...Mein ganzes Leben lang schwimme ich an, gegen eine tosende Brandung aus Moralin und Toleranzbegehr. Nun bin ich müde geworden. Nein, es ist nicht nur das Schwimmen, das mir die Energie entzogen hat. So schwach bin ich. Meine Knie zittern. Es sind die ewigen Anfeindungen, die üble Ignoranz und so viele schmerzhafte Tritte, die man immer wieder und wieder erhält. Während man verzweifelt versucht, in der wütenden Gischt, den Kopf über dem Wasser zu halten, treten sie immer wieder zu und zerren dich in die Tiefe. Mit Gekeife und Empörung schaut man mir in die Augen, bevor ich meinen Blick wortlos und traurig senke. In mir glüht noch ein letztes, okkultes Flämmchen. Doch sie bemerken es nicht. Völlig eingeschlossen in massive Schichten aus festem Eis ist es. Wohl meinen Sie, all die Wärme in mir, sie hätte sich aufgelöst. So viele Enttäuschungen haben meine Hoffnung in die Menschen seit Ewigkeiten stranguliert und schließlich doch sterben lassen. Hier stehe ich nun. Ich kann nicht anders. Mein Blick ist gesenkt. Das Flämmchen Hoffnung in mir, es ist ein Geschenk an die Zukunft...
Immer parat: Glutamat
