Oh, ich habe viele Figuren, die ich lieb habe, viele davon lassen sich auch viel einfacher schreiben als die Lieblingsfigur. Es kommt einfach der Punkt, da gibt es ein gewisses Ranking von deinen Schätzchen, eben weil du schon so viel mit deinen Figuren und Plots durchlitten hast. Einige Themen sind dir näher als andere, einige Figuren mussten mehr durchmachen als andere, was ihnen auf lange Sicht dann mehr Respekt und Herzschmerz einbringt.
Ich muss auch dazu sagen, meine Lieblingsfigur wäre nicht meine Lieblingsfigur, gäbe es die anderen Figuren nicht, denn die haben ihren Teil dazu geleistet, dass der Monarch der wird, der er schlussendlich ist.
Ich habe alle meine Figuren lieb, alle meine Plotlines, sonst würde ich sie ja nicht schreiben. Selbst der abscheulichste Charakter oder der brutalste Handlungsstrang müssen ihre positiven Seiten haben, sonst könnte ich mich nicht dazu bringen, mich in sie hineinzuversetzen und ein Stück von mir an sie weiterzugeben. Denn jeder geschriebene Satz verändert dich, um es mal dramatisch zu formulieren. Wenn ich schon im Kopf merke, mit der Figur, mit dem Plottwist werde ich nicht warm, dann verschwende ich nicht noch mehr Zeit.
Das verlangt natürlich alles Erfahrung, du musst wissen, was für dich funktioniert, womit du dich anfreunden kannst. Ich habe Notizen aus meiner Schulzeit, in denen ganz viele Pitches stehen zu Geschichten/Romanen, die ich nie geschrieben habe und wahrscheinlich auch nie schreiben werde. Einfach weil sie Ideen waren, die auf den ersten Blick interessant schienen, doch bei näherer Betrachtung nicht der richtige Stoff für mich waren.
Auch wenn sie mir bis zu einem gewissen Grad peinlich ist, finde ich die vorherrschende Liebesgeschichte der Protas herzig, liebe die zwei Turteltäubchen abgöttisch, könnte mich nie von dem Antagonisten trennen, der sie sabotiert. Ich finde es aufregend in der neuen Welt zu schreiben, die unterschiedlichen Machtgefälle auszuprobieren, ein ganz neues Lebensgefühl durch die neue Perspektive ausprobieren, doch unterm Strich bleibt die Lieblingsfigur eben Lebensfigur
was für ein Verschreiber, Lieblingsfigur meine ich natürlich.
Es ist wie ein Festschmaus. Ein mehrgängiges Menü. Alle Gänge sind lecker, doch da ist der eine, auf den man sich die ganze Zeit über freut und der einfach am besten schmeckt. Das ist meine Lieblingsfigur. Es hat auch keinen Sinn, die anderen Gänge zu überspringen, denn bei der Zusammenstellung hat man sich ja etwas in Sachen Reihenfolge und Konstellation gedacht. Ich muss mich einfach in Selbstbeherrschung üben und warten, bis die Figur offiziell wieder auftaucht. Aber es ist so elendig lange bis dorthin.
Darum sollte man unter "Schreibzeit" nicht nur die Zeit vorm PC bzw. übern Schreibblock verbuchen, sondern auch Filme, Serien schauen und Bücher lesen. Ich versuche zwischen Fachlektüre und belletristischer Lektüre einen guten Mittelweg zu finden. Die Fachlektüre liefert den Input für gewisse Szenen oder sogar Handlungsstränge, Belletristik dagegen schult das Gefühl für Dramaturgie und Stil. Je mehr "Konkurrenz" man liest, desto besser ist das Gefühl dafür, was wie wieso funktioniert und man erspart sich einige teure Tiefschläge. Filme und Serien geben die visuellen Anreize, aber auch was narrative Struktur betrifft, kann man hier ganz viel lernen. Bei Krimis zB. welche Hinweise werden gestreut? Wie wird die Figur des Mörders stilisiert? Welche Requisiten werden verwendet, um Mitleid oder Abscheu zu verursachen?
Das Hirn hört ja nie auf zu arbeiten. Trotzdem sollten auch aktive Pausen gehalten werden wie entweder schlafen, einfach nur Musik hören oder Sport machen oder spazieren gehen. Das ist auch ein ganz wesentlicher Teil, um die gewonnen Eindrücke zu verarbeiten und auszuloten, was wie angewendet werden kann.
Ich muss auch dazu sagen, meine Lieblingsfigur wäre nicht meine Lieblingsfigur, gäbe es die anderen Figuren nicht, denn die haben ihren Teil dazu geleistet, dass der Monarch der wird, der er schlussendlich ist.
Ich habe alle meine Figuren lieb, alle meine Plotlines, sonst würde ich sie ja nicht schreiben. Selbst der abscheulichste Charakter oder der brutalste Handlungsstrang müssen ihre positiven Seiten haben, sonst könnte ich mich nicht dazu bringen, mich in sie hineinzuversetzen und ein Stück von mir an sie weiterzugeben. Denn jeder geschriebene Satz verändert dich, um es mal dramatisch zu formulieren. Wenn ich schon im Kopf merke, mit der Figur, mit dem Plottwist werde ich nicht warm, dann verschwende ich nicht noch mehr Zeit.
Das verlangt natürlich alles Erfahrung, du musst wissen, was für dich funktioniert, womit du dich anfreunden kannst. Ich habe Notizen aus meiner Schulzeit, in denen ganz viele Pitches stehen zu Geschichten/Romanen, die ich nie geschrieben habe und wahrscheinlich auch nie schreiben werde. Einfach weil sie Ideen waren, die auf den ersten Blick interessant schienen, doch bei näherer Betrachtung nicht der richtige Stoff für mich waren.
Auch wenn sie mir bis zu einem gewissen Grad peinlich ist, finde ich die vorherrschende Liebesgeschichte der Protas herzig, liebe die zwei Turteltäubchen abgöttisch, könnte mich nie von dem Antagonisten trennen, der sie sabotiert. Ich finde es aufregend in der neuen Welt zu schreiben, die unterschiedlichen Machtgefälle auszuprobieren, ein ganz neues Lebensgefühl durch die neue Perspektive ausprobieren, doch unterm Strich bleibt die Lieblingsfigur eben Lebensfigur


Es ist wie ein Festschmaus. Ein mehrgängiges Menü. Alle Gänge sind lecker, doch da ist der eine, auf den man sich die ganze Zeit über freut und der einfach am besten schmeckt. Das ist meine Lieblingsfigur. Es hat auch keinen Sinn, die anderen Gänge zu überspringen, denn bei der Zusammenstellung hat man sich ja etwas in Sachen Reihenfolge und Konstellation gedacht. Ich muss mich einfach in Selbstbeherrschung üben und warten, bis die Figur offiziell wieder auftaucht. Aber es ist so elendig lange bis dorthin.


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Zitat:Mir geht es gerade auch so, dass ich beim Lesen oder Film schauen viele Anregungen erhalte. Bringt mich zu dem Schluss mir viel Input zu holen, vor allem wenn man gerade beim eigenen Text nicht weiter kommt kann ich mir gut vorstellen dass dir Geschichten der Anderen vielleicht wieder AhaEffekte reinbringen ...
Darum sollte man unter "Schreibzeit" nicht nur die Zeit vorm PC bzw. übern Schreibblock verbuchen, sondern auch Filme, Serien schauen und Bücher lesen. Ich versuche zwischen Fachlektüre und belletristischer Lektüre einen guten Mittelweg zu finden. Die Fachlektüre liefert den Input für gewisse Szenen oder sogar Handlungsstränge, Belletristik dagegen schult das Gefühl für Dramaturgie und Stil. Je mehr "Konkurrenz" man liest, desto besser ist das Gefühl dafür, was wie wieso funktioniert und man erspart sich einige teure Tiefschläge. Filme und Serien geben die visuellen Anreize, aber auch was narrative Struktur betrifft, kann man hier ganz viel lernen. Bei Krimis zB. welche Hinweise werden gestreut? Wie wird die Figur des Mörders stilisiert? Welche Requisiten werden verwendet, um Mitleid oder Abscheu zu verursachen?
Das Hirn hört ja nie auf zu arbeiten. Trotzdem sollten auch aktive Pausen gehalten werden wie entweder schlafen, einfach nur Musik hören oder Sport machen oder spazieren gehen. Das ist auch ein ganz wesentlicher Teil, um die gewonnen Eindrücke zu verarbeiten und auszuloten, was wie angewendet werden kann.
Eine kleine Sniffu-Dröhnung