie bereits seit 2007, ob es nach den bereits neun erschienen Bänden noch weitergehen wird, ist unklar.


Fazit

Zu viele Ideen in einer Geschichte, die fantasievoll und rätselhaft beginnt, aber bereits nach kurzer Zeit den Atem und damit seine Leser verliert.


Pro & Contra

+ Gute Grundidee

- schlechter Zeichenstil
- leichte Verwechslung der Charaktere
- verwirrende Erzählweise
- zu viele und schlecht umgesetzte Szenenwechsel

Bewertung

Handlung: 2/5
Charaktere: 2/5
Zeichnungen: 1/5
Lesespaß: 2/5
Preis/Leistung: 1,5/5