Zitat:Das Sportbeispiel finde ich unpassend, da das Empowerment Sport treibender Frauen zwar ein gewichtiger Grund ist, aber es beim Sport auch auf die körperlichen Unterschiede ankommt, weshalb Männer und Frauen ja auch unterschiedlich gewertet werden, weil der Vergleich sonst unfair wäre. Insofern finde ich das Beispiel nicht ganz passend, auch wenn es natürlich bedeutungsvoll ist, wie sich Frauen historisch das Recht auf sportlichen Wettkampf erkämpft haben.
Es geht ja nicht um eine getrennte Wertung, sondern um getrennte Veranstaltungen, von denen Männer ausgeschlossen sind, was von Männern beanstandet wird. Bei den meisten Läufen gibt es in der Regel eine getrennte Wertung zwischen Frauen und Männern, sowie auch nach Altersklassen. Frauenläufe lassen von Haus aus keine Männer zu (daher der Name). Ich habe schon oft von Männern gehört, wie unfair ihnen gegenüber das ihnen ist, dass sie an diesem einen Tag genau diese Strecke nicht mitlaufen dürfen. Wien hat, so glaube ich, den größten Frauenlauf mit über 30.000 Teilnehmerinnen im Prater. Eine Zeitlang hat es eine Trotzaktion gegeben, einen "Männerlauf" zu veranstalten, der Frauen ausschließt. Die Veranstaltung hat sich nicht länger als einige wenige Jahre halten können.
Worauf ich hinauswill: Ich finde nicht, dass die Mehrheit unter dem Deckmantel von "Gleichheit" das Recht hat, Merkmale einer Minderheit für sich zu beanspruchen (v.a. wenn es Merkmale sind, die herangezogen werden, um eine Minderheit als solche auszugrenzen, wie es bspw. im Artikel angeführt wird, dass PoC aufgrund von Dreads schlechtere Jobaussichten haben oder sogar in der Schule diskriminiert werden, obwohl das eine traditionelle Frisur in der Familie bzw. der Kultur ist, wohingegen Nicht-PoCs sich dieses Merkmal, bspw. weil es gerade "in" ist, aneignen).
Edit: @Frauenlauf. Frauen wurden lang genug von Sportveranstaltungen (u.a. siehe Wahlrecht) ausgeschlossen, nun gibt es Veranstaltungen, die eigens für Frauen ausgerichtet sind. Daraus wird eine Strick gedreht und Stimmen rufen "ihr diskriminiert die Männer!" Dabei geht es nicht um den Ausschluss von Männern, sondern um die Stärkung des weiblichen Selbstbildes, das größtenteils über Männer definiert wurde (siehe Hausfrau-, Ehefrau-, Mutterdasein) und noch immer dabei ist, sich von diesen Klischees zu befreien.
Eine kleine Sniffu-Dröhnung