Ich empfinde Cornelia Funkes Schreibstil einfach als sehr angenehm. Es ist so ein gleichmäßiges Tempo, und es sind immer wieder so schöne Formulierungen drin. Habe mir mehrere rausgeschrieben... Trotzdem habe ich auch wenig von Cornelia Funke gelesen, genauer gesagt nur drei Bücher, und beim vierten (Drachenreiter) bin ich tatsächlich auch stecken geblieben. Woran das wohl liegt...?
Zum Aufbau von Tintenherz und zu den "Längen" (in Anführungszeichen):
Der Anfang ist sehr zügig. Der erste Teil wird von dem Ausgangsrätsel getragen (Was passiert hier eigentlich?), hier werden die Hinweise krimimäßig gestreut und verwoben, was ich sehr gut gemacht finde. Das ganze gipfelt in den ersten Höhepunkt mit Actionszene. Hier ist dann das Ausgangsrätsel gelöst - aber es gibt noch ein paar unauffälligere Fragen, die offen sind.
Danach folgt eine relativ lange Zwischensequenz (Wunden lecken, Ziele werden neu sortiert und es wird begonnen, die drei neuen Fragestellungen zu etablieren, die sich aber wie gesagt eher unauffällig einschleichen). Hier kommen auch Elemente, die einfach nur die Zeit vergehen lassen ohne die Handlung voran zu treiben, zum Beispiel ein Straßenkätzchen aufpäppeln... Ich finde das alles gut geschrieben, bin aber erstaunt dass es über so viele Seiten hinweg funktioniert! Mir sind aus diesem Teil aber tatsächlich einige Dinge komplett entfallen gewesen, da sie es nicht in mein Langzeitgedächtnis geschafft haben.
Dann kommt der zweite Spannungaufbau zum zweiten Höhepunkt und Showdown. Hier steht die externe Action mehr im Vordergrund. Die verbleibenden Rätsel werden nicht mehr nach und nach mit Hinweisen verwoben, sondern sie kommen eher wie ein Vorschlaghammer als Überraschungseffekt. Aus diesem Teil sind mir auch einige Überraschungseffekte sehr stark in Erinnerung geblieben. Im zweiten Teil gibt es zwar einige Szenen, deren Funktion man auch auf viel kürzerem Weg erledigen könnte (wie kriege ich Person X in Gefangenschaft) oder die vielleicht erübrigbar wären (ist es überhaupt wichtig, ob sich Person X in Gefangenschaft befindet oder nicht?). Allerdings wird hier die Bedrohung irgendwann so groß, dass dies die Spannung problemlos aufrecht erhält, und es sind auch mittlerweile sehr viele Figuren mit an Bord, die für Abwechslung sorgen. Dass einige "Längen" hier funktionieren, wundert mich daher überhaupt nicht.
Nach dem Showdown wird das Buch dann zügig zum Ende gebracht. Obwohl man das Gefühl hat, es wurde alles geschlossen und gelöst, sind bei genauerer Betrachtung noch drei (!) Fäden offen, die für eine Fortsetzung zur Verfügung stehen. Das finde ich auch sehr bewundernswert, wenn ein Roman sowohl eigenständig für sich stehen kann als auch Teil einer Reihe sein kann.
Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung, da ich diese nun zum ersten Mal lese und die Überraschungseffekte noch nicht kenne.
Zum Aufbau von Tintenherz und zu den "Längen" (in Anführungszeichen):
Der Anfang ist sehr zügig. Der erste Teil wird von dem Ausgangsrätsel getragen (Was passiert hier eigentlich?), hier werden die Hinweise krimimäßig gestreut und verwoben, was ich sehr gut gemacht finde. Das ganze gipfelt in den ersten Höhepunkt mit Actionszene. Hier ist dann das Ausgangsrätsel gelöst - aber es gibt noch ein paar unauffälligere Fragen, die offen sind.
Danach folgt eine relativ lange Zwischensequenz (Wunden lecken, Ziele werden neu sortiert und es wird begonnen, die drei neuen Fragestellungen zu etablieren, die sich aber wie gesagt eher unauffällig einschleichen). Hier kommen auch Elemente, die einfach nur die Zeit vergehen lassen ohne die Handlung voran zu treiben, zum Beispiel ein Straßenkätzchen aufpäppeln... Ich finde das alles gut geschrieben, bin aber erstaunt dass es über so viele Seiten hinweg funktioniert! Mir sind aus diesem Teil aber tatsächlich einige Dinge komplett entfallen gewesen, da sie es nicht in mein Langzeitgedächtnis geschafft haben.
Dann kommt der zweite Spannungaufbau zum zweiten Höhepunkt und Showdown. Hier steht die externe Action mehr im Vordergrund. Die verbleibenden Rätsel werden nicht mehr nach und nach mit Hinweisen verwoben, sondern sie kommen eher wie ein Vorschlaghammer als Überraschungseffekt. Aus diesem Teil sind mir auch einige Überraschungseffekte sehr stark in Erinnerung geblieben. Im zweiten Teil gibt es zwar einige Szenen, deren Funktion man auch auf viel kürzerem Weg erledigen könnte (wie kriege ich Person X in Gefangenschaft) oder die vielleicht erübrigbar wären (ist es überhaupt wichtig, ob sich Person X in Gefangenschaft befindet oder nicht?). Allerdings wird hier die Bedrohung irgendwann so groß, dass dies die Spannung problemlos aufrecht erhält, und es sind auch mittlerweile sehr viele Figuren mit an Bord, die für Abwechslung sorgen. Dass einige "Längen" hier funktionieren, wundert mich daher überhaupt nicht.
Nach dem Showdown wird das Buch dann zügig zum Ende gebracht. Obwohl man das Gefühl hat, es wurde alles geschlossen und gelöst, sind bei genauerer Betrachtung noch drei (!) Fäden offen, die für eine Fortsetzung zur Verfügung stehen. Das finde ich auch sehr bewundernswert, wenn ein Roman sowohl eigenständig für sich stehen kann als auch Teil einer Reihe sein kann.
Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung, da ich diese nun zum ersten Mal lese und die Überraschungseffekte noch nicht kenne.