12.06.2008
Eine kleine Regengeschichte
Drohend ziehen die grauen Wolken am Himmel auf. Regen liegt in der Luft. Ich kann die Spannung vor dem Schauer spüren. Es ist ein Prickeln, das meinen ganzen Körper erfasst. Ich werde unruhig, denn ich habe auf das erleichternde Plätschern gewartet. Die Wolken verdunkeln sich und der Wind wird stärker, so stark, dass die Bäume sich seiner Macht beugen. Blitze zucken, das erste Donnern ist zu hören und das Geräusch hallt durch meinen Körper, wie ein Befreiungsschlag für meine ausgetrocknete Seele.
Auch die Spannung in der Luft steigert sich und ich hoffe, dass der erlösende Regen bald auf den ausgedörrten Boden fällt.
Die ersten Tropfen stürzen sich auf die Erde. Sie berühren mich und ich fühle mich von ihnen geküsst.
Jeder kleine Wassertropfen muss allein seinen Weg, von den Wolken bis auf den Boden, finden. Erst dann können sie die Natur mit neuem Leben erfüllen.
Ich sehe zu, wie sie gierig von der Erde aufgesogen werden.
Der Regen sammelt sich in kleinen Pfützen, auf denen sich die Gewitterwolken spiegeln und die Tropfen tanzen. Sie hüpfen und springen; gemeinsam, als ob sie sich wieder zurück in die Wolken sehnen.
Ich höre dem Regen zu.
Ein Rauschen.
Ein Gurgeln.
Ein Plätschern, als wolle er mir eine Geschichte erzählen. Eine nicht enden wollende Geschichte vom Regnen, einem Fluss, dem Meer und dem Aufstieg in den Himmel.
Der Regen küsst mich. Zunächst zaghaft und vereinzelt, sanft. Doch dann fallen immer mehr Tropfen und die Küsse werden fordernder, leidenschaftlicher. In meinem Kopf entstehen Bilder. Kunstwerke aus einzelnen Tropfen, die sich wieder vereinigen zu einem reißenden, tödlichen Strom. Zu einem Fluss, der sein einengendes Bett verlässt, um seine Freiheit wieder zu finden.
Doch dann wird der Regen schwächer, obwohl die Luft immer noch nach ihm riecht; sie ist frisch und rein. Gereinigt von den Abgasen und den schlechten Gerüchen, die die Menschheit hinterlässt. Nach dem Unwetter glänzt die Welt, wie frisch poliert.
Die Sonne kehrt zurück und schenkt mir ihre Wärme.
Es war eines dieser Gewitter, welches alle Erinnerungen hinwegspülen kann, ein Regen, der die ganze Erde untergehen und neu erschaffen lässt.
Eine Weile ist noch das leise Plätschern der letzten Regentropfen zu hören, als wollten sie sich von mir verabschieden, aber ich weiß, dass wir uns wiedersehen werden, wenn sich ihr Kreislauf ein weiteres Mal schließt und sie auf die Erde fallen. Dann, wenn ich wieder die Spannung in der Luft spüren kann und auf den erlösenden, alles rein waschenden Regen warte, welcher der Welt das Leben bringt.
Eine kleine Regengeschichte
Drohend ziehen die grauen Wolken am Himmel auf. Regen liegt in der Luft. Ich kann die Spannung vor dem Schauer spüren. Es ist ein Prickeln, das meinen ganzen Körper erfasst. Ich werde unruhig, denn ich habe auf das erleichternde Plätschern gewartet. Die Wolken verdunkeln sich und der Wind wird stärker, so stark, dass die Bäume sich seiner Macht beugen. Blitze zucken, das erste Donnern ist zu hören und das Geräusch hallt durch meinen Körper, wie ein Befreiungsschlag für meine ausgetrocknete Seele.
Auch die Spannung in der Luft steigert sich und ich hoffe, dass der erlösende Regen bald auf den ausgedörrten Boden fällt.
Die ersten Tropfen stürzen sich auf die Erde. Sie berühren mich und ich fühle mich von ihnen geküsst.
Jeder kleine Wassertropfen muss allein seinen Weg, von den Wolken bis auf den Boden, finden. Erst dann können sie die Natur mit neuem Leben erfüllen.
Ich sehe zu, wie sie gierig von der Erde aufgesogen werden.
Der Regen sammelt sich in kleinen Pfützen, auf denen sich die Gewitterwolken spiegeln und die Tropfen tanzen. Sie hüpfen und springen; gemeinsam, als ob sie sich wieder zurück in die Wolken sehnen.
Ich höre dem Regen zu.
Ein Rauschen.
Ein Gurgeln.
Ein Plätschern, als wolle er mir eine Geschichte erzählen. Eine nicht enden wollende Geschichte vom Regnen, einem Fluss, dem Meer und dem Aufstieg in den Himmel.
Der Regen küsst mich. Zunächst zaghaft und vereinzelt, sanft. Doch dann fallen immer mehr Tropfen und die Küsse werden fordernder, leidenschaftlicher. In meinem Kopf entstehen Bilder. Kunstwerke aus einzelnen Tropfen, die sich wieder vereinigen zu einem reißenden, tödlichen Strom. Zu einem Fluss, der sein einengendes Bett verlässt, um seine Freiheit wieder zu finden.
Doch dann wird der Regen schwächer, obwohl die Luft immer noch nach ihm riecht; sie ist frisch und rein. Gereinigt von den Abgasen und den schlechten Gerüchen, die die Menschheit hinterlässt. Nach dem Unwetter glänzt die Welt, wie frisch poliert.
Die Sonne kehrt zurück und schenkt mir ihre Wärme.
Es war eines dieser Gewitter, welches alle Erinnerungen hinwegspülen kann, ein Regen, der die ganze Erde untergehen und neu erschaffen lässt.
Eine Weile ist noch das leise Plätschern der letzten Regentropfen zu hören, als wollten sie sich von mir verabschieden, aber ich weiß, dass wir uns wiedersehen werden, wenn sich ihr Kreislauf ein weiteres Mal schließt und sie auf die Erde fallen. Dann, wenn ich wieder die Spannung in der Luft spüren kann und auf den erlösenden, alles rein waschenden Regen warte, welcher der Welt das Leben bringt.
Wer nicht kann, was er will, muss das wollen, was er kann. Denn das zu wollen, was er nicht kann, wäre töricht. -Leonardo da Vinci-
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