Hallo
Ich versteh' nicht so ganz, was das Gedicht vermitteln soll. Ich dachte erst an Ironie, dann an Überzeugung, dann fehlte mir der Bezug, der mich 'erdet', mir Orientierung gibt. Ich lese
Karma?
Weil alles gut wird
Irgendwann
Schließ ich die Augen
Und träume
und denke bei dieser ersten Strophe an ein stattgehabtes Zwiegespräch oder die Befolgung eines guten Rates oder aber Erfahrungswerte. Da forderte evtl. ein Mensch den anderen auf, die Augen zu schließen und zu träumen, sagt ihm:
'Hey, alles wird gut, wenn Du nicht weiter dran denkst'. Wer's glaubt..
Wenn ich sie dann öffne
Ist es vorbei
So muss es schließlich sein
Das Gleichgewicht
Hier in der zweiten Strophe bin ich verwirrt. Was ist vorbei, wenn die Augen geöffnet werden? Sind alle Probs dann beseitigt? Oder haben wir hier eine Form der Reinkarnation durchgemacht - sind gestorben und neu geboren? Universelles Gleichgewicht? Etwas gewagt, weil sehr vage, diese Vorstellung vom Gleichgewicht.
Zu gefallen vermag mir hier nur das kleine Wortspiel 'wenn ich sie dann öffne.... so muss es schließlich sein...', wobei ich damit auch nicht informationsreicher geworden bin, aber immerhin
Irgendwann ist da ein Sinn
Ein Stück von Karma
Ist wohl die Gerechtigkeit
Die das Leben macht
Ein Sinn - irgendwann? Irgendwann ist schwammig, eigentlich die gesamte Aussage; ein Stück von Karma? Karma, ein großes Wort aus fernöstlicher Philosophie - ist das hier vonnöten? Und das in Direktverbindung mit 'Gerechtigkeit'? Beißt sich das nicht? Gerechtigkeit ist eine 'Genugtuung' für mein Empfinden. Karma hat damit nix am Hut

Die Gerechtigkeit, die das Leben macht? Was meint das?
Insgesamt - von den Verben her - finde ich den Gedichtaufbau recht minimalistisch: 'sein, machen, träumen, öffnen, schließen' - das ist mir zu wenig, sprachlich. Inhaltlich erschließt sicher mir, wie bereits erwähnt, kein weiterer Sinn, auch keine zweite Ebene.
Eine gute Metapher, oder auch 2, 3 schöne Wortbilder wären fein.
Vielleicht bin ich ein zu schlichtes Gemüt?
Würde der Autor mir erklären, was ich so alles nicht verstehe bislang?
Das wäre toll!
Thanks in advance
Grüße
candida
Es gibt nichts, was es nicht gibt, und nichts ist weniger ergründbar als die Komplexität und der Facettenreichtum zwischenmenschlicher Beziehungen, und seien es Liebesbeziehungen. 'Ich' ©