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Literarisches Tagebuch - Zack - 13-02-2008 Ein Literarisches Tagebuch - was soll das sein? Virtuelle Seiten für den literarischen Alltag! Ob spielerisch oder ernsthaft, ob leise Versuche oder ausgeklügelte Werke, ob akut oder chronisch - hier sucht der geneigte Schreiber Ausdruck abseits von Lob, Kritik und Meinungen. Hier schreiben wir um des Schreibens Willen ... RE: Literarisches Tagebuch - Zack - 13-02-2008 13.02.2008 Alltagsplätschern zwischen Sonnenspiel und Blütenknospen - Wintererwachen. Seltsam, im ersten Grün verwundert zu wandeln ... RE: Literarisches Tagebuch - Sango - 14-02-2008 Sonnenschein, du Frühlingslicht... schützt uns vor Arbeit und Schule nicht... (ja, ich sitz grad in der schule und draußen ist es sooo schön... ^^) RE: Literarisches Tagebuch - Mira - 18-02-2008 18. Februar 2008 E. Der Tag verstummt zeitenschwer. (Gerinnt.) Du liegst (klein wie ein Vogelkind) - so müd, mit ausgedörrten Lippen - wie vom Wind vergessen. (Im Schnee.) Deine Rindenhand auf meiner (aber ich erreich dich nicht) - dein Blick ist schon lang sonnenfern. . RE: Literarisches Tagebuch - Mira - 02-03-2008 02. März 2008
Immer wieder Tagesmüde, nachterwacht - meine Blicke graben sich in fremder Worte Welten. Schälen Illusionen aus erdachten Bildern. Rastlos, ruhelos, immer suchend - finden nicht zum Ziel ... [Heimisch bin ich nur, wo Sprache wächst und mich die Schatten decken. Wo mich die Nähe nicht heimsucht.] . Evepart - abendliche Unterhaltung - candida - 19-03-2008 Evepart - abendliche Unterhaltung E 10, F 9, dein Schiff ist versenkt. Du wühlst durch dein Haar. Runzeln auf deiner Stirn. Du kannst dich nicht konzentrieren. Du sagst, mein Bildschirm sei kleiner als deiner. Du fragst mich, warum ich lächle. Du schreibst eine Mail. Ich frage mich - an wen? Wenn du runzelst, wenn du trinkst, wenn du lächelst, wenn du neugierig auf meinen Screen schaust. 'Buh!' - sagst du mit großem Blick, dann hustest du - kriegst die Nusstüte kaum auf. Ein paar Kerne fallen über den Schalenrand; ich lache, und du sagst '- das macht dir Spaß, ne? -' Behendes Tippen, du schaufelst Nüsse in deinen Mund. (Am liebsten in hohem Bogen werfen und wie ein Akrobat mit offenem Mund auffangen, stimmt's?) Ein Schluck des roten Weines zum Herabspülen der durchkauten Nüsse. Dein Blick - als rängest du nach Gedanken, dabei willst du nur knabbern. Ich muss lachen über dich und du lachst mit, trinkst, greifst in die Tüte. Laut höre ich dich kauen, sehe deine Stirnrunzeln. Du löschst etwas, schluckst Wein, wischst die Nusskrümel an deine Hose, tippst - oh! einen ganzen Satz - ich lache, du lachst, doch du weißt nicht, warum. Enter-Taste, wir kichern. Kopf schütteln über mein Grinsen, die Augen auf den Screen gerichtet, kauend durch das Haar wühlend, noch einmal ... Glas abgestellt, Krümel abgewischt. Ein dicker fetter Rülpser (ein Bäuerchen!), ich muss lachen, du lachst mit. Letzter Einwurf von Nüssen, die Hand hält die Schale fest, sie ist leer. du gießt dein Glas voll, spülst die Reste hinunter, atmest laut, reibst einen Fleck aus der Decke, dann deine Hände. Blick auf Screen, Hand am Glas, asthmatisches Atmen. Du wühlst länger als sonst, wieder ein Rülpser ... ernste Miene, einseitiges Haareraufen, Ohrkratzen auf der anderen. Runzeln auf der Stirn beim Lesen; eine Zigarette? - ich zünde sie dir an. Wir lachen: 'Wetten, dass ich mehr geschrieben habe als du?' 'Ja', sagst du, 'ich denke ja auch darüber nach, was ich schreibe..' - 'Ich nicht', und fast sage ich, - ich habe einen Direktlieferanten fürs Schreiben -, sehe, wie du den jetzt sechsten Zug aus der Zigarette nimmst, vorsichtig im Mundraum verteilter Rauch wird rasant ausgepustet, Kippe abgeascht '.... pfuh'. Zeilenvorschub, konzentriertes Lesen, auf deine Unterarme gestützt. Du trinkst (das Glas ist leer!), wackelst mit der Flasche vor meinem Screen. - oops - eine falsche Taste, es hat oöt gemacht (die Nase juckt). 'Wem schreibst du eigentlich?' frage ich. 'Verrate ich dir nicht!' Ich kann mich kaum halten vor Lachen. Trinkend schaust du auf den Screen, kinnreibend, Haare raufend. Hoffentlich ist er mir nicht böse, mein Protagonist. Er ist jetzt sehr ernst geworden, tippt am Rand seiner Tastatur wie ungeduldig ... An dieser Stelle sollte ich aufhören mitzuschreiben. Ich kann schon die Masten auftauchen sehen. RE: Literarisches Tagebuch - Libertine - 02-04-2008 Ich hasse dich Ich hasse dich, immer, wenn ich will, gehst du nicht, sondern bleibst - - stur und verschlossen, keine Lösungen offen, sondern nur der nächste Kompromiss. Leider weißt du nicht, was das ist ... Ich will, dass du ohne zu mucken gehst, dein Innerstes nach außen drehst. Du – beginnst zu zucken, doch es regt sich nichts. Ich hasse dich. Dabei wollte ich doch nur ... Schwarz auf Weiß sehen, alles ist klar und bleibt es leider auch. Mein Bauchgefühl sagt: Von wegen Schmetterling! Dieser scheiß Drucker ist nicht dein Ding! Nichts für mich - - und - ich - hasse - dich! RE: Literarisches Tagebuch - candida - 02-04-2008 Apropos - Kompromiss ![]() -bittersweet- Wärest Du noch streng, wenn Du zusehen könntest, wie ich den Teller dekorierte mit einem Samenstrang rechts, dem anderen links neben deinen pikant zubereiteten Hoden? Hörtest Du dann wie ich die Zwischentöne? Sähest Du dann wie ich die Nebenfarben? Röchest Du dann wie ich die Innendüfte? Schmecktest Du dann wie ich die Bitternis aus jedem Kompromiss? RE: Literarisches Tagebuch - lu - 07-04-2008 . Wiedergekäute Liebesbekundungen, schal im schattigen Zimmer. Deine schwachen Versuche von Normalität, ausgezehrt – ein Sinnbild des nicht angesprochenen Unglücks. Ein wenig musst du es geahnt haben; du schaust nicht hinüber. All dein ehrliches Bemühen ein Monat zu spät; die Liebe tot bewiesen. Ein langsames Sterben. 7.4.08 . RE: Literarisches Tagebuch - Mira - 14-04-2008 14. April 2008
Ohne Titel Trübtrüb verschwommen Gedankenblinzeln im Nachtwasser - Schuppen, taggezeichnet, die Kreise zieh'n. Finger malen Muster in Traumschlick. Hätte ich, hättest du, hätte die Welt ... ... sie dreht sich weiter, weiter, und unter taumelnden Sternen fallen, fallen wir tief in Halbmondschatten; zwischen Mandelblütenblätter. Dieses Gedicht ist nur eins: Eine minutenkurze Müdigkeitsgeburt.
Erschöpft bis auf die Knochen. Und immer noch nicht fertig. Sei's, wie's sei ... Gute Nacht. |