Arno Geiger erhält den Hölderlin-Preis 2011

Der mit 20.000 Euro dotierte Friedrich Hölderlin-Preis geht in diesem Jahr an Arno Geiger. Geiger sei der erste Schriftsteller, dem nach dem Förderpreis 2005 nun auch der Hauptpreis zuerkannt wird, teilte der Preisstifter, die Stadt Bad Homburg, mit. Den Förderpreis in Höhe von 7.500 Euro erhält die Lyrikerin und Verlegerin Daniela Seel.

Die Preisverleihung findet am 5. Juni um 11 Uhr im Bad Homburger Kurtheater statt. Sie ist eingebettet in das „2. Bad Homburger Poesie- und LiteraturFestival“ vom 1. bis 5. Juni, bei dem bekannte Schauspieler an Stätten von besonderer Atmosphäre Werke der Weltliteratur vortragen (http://www.bad-homburger-poesie-und-lite...estival.de).

Die Jury begründete ihre Entscheidung für Geiger wie folgt: „Der Friedrich Hölderlin-Preis 2011 der Stadt Bad Homburg v.d.Höhe (Stiftung Cläre Jannsen) wird verliehen an Arno Geiger für sein bisheriges literarisches Werk, zumal für jene Bücher, die seit 2005 entstanden und erschienen sind. In jenem Jahr mit der Fördergabe zum Hölderlin-Preis ausgezeichnet, hat Arno Geiger in der Folge mit den Romanen ‚Es geht uns gut’ und ‚Alles über Sally’, mit dem Erzählband ‚Anna nicht vergessen’ und dem in diesem Frühjahr publizierten Vater-Bericht ‚Der alte König in seinem Exil’ höchst eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er in die erste Erzähler-Reihe unserer Gegenwartsliteratur gehört. Er ist überdies der erste Autor in der Geschichte des Preises, den wir ein zweites Mal ehren dürfen und wollen.“ Für das Buch „Es geht uns gut“ (2005), in dem er Familiengeschichte mit erlebter Historie verknüpft, erhielt der Autor den seinerzeit erstmals vom Börsenverein vergebenen Deutschen Buchpreis.

Die Jury begründete die Vergabe des Förderpreises an Daniela Seel damit, dass ihre Texte „Sensibilität im Wortsinn vorführen, Sinnlichkeit bis in die feinsten Nuancen erkunden. Daniela Seels Lyrik verfährt kompromisslos auf höchstem ästhetischem Niveau, vermeidet jede falsche Feierlichkeit und spielt das komplizierte poetische Spiel mit der Sprache viel lieber mit ernster Leichtigkeit und aller Lust zum Experiment. Neben der herausragenden Poetin würdigt die Jury auch die verlegerische Tätigkeit Daniela Seels. Sie ist wahrlich eine ‚möglich Macherin’ zeitgenössischer Lyrik.“

Mitglieder der Jury des Friedrich Hölderlin-Preises sind Vorsitzender Jochen Hieber ("FAZ"), Oberbürgermeister Michael Korwisi, Kulturdezernentin Beate Fleige, Professor Dr. Anne Bohnenkamp-Renken (Freies Deutsches Hochstift), Professor Dr. Heinz Drügh (Johann-Wolfgang-Goethe-Universität), Professor Dr. Gerhard Kurz (Hölderlin-Gesellschaft) sowie der jeweilige Vorjahrespreisträger.

Der Friedrich Hölderlin-Preis wird seit 1983 vergeben. Preisträger sind u.a. Sarah Kirsch, Ulla Hahn, Peter Härtling, Wolf Biermann, Günter Kunert, Martin Walser, Marcel Reich-Ranicki, Monika Maron, Rüdiger Safranski, Judith Hermann und Georg Kreisler.


Quelle: boersenblatt.net