Genre: Thriller
Klappentext
Mit den Augen eines Engels
Sein Codename ist Angel Eyes. Seine Fähigkeit, Prototypen neu entwickelter Hightech-Waffen zu stehlen, legendär.
Alle Versuche, den Mann zu fassen, sind bisher fehlgeschlagen. Doch
CIA-Agent Steve Conway kennt das nächste Ziel des Killers: ein
Kampfanzug, der seinen Träger unsichtbar macht.
Und damit unbesiegbar.
Die gefährlichste aller Waffen in den Händen eines Psychopathen? Conway
versucht, das um jeden Preis zu verhindern. Aber als er kurz davor
steht, Angel Eyes‘ Identität zu lüften, erkennt er, dass der mitnichten
sein einziger Gegner ist…
Rezension
Trotzdem die Originalausgabe „World Without End“ – die nichts mit dem
gleichnamigen Buch von Ken Follet zu tun hat – bereits vor zehn Jahren
erschien, kann man doch mit Fug und Recht behaupten, einen modernen und
aktuellen Thriller vor sich zu haben.
Dessen Grundlage – eine Art Tarnanzug, den verschiedene Parteien in
ihren Besitz bringen wollen – mutet gar wie Science-Fiction an; eine
Tatsache, über die Thrillerfans aber wohl hinwegsehen können, denn
dieser dient wirklich nur als Aufhänger für die Handlung und hätte eben
so gut ein Datenträger mit geheimen Informationen sein können.
Lässt sich anfänglich die Handlung noch etwas träge an – denn Mooney
muss die vielen Charaktere positionieren, dem Leser näherbringen und
dabei auch noch den Handlungsrahmen aufbauen – läuft sie mit
zunehmender Seitenzahl immer flüssiger, sodass ein ununterbrochener,
stetiger Erzähl- und Lesefluss erreicht wird. Bis es allerdings soweit
ist, muss sich der Leser erst einmal in der Handlung zurecht finden,
die anfänglich etwas verworren scheint. Zuviel neues prasselt auf den
Leser herab, zu viele Begebenheiten, mit denen er noch nichts anfangen
kann verwirren nur unnötig. Die vielen Charaktere, die in schneller
Reihenfolge eingeführt werden, stiften zusätzlich Verwirrung.
Diese Charaktere sind aber überwiegend erfreulich und können überzeugen
– besonders der Protagonist, aber auch einige Nebencharaktere –
bekommen eine solide Hintergrundgeschichte, die dabei hilft, den
Charakter und seine Handlungen besser zu verstehen. Zwar ist die Idee
„Thrillerheld sieht nur in schwarz-weiß und Gentleman-Gangster will ihm
die Grautöne zeigen“ nicht neu, aber immer noch besser als der x-te
Aufguss von altbekannten Superhelden.
Dabei ist der Antagonist – besagter „Gentleman-Gangster“ - ein wirklich
gelungener Gegenspieler. Und er ist nicht der einzige; nachdem man sich
in der Handlung zurechtgefunden hat, bietet das Gespinst aus
verschiedenen gegeneinander arbeitenden Lagern eine erstklassige
Grundlage für einen Spionagethriller.
Ist man erst einmal über die Startschwierigkeiten hinweg gekommen, kann
man sich von dem hohen Erzähltempo und der recht innovativen Handlung
geradewegs mitreißen lassen. Neben einer gehörigen Portion Action gibt
es immer wieder Passagen, die nachdenklicher sind, etwa der Blick auf
den geheimnisvollen „Angel Eyes“, dessen Charakter und Motive Stück für
Stück enthüllt werden oder auch Conways Vergangenheit, die eine
wichtige Rolle spielt. Nachdenkliche Passagen runden das Gesamtbild ab
und kontrastieren die fesselnden Actionszenen – hätten aber noch ein
wenig mehr in die Tiefe gehen können.
Besagte Actionszenen sind handwerklich solide und vor allem
unterhaltsam. Sie sind wohl auch ein wichtiger Grund dafür, dass die
Spannung konstant auf hohem Niveau gehalten werden kann. Der wichtigste
Grund hierfür sind aber definitiv die vielen überraschenden Wendungen,
die immer wieder die gesamte Handlung auf den Kopf stellen und den
Leser verblüfft innehalten lassen. Immerhin wird der handwerklich
solide Spionagethriller auf diese Art über den Durchschnitt angehoben
und zu einem kurzweiligen Lesevergnügen.
Fazit
Ein kurzweiliger Thriller, der nach anfänglichen Startschwierigkeiten
mit hohem Erzähltempo, konstant hoher Spannung und guten Charakteren
überzeugen kann. Als Sahnehäubchen gibt es wirklich überraschende
Wendungen.
Pro & Kontra
+ konstant hohe Spannung
+ gute Pro- sowie Antagonisten
+ überraschende Wendungen
- „Startschwierigkeiten“ durch anfängliche Verworrenheit
Wertung:
Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5