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RE: Literarisches Tagebuch
Ich will nichts mehr damit zu tun haben.
Mit euch, die alles untergraben
Und die andern, die vor Angst eingeh'n, berechtigt, während sie dem Untergang ihrer Welt entgegen seh'n.
Ich will es nicht mehr seh'n, kann's nicht versteh'n, wie Freunde zu Feinde werden, als lauschte ich Geschichten, von damals in Kroatien.
Sich alles wandelt,
Ich nicht mehr weiss, wohin ich gehöre, zu wem ich gehöre, und was ich tun soll. Lasst mich alleine, alleine mit meinem Groll, bevor ihn nutzlos jemand anders spürt, womöglich jemand noch schürt, kanns nicht mehr sehen, diese Taten, diese Worte, ich gehöre zur Menschheits Sorte. Zu wem auch sonst.
Wollte dir die Hand nur reichen, gemeinsam durchs Felde streichen, uns die Welt gestalten wie wir sie wollten, sollten, Hand in Hand, wo niemandes Finger sind verbrannt, vom unendlichen Versuchen, endlich anzukommen.
Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Eure bösen Blicke sehen, die Haut spüren, wie sie zuckt, vor Angst, nicht wissend, was als nächstes kommt. Wo ist der Friede hin? Und unsre Köpfe? Waren wir vor kurzem noch nicht alle klug und tolerant, wann hast du dich zum letzten mal im Spiegel erkannt?
Ich, schon lange nicht mehr. Zu sehr, hat all dies genagt, gejagt und mich verfolgt. Bin kein Opfer, will auch kein Täter sein. Lasst es sein, lasst es sein.
Ich will doch nur Frieden haben. Diese alte Welt hinter mir begraben, neu geboren, aus der Asche, glücklich und keinen Cent in der Tasche. Die Vögel singen, das Grün mischt sich mit Beton, ausgewogen, böse Zungen sind längst ausgeflogen.
Aufs Gleichgewicht kommt es an. Haltet inne eine Weile, und lasst euch nicht reissen, weder nach links noch rechts, seht dem Menschen in die Augen und vergesst - nicht, wer ihr einst gewesen seid.
Weil mein Schatten auch nur ich selber bin.