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RE: Literarisches Tagebuch - lu - 24-04-2009 24. April 2009 Ich war am Ende der Stadt zwischen Pferden und Fliederbüschen. Ich habe dem Wahnsinn den Rücken gekrault und mich zwischen den Ungehorsam gesetzt. Ich habe fremde Erde über Asphalt getragen und lange auf meinen Ärger geblickt. Ich habe Jahre nach ihrer Seitenlänge vermessen und die Müdigkeit zur Tugend verkehrt, die Lichtstreifen aufgehört zu zählen und in leeren Zimmern Wiederkehr gefunden. Morgen spiel ich mich, nur noch viel schöner, und du? Bleibst die Unzufriedenheit. 24.4.09 . RE: Literarisches Tagebuch - lu - 01-05-2009 1. Mai Auf mit der Marschmusik. Letztes Jahr hab ich dir Streuselkuchen gebracht und an dir vorbeigehört bei Kaffee. Erzähl du mir noch einmal wieder die Vergangenheit – was würdest du sagen zu diesem Wiedererkennungswert? Und würdest du heuer wieder fragen: Wo sind all die Fahnen hin? 1.5.2009 alleinbefüllerin des tagebuchs? o_O RE: Literarisches Tagebuch - lu - 16-05-2009 gerade sinnlos aus mir herausgekrochen, um im Tagebuch zu verenden.. Innen ein Bett, ein leeres, ein Spiegel, Wecker und ein goldenes Licht wie an Sommervormittagen – fehlst nur noch du (jeden Moment musst du nach mir rufen). Außen die Abendkühle, einsamer Spaziergang, ein Blick in menschenlose Häuser, wo hinter den Scheiben gefangene Fliegen sterben. Ich würde dir sagen (nie könnte ich), wie zerbrechlich unser wir mir ist, heute, wie silhouettenhaft, papieren ich mir bin und mir die Welt. Und meine Frage (sag du dann nichts – ich weiß nicht, was ich meine) verbliebe in der Dämmerung: Wenn ich kein Leben habe, wirst du es an deines knüpfen? 16.5.09 . RE: Literarisches Tagebuch - lu - 23-05-2009 *tagebuch weiter bevölker* Annäherung III Erzähln wir uns unsre Leben – zwischen Ginger Ale und Kaffee die paar Gemeinsamkeiten in die Grundfremde gestellt. Was sagt ein Sammelwort über Verbundenheit? Ganz werden wir nie sein; wir sind zu anders erwachsen. Führen wir weiter autobiographische Gespräche – vielleicht finden wir uns ein neues Wort? 23.5.09 . RE: Literarisches Tagebuch - LadydesBlauenMondes - 25-05-2009 25.05.2009
Rauschen, gurgeln, plätschern, fließen -die Welt ertrinkt- Tropfentanz, Regenmusik, Gedankenfluss, Gedankenstopp, Regengeflüster -Regennacht- rauschen, murmmeln, flüstern -Regenmelodie- RE: Literarisches Tagebuch - poLet - 05-06-2009 Grenzen bloß und in Kanon gesetzt Kauderwelsch fällt über hingeducktes Wort in Heckenschussmanier fixierts Fadenkreuz punktwund Fluchtgebärden und bleibt doch auch menschlich nur. RE: Literarisches Tagebuch - poLet - 06-06-2009 Mit Blick auf den Erker schwindet das Bewusstsein für drei Meter Schritte fällt ein Traum, oder mehr als Moos begrünt den Stein zersprengend seine Mitte Europa, Berserker Schotten dichtend allein um uns herum das Schrei’n. 06.06.2009 RE: Literarisches Tagebuch - poLet - 09-06-2009 Hast den Saturngurt durchstöbert. Janusköpfig an der Shisha gesaugt, sie inhaliert, das Raster vergröbert. Den Kometen gesehen, der was taugt. Der lichtschnell dir Gewissheit brächte. Nein, ich poche nicht auf meine Rechte. Ich wate bierlings bis ich steh. Sagst, meine Stirn sei ausgelaugt. Sagst, dein Gebein wärs Cannapé. Sagst...- ok, ich hör das Schlechte und seh schon in den Pfützen Licht. Du dachtest nur, ich dächte, du denkst, doch du denkst nicht. 09.06.2009 RE: Literarisches Tagebuch - LadydesBlauenMondes - 30-10-2009 Hier nun ein literaischen Mitbringsel aus dem Urlaub. Tagebuchnachtrag 17.10.2009
Plötzliche Stille Der Wind pfeift in deinen Ohren. Zerrt an dir. Kämpft gegen dich. Hält dich von deinem Ziel ab. Du schließst die Augen und plötzlich ist es still. Der Wind legt sich, befindet sich in deinem Rücken und streicht wie eine laue Sommerbrise um dich. Du öffnest die Augen, das Meer glitzert vor dir, plätschert in sanften Wellen, die dir gurgelnd zuflüstern. Die Sonne malt die Wellen silbern an und wärmt dich. Plötzlich ist die Stille vollkommen und die Welt ist unendlich. RE: Literarisches Tagebuch - LadydesBlauenMondes - 29-11-2009 Tagebuchnachtrag 23.11.2009
Blättergeflüster Du schließt die Augen, hörst. -Asphaltgeraschel- -Blättergeflüster- Windgespielter Blätterflug, getanzt mit dem Wind. Du blendest die Alltagsgeräusche, den Alltag aus. Gedanken werden aufgewirbelt, drohen mit dem Laub davonzuwehen. Der Wind wird kälter, stärker. Wolken verdüstern den Himmel. Bleierne, graue Himmelsgebilde, die den Regen auf die Erde fallen lassen. |