23-04-2008, 14:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-04-2008, 14:01 von Adsartha.)
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RE: Adjektive
Hi ihrs,
ist euch schon mal aufgefallen, dass es unglaublich viele Adjektive gibt, aber nie das richtige dabei ist?
Ich habe ständig dieses Problem, dass ich das richtige, das genau für diese Situation passende Adjektiv nie finde. Gerade wenn es um bestimmte Zustände von Emtotionen geht, taucht es immer wieder auf.
Da liegt dann der Charakter zwischen aufgewühlt, verwirrt und verstört auf dem Boden, und muss hilflos meinem Kauderwelsch zuschauen, dass ich ihm andichte.
LG
Adsartha
(Ja, ich bin jetzt groß  )
"I wish a car would just come and fucking hit me!"
"Want me to hail a cab?"
"No, I'm talking bus!" (The four faced liar)
Da baumelt die kleine Doktorspinne in ihrem Seidenreich und träumt von ihren Silberfäden.
RE: Adjektive
Hallo Xela,
Zitat:Kaputtlach
Ich hoffe, du bist nicht wirklich kaputt jetzt. Täte mir leid.
Man könnte natürlich auch schreiben "Sie verschränkte die Hände auf dem Rücken und spielte mit den Spitzen ihrer Haare, die wie ein Fluss aus Licht herabfielen". Es gibt tausende von Möglichkeiten, Adjektive zu ersetzen. Tatsache bleibt jedoch, dass sie in dem ein oder anderen Fall unverzichtbar bleiben. Wie man das umschreibt, ist mMn Nebensache. Es ging ja auch nicht um die Frage, ob ich Adjektive ersetzen kann, sondern darum, ob ich sie verwende oder nicht. Oder, praktisch gesagt: Wenn ich in meinem Beispiel die Hände noch als "feingliedrig" deklariere, ist das dann ein Fehler? Käme das Licht besser herüber, wenn ich es als "golden" oder "gülden" tituliere? Krass daneben wären "ausgefranste" Spitzen in diesem Fall, da die ja so gut wie immer mit stumpfer Haarfarbe korrespondieren.
Übrigens: In der Tatsache, dass mir was auffällt, was ich ohne Diskussion nicht erkannt hätte, sehe ich den Sinn dieses Forums.
Liebe Grüße
23-04-2008, 20:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-04-2008, 20:56 von Familie Tschiep.)
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RE: Adjektive
Meine Bemerkung zum Satz "Sie verschränkte die Hände auf dem Rücken und spielte mit den Spitzen ihrer Haare, die wie ein Fluß aus Licht herabfielen."
1. Es ist ziemlich unbequem, die Hände auf dem Rücken zu haben und dann noch mit den Haarspitzen spielen zu wollen.
2. aus den Spitzen ihrer Haare kann man Haarspitzen machen. Wort reduziert.
3. "die wie ein Fluß aus Licht herabfielen" würde ich komplett weglassen. Irgendwie klingt der Nebensatz für mich ziemlich unbeholfen. Ich bin sowieso kein Fan von vielen Metaphern, eine gute wiegt mehr als viele schlechte.
Endergebnis: Bei mir stünde nur: Sie spielte mit ihren Haarspitzen.
RE: Adjektive
Servus Familie Tschiep,
du hast gleichzeitig das Haar in der Suppe gefunden, es sofort gespaltet und dann mit der Haarspitze zugestoßen.
Eine starke Leistung, aber vollkommen am Thema vorbei.
Neuer Versuch? :icon_interview:
Grüße
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RE: Adjektive
Ich habe mich schon vorher zum Thema Adjektive geäußert. Nur sehr sparsam verwenden, denn das macht einen Text durchaus behäbig, wenn vor jedem Substantiv ein Adjektiv steht!
Ich habe den Anlaß genommen, um mal einen Satz exemplarisch auseinanderzunehmen. Wann benutze ich eine Metapher, wann nicht? Wann gibt es ein besseres Wort? Und so weiter!
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RE: Adjektive
Ich mag Adjektive grundsätzlich - aber nicht immer :P. Wenn ich selbst etwas beschreiben soll, versuche ich mich eigentlich nicht auf die Adjektive zu konzentrieren, weil dann kommen einfach immer die falschen daher. Zwar finde ich mit dieser Methode nicht immer die "passensten" Adjektive, aber immer öfters 
Ist halt wirklich nicht einfach - wie viele? welche? wann? wann nicht? - aber hey, sonst wärs ja fast langweilig, wenn's einfach, einfach wär :P
- Lijana ^.^
"I wish none of this had happend!"
"So do all who live to see such times. But it's not for them to decide. All you have to decide is what to do, with the time that is given to you!" - Frodo & Gandalf the Grey by J.R.R. Tolkien
Lijana's Fire Magic ~ Werkeverzeichnis ^.^
06-05-2008, 10:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-05-2008, 11:01 von jeronimus.)
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RE: Adjektive
ich habe auch von King das Buch "über das leben und schreiben" (oder so ähnlich) gelesen. er meint man soll Adjektive und besonders adverbien vermeiden, aber ich denke in der deutschen sprache ist es nicht so einfach.
persönlich benutze ich aber bewusst wenige, was ich oft zu hören bekomme. Warum sollte ich dem Leser alles vorgekaut aufs Tablett legen? Ein "schrie er" sollte doch reichen, statt "schrie er angsterfüllt". das WIE ergibt sich mMn aus dem Kontext.
Ich lege Wert auf Dialoge, das sie aber ironisch sind (oder sein sollen) muss ich nicht erwähnen ("meinte er ironisch")
Allerdings wird bei mir bemängelt, dass ich die Umgebung nicht beschreibe, die kann man natürlich schlecht aus dem Zusammenhang ziehen, sollten also wohl näher beschrieben werden.
manchmal ist weniger mehr, wie man so schön sagt
(und was Metaphern angeht ... mag ich auch nicht, vor allem sind die meisten eher schlecht. ich kanns nicht mehr hören: "... Schmerz wie wenn Dolche in seinen Sohlen ...", "haare wie flüssiges Gold" usw.)
Ich plädiere für ein anti-Metaphern thread
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RE: Adjektive
Dann plädier ich dafür, dich aus dem Forum zu entfernen  ...
Leider gibt es sehr viele abgedroschene Metaphern, aber man sollte nicht vergessen, dass es auch sehr schöne und geniale gibt und dass man vieles gar nicht anders ausdrücken kann. Aber das ist eher die Baustelle für Leute, die in den Zwischenräumen der Facetten rumsuchen ...
“Die Farben sind der Ort, wo unser Gehirn und das Universum sich begegnen.” (Paul Cézanne)
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RE: Adjektive
ich nehme an, dass das eine gute metapher war!?
gut dann halt keinen und natürlich gibt es auch gute, aber die Ausnahme bestätigt ja bekanntlich die Regel. es ist auch nicht wünschenswert in meinen texten nach schlechten Metaphern zu suchen.
:icon_danke_ATDE: für ihr geliehenes ohr
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