überarbeitet: 22.10.2011
Die kleine Empfangshalle lag in Schatten, die nur vom matten Glühen der Kohleschalen erhellt wurden. Wärme empfing den Hausherrn und vertrieb das ungute Gefühl, kaum dass er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Trotz der Dunkelheit bewegte Gharan sich zielstrebig Richtung Küche. Wie oft kam er erst nach Hause, wenn die Sonne schon lange versunken war und Jelina und Tilda eng aneinandergekuschelt schliefen. Ohne die Verpflichtungen seines Amtes würde er bestimmt mehr Zeit für seine Familie finden.
Behutsam nahm er einen der schlichten Zinnbecher aus dem Schrank. Das Feuer im Ofen war heruntergebrannt und warf rötliches Schimmern durch den Raum. Es flackerte unter einem plötzlichen Windzug, der Gharan erst einige Momente später stutzen ließ. Die Fenster waren geschlossen und auch die Tür zur Vorratskammer war verriegelt.
Im Reflex griff der Gardist an seine Seite. Sein Schwert hatte er zwar in der Amtsstube zurückgelassen, doch den schlanken Dolch trug er stets bei sich – so viel Jelina auch darüber zeterte. Das weiche Leder des Griffes streichelte seine Fingerkuppen und beruhigte ihn. Vielleicht stand ein anderes Fenster offen und der Luftzug hatte seinen Weg durch die Küchentür gefunden. Dennoch wanderte sein Blick ein weiteres Mal durch die Schatten. Als dunkle Schemen hoben sich die Konturen der Möbel vom Zwielicht ab. Alles war genau so, wie es sein sollte.
Wenn seine Männer ihn jetzt sehen würde, hätten sie auf ewig den Respekt vor ihm verloren! Ein Mavarer Hauptmann, der sich vor Wind und Schatten fürchtete. Das musste am Alkohol liegen. Unentschlossen stellte Gharan den Zinnbecher wieder ab. Wahrscheinlich wäre es besser, wenn er direkt zu Bett ginge.
Er bestätigte seinen Entschluss mit einem Nicken und wandte sich um. Im gleichen Moment nahm er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Ein metallisches Sirren zerschnitt die Stille, als er seine Waffe zog und herumwirbelte. Die zitternde Klinge wies auf den Schatten, der nur eine Elle von ihm entfernt stand. Mit dem Ofenfeuer im Rücken verschwand das Gesicht seines Gegenüber vollständig in Dunkelheit. Ein weiter Mantel verbarg die Statur und ließ jede Bewegung wie einen Schattentanz wirken. Selbst dem leisen Lachen haftete etwas Düsteres an. Die dunkle Stimme wurde noch durch Stoff gedämpft.
„Womit habe ich mir verdient, von Euch bedroht zu werden?“
Hastig senkte Gharan den Dolch und wusste nicht, ob er erleichtert oder besorgt sein sollte. War er im Kupferkessel noch fest entschlossen gewesen, Antworten zu verlangen, schien es ihm hier in der Dunkelheit seiner Küche keine gute Idee mehr.
„Danke“, kommentierte sein nächtlicher Besucher die Reaktion, „ich würde Euch nur ungern töten.“
Gharan schluckte schwer. Seine Kehle fühlte sich an, als habe er seit Tagen nichts mehr getrunken und seine Hände zitterten. Krampfhaft schloss er die Finger um den Griff des Dolchs. Er war eine Schande für die Garde, dass er sich vor einem einzigen Mann so sehr fürchtete.
„Ihr wolltet mich sprechen“, fuhr sein Gegenüber nach einigen Momenten des Schweigens fort. „Meine Zeit ist kostbar, deshalb wäre ich Euch verbunden, wenn Ihr Euch kurz fassen könntet.“
Irgendwo tief in ihm gab es den ehrbaren, aufrichtigen Mann noch, der verbissen gegen die Ungerechtigkeit der Welt ankämpfte. Er durfte keine Schwäche zeigen!
„Wieso habt Ihr mir keine Antwort im Kupferkessel hinterlassen?“, erwiderte Gharan und verfluchte seine brüchige Stimme. „Es wäre eine höfliche Alternative zum Einbruch in mein Haus.“
Sein Gegenüber schwieg einige Herzschläge lang. Dann klang ein weiteres Mal sein kühles Lachen durch die Dunkelheit. „Ihr bittet um ein Treffen und beschwert Euch jetzt, dass ich dieser Bitte nachkomme?“
„Nein, ich meine nur …“ Gharan stockte. Was war nur in ihn gefahren? Jelina und Tilda schliefen nichtsahnend ein Stockwerk über ihm und er provozierte einen Assassinen! „Ich … mir wäre es … lieber, wenn unsere Treffen an einem anderen Ort stattfinden könnten.“
Sein Herz schlug wie ein Schmiedehammer gegen seinen Brustkorb und der trockene Mund machte das Atmen mühsam. Seine Finger schmerzten, doch er wagte nicht, den Griff am Dolch zu lockern.
„Euch und Eurer Familie wird nichts geschehen, solange Ihr Euch an die Vereinbarung haltet. Zweifelt Ihr etwa an meinem Wort?“
Obwohl der Schatten sich nur eine Handbreit auf Gharan zubewegte, wich der Gardist zurück. So drohend schien ihm die gesichtlose Gestalt, wie ein fleischgewordener Albtraum aus der dunkelsten Tiefe des Abgrunds. Sein eigener, stockender Atem überdeckte jedes Geräusch, das ihm hätte verraten können, ob sein Gegenüber womöglich eine Waffe zog.
Aber woher nahm er das Recht, seinem Leben mehr Wert beizumessen als denen der Toten, deren Gesichter ihn seit Monden verfolgten? Er hatte dieses Treffen gefordert, um einen letzten Rest seiner Selbstachtung zu retten!
„Ich zweifle an Eurem Verstand“, stellte er richtig und war selbst überrascht, wie fest seine Stimme klang.
Dieses Mal lachte sein Gegenüber nicht. In einer fließenden Bewegung schnellte er vor. Sein harter Griff umschloss Gharans Handgelenk, noch bevor der Gardist reagieren konnte. Die andere Hand legte sich wie eine Metallschelle um seinen Hals.
„Und warum – wenn ich fragen darf – ist dem so?“, verlangte er zu wissen und gab sich keine Mühe mehr, gelassen zu klingen.
Obwohl sein Gesicht nun direkt vor Gharan war, blieb es eine schattenhafte Maske; hinter dunklen Stoffen verborgen. Nur das Weiß der Augen schimmerte hell im Zwielicht. Vielleicht war dieser Mann gar kein Mensch. Nicht zum ersten Mal kam ihm dieser Gedanke. Vielleicht war er ein Dämon aus dem Süden oder ein Zauberweber der Nord; ein Schlangenblut aus dem Wüstenreich. Ganz gleich, welchem Volk er angehörte, hielt er doch im Moment ein Leben in der Hand, über dessen Wert sich Gharan alles andere als sicher war. Allmählich wurde der Griff fester und drückte ihm die Kehle zu. Er löste die Finger vom Dolch, so dass die Waffe klirrend zu Boden fiel.
„Hört … auf …“, brachte er keuchend hervor, als stechender Schmerz seine Brust durchbohrte. Er wollte leben, wollte sein Kind in Armen halten, wenn es den ersten Schrei ausstieß.
Augenblicklich löste der Assassine seine Hand von Gharans Hals.
Hustend taumelte der Gardist zurück und fand an einer niedrigen Kommode Halt.
„Glaubt nicht, ich hätte Skrupel, Euch zu töten“, stellte die Schattengestalt klar – erneut in einem beiläufigen Tonfall, der keinerlei Gefahr ahnen ließ. „Ich fände es nur bedauerlich. Und nun möchte ich eine Antwort.“
„In letzter Zeit …“ Gharan zögerte. Wie ehrlich konnte er sein, ohne sein Leben aufs Spiel zu setzen? „ … übertreibt Ihr es.“ Mit einer Hand fuhr er sich über den Hals, wo die Finger seines Gegenüber schmerzende Druckstellen hinterlassen hatten.
„Inwiefern?“
Erleichtert atmete Gharan auf. Wenn er weiterhin vorsichtig blieb, konnte er vielleicht sogar etwas erreichen! Im gleichen Moment schalt er sich selbst einen Narren. Vor ihm stand ein Mann, der Menschenleben gegen Geld abwog wie ein Händler kostbare Stoffe. Was würde er schon mit Worten bewegen können?
„Allein in diesem Mond gab es bereits drei Todesfälle, bei denen die Opfer stranguliert und erstochen wurden. Im letzten waren es sechs – von denen wir erfahren haben.“
Noch immer verharrte der Assassine vollkommen reglos in einer Haltung, die ihm einen weiteren überraschenden Angriff gestatten würde. Die Dunkelheit machte ihn unberechenbar.
„Und weiter?“
„Es sind zu viele!“, fuhr Gharan sein Gegenüber an. Erschrocken wich er zurück, doch der Schatten machte keine Anstalten, ihm zu folgen.
„Ihr verlangt mehr Geld?“
„Nein! Ich will nichts von Eurem verfluchten Blutgeld!“ Die Wut brandete wie eine Sturmwelle über seinen Verstand. „Begreift endlich, dass Ihr mich nicht kaufen könnt!“
Damit entlockte er der dunklen Gestalt ein weiteres Lachen. „Ich habe Euch bereits gekauft. Für jeden Mord, den Ihr als abgeschlossen gestempelt habt, für jeden Mord, der ungelöst zu den Akten gelegt wurde, für jeden Mord, der das Zeichen der Bruderschaft trägt, habe ich Euch bezahlt. Euer Leben und das Eurer wunderbaren Familie ist Euer Lohn.“
Die Worte bohrten sich wie Nadelstiche in Gharans Gedanken. Konnte es denn falsch sein, wenn er seine Frau und seine Kinder schützte? Rechtfertigte es die Tatsache, dass er die Assassinen in Mavar ihrem blutigen Handwerk nachgehen ließ, ohne dass auch nur einer von ihnen fürchten musste, belangt zu werden?
„Fangt jetzt nicht an, Euch Gedanken um die Moral Eures Handelns zu machen“, tat sein Gegenüber all seine unausgesprochenen Zweifel mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. „Bisher kamen wir doch gut miteinander aus.“
„Aber es sind zu viele“, widersprach Gharan heiser. Alle Kraft schien ihn verlassen zu haben, so dass er sich kaum noch aufrecht halten konnte. „Ich muss Untersuchungen anstellen lassen. Der Rat -“ Er brach ab und schluckte schwer. Seinen nächtlichen Besucher ging das Gespräch mit Lord deMelua nichts an.
„Der Rat sitzt Euch im Nacken?“, vervollständigte sein Gegenüber den Satz.
Beklommen nickte Gharan.
„Nun, das ist durchaus ärgerlich.“ Durch die Stoffe vor dem Gesicht des Assassinen drang ein gedämpfter Laut, vielleicht ein Seufzen. „Hat man Euren Rücktritt gefordert?“
Was wollte er wohl hören? Dass das Amt des Garde-Hauptmanns bald wieder frei sein würde und ein fügsamerer Verräter gefunden werden konnte? Oder dass Gharan weiterhin Mord um Mord ungestraft geschehen lassen würde?
„Antwortet!“, herrschte die Schattengestalt ihn scharf an.
„Ja“, stieß Gharan hastig hervor und wich einen weiteren Schritt zurück. Hier stand er, der Stolz der Mavarer Garde, der sich von einem Assassinen einschüchtern ließ wie ein kleines Kind von Schauergeschichten. „Man hat mich gebeten, die Möglichkeit eines Rücktritts in Betracht zu ziehen.“
„Wer kam damit zu Euch?“
Überrascht sah Gharan auf. Warum interessierte sein Gegenüber sich dafür?
Ein Lachen schnitt durch die Dunkelheit, und anders als die vorigen klang es ehrlich belustigt; unpassend fröhlich für diese nächtliche Zwiesprache.
„Ihr befürchtet doch nicht etwa, ich würde Euren Widersacher töten?“
„So weit hergeholt wäre die Vermutung nicht“, gab Gharan zurück und hoffte inständig, dass seine Angst unbegründet war.
„Ihr überschätzt offenbar den Wert, den Ihr für die Bruderschaft habt“, stellte der Assassine fest. Noch immer schwang unüberhörbar Heiterkeit in der sonst so kühlen Stimme. „Ich fände es bedauerlich, wenn unsere Zusammenarbeit in naher Zukunft enden müsste, aber nachweinen würde ich Euch nicht.“
Beänstigenderweise beruhigten diese Worte Gharan. Vielleicht war es auch der plötzliche Stimmungsumschwung, der seinem Gegenüber zwar nicht die Bedrohlichkeit raubte, sie aber zumindest überspielte.
„Wer hat Euren Rücktritt gefordert?“, hakte die Schattengestalt nach, wieder distanziert und kühl.
Gharan atmete tief durch. „Nibor deMelua.“
Er wünschte, dieses Gespräch würde endlich zu Ende gehen. Sein ganzer Körper zitterte und er sehnte sich nach Jelinas Wärme; nach dem Frieden, den er in ihren Armen manchmal fand.
„DeMelua“, wiederholte der Assassine unbeeindruckt. „Dann solltet Ihr Lord deMelua zufriedenstellen und umfangreiche Untersuchungen der Morde in die Wege leiten. Ich entbinde Euch vorübergehend von Eurem Teil des Vertrags.“
Instinktiv wollte Gharan zurückweichen, als sein Gegenüber einen Schritt auf ihn zu trat. Doch in seinem Rücken verhinderte die Kommode eine Flucht. Sengender Schmerz stach durch seine Brust. Die Schattengestalt verharrte knapp eine Elle vor ihm und hielt ihm die behandschuhte Rechte entgegen.
„Ihr behandelt alle Morde, die das Zeichen der Bruderschaft tragen, wie jeden anderen Todesfall, bis ich Euch wieder kontaktiere. Dessen ungeachtet untersteht Ihr und Eure Familie weiterhin dem Schutz des Kodex’.“
Gharan atmete schwer. Konnte er den Worten trauen? Vielleicht war es nur ein Trick, um ihn aus dem Weg zu räumen? Aber wäre das die Absicht des Assassinen, würde er gewiss schon nicht mehr leben.
„Zweifelt Ihr nun an meinem Verstand und an meinem Wort?“, scherzte sein Gegenüber, als säßen sie bei einem freundschaftlichen Essen beisammen. Dennoch schwang ein bedrohlicher Ton in seiner Stimme mit.
Hastig ergriff der Gardist die Hand, um die Änderung des Vertrags zu besiegeln, wie er vor etlichen Jahren nur einen Mond nach seiner Ernennung zum Hauptmann den Pakt mit der Bruderschaft besiegelt hatte. Er hatte Moral und Ehre verkauft; um seine Familie zu schützen. Obwohl er das Blutgeld, das er zusätzlich zu diesem Schutz erhielt, bis auf den letzten Cas an den Tempel spendete, zerfraßen Zweifel seitdem seine Selbstachtung.
„Wollt Ihr einen Ratschlag?“ Der Assassine wandte sich um und hob in einer beiläufigen, fließenden Bewegung den Dolch vom Boden auf. „Quält Euch nicht. Jeder in Eurer Situation würde sein eigenes Leben über das aller anderen stellen.“
Gharan nickte nur stumm, weil er jetzt ganz sicher keinen Streit über Ehrgefühl und Moral mit einem kaltblütigen Mörder vom Zaun brechen würde. Gebannt beobachtete er die dunkel verhüllte Gestalt seines Gegenübers. Halb dem Ofen zugewandt huschte ein wenig matte Helligkeit über die Stoffe vor dem verschleierten Gesicht. Tatsächlich gaben sie nur den Blick auf die Augenpartie frei und die unbedeckte Haut war mit Ruß geschwärzt.
Der Assassine sah von der Waffe auf. Stechend bohrten die blauen Augen sich in Gharans Kopf, als würden sie bis in seine Gedanken vordringen können. Doch kaum dass sein Gegenüber sich ganz von ihm abwandte, war dieses Gefühl verschwunden.
Ohne ein weiteres Wort verließ der Mann die Küche in Richtung Eingangshalle. Nicht nur seine Bewegungen erinnerten mehr an einen lebenden Schatten denn an einen Menschen; auch die Lautlosigkeit, die ihm anhaftete, gab der Erscheinung etwas Geisterhaftes.
Einige Herzschläge lang stand Gharan nur reglos in der Küche, mit einer Hand noch immer auf die Kommode gestützt. Das Zittern wurde stärker und schlagartig kehrte die Müdigkeit zurück. Er wollte ins Bett, in Jelinas zärtliche Arme. Benommen taumelte er zur Tür, bevor ihm der Dolch einfiel. Tilda würde sich vielleicht schneiden, wenn die Klinge offen herumlag.
Suchend wandte Gharan sich um, ohne die Waffe entdecken zu können. Der Assassine hatte sie in der Hand gehalten. Aber hatte er sie auch mitgenommen?
Er erinnerte sich nicht.
Während er schwerfällig die Treppe erklomm und mit jedem Schritt sein Alter spürte, schob sich ein ganz anderer Gedanke durch den zähen Brei, in den sein Verstand sich allmählich verwandelte. In der Zeit, die der Assassine ihm geschenkt hatte, konnte er bei den Bruderschafts-Morden in alle Richtungen ermitteln. Der Pakt zwang ihn nicht mehr dazu, beide Augen vor der Grausamkeit zu verschließen. Wenn er nur einen dieser kaltblütigen Meuchler zu fassen bekäme … Er würde nicht zögern, ihn über den Strick zu schicken.
Ab morgen würde der junge Ryn wohl gemeinsam mit seinem Hauptmann Nachtschichten einlegen müssen. Wenigstens ein Assassine würde für das bezahlen, was die ganze Rotte seit Jahren ungestraft in der Stadt treiben konnten.
Diese Vorstellung wob sich wie ein zartes Netz um die Zweifel und Vorwürfe, die Gharan normalerweise in den Schlaf begleiteten. Eng schmiegte er sich an Jelinas warmen Körper, eine Hand auf dem geschwollenen Leib, in dem sein ungeborenes Kind schlief. Tildas leises Murmeln war beruhigender als jedes Wiegenlied, das seine Mutter ihm früher gesungen hatte.
In diesem kurzen Augenblick zwischen Wachen und Schlafen wusste Gharan, dass er das Richtige tat. Für den Schutz seiner kleinen Familie konnte kein Preis zu hoch sein.
Die kleine Empfangshalle lag in Schatten, die nur vom matten Glühen der Kohleschalen erhellt wurden. Wärme empfing den Hausherrn und vertrieb das ungute Gefühl, kaum dass er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Trotz der Dunkelheit bewegte Gharan sich zielstrebig Richtung Küche. Wie oft kam er erst nach Hause, wenn die Sonne schon lange versunken war und Jelina und Tilda eng aneinandergekuschelt schliefen. Ohne die Verpflichtungen seines Amtes würde er bestimmt mehr Zeit für seine Familie finden.
Behutsam nahm er einen der schlichten Zinnbecher aus dem Schrank. Das Feuer im Ofen war heruntergebrannt und warf rötliches Schimmern durch den Raum. Es flackerte unter einem plötzlichen Windzug, der Gharan erst einige Momente später stutzen ließ. Die Fenster waren geschlossen und auch die Tür zur Vorratskammer war verriegelt.
Im Reflex griff der Gardist an seine Seite. Sein Schwert hatte er zwar in der Amtsstube zurückgelassen, doch den schlanken Dolch trug er stets bei sich – so viel Jelina auch darüber zeterte. Das weiche Leder des Griffes streichelte seine Fingerkuppen und beruhigte ihn. Vielleicht stand ein anderes Fenster offen und der Luftzug hatte seinen Weg durch die Küchentür gefunden. Dennoch wanderte sein Blick ein weiteres Mal durch die Schatten. Als dunkle Schemen hoben sich die Konturen der Möbel vom Zwielicht ab. Alles war genau so, wie es sein sollte.
Wenn seine Männer ihn jetzt sehen würde, hätten sie auf ewig den Respekt vor ihm verloren! Ein Mavarer Hauptmann, der sich vor Wind und Schatten fürchtete. Das musste am Alkohol liegen. Unentschlossen stellte Gharan den Zinnbecher wieder ab. Wahrscheinlich wäre es besser, wenn er direkt zu Bett ginge.
Er bestätigte seinen Entschluss mit einem Nicken und wandte sich um. Im gleichen Moment nahm er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Ein metallisches Sirren zerschnitt die Stille, als er seine Waffe zog und herumwirbelte. Die zitternde Klinge wies auf den Schatten, der nur eine Elle von ihm entfernt stand. Mit dem Ofenfeuer im Rücken verschwand das Gesicht seines Gegenüber vollständig in Dunkelheit. Ein weiter Mantel verbarg die Statur und ließ jede Bewegung wie einen Schattentanz wirken. Selbst dem leisen Lachen haftete etwas Düsteres an. Die dunkle Stimme wurde noch durch Stoff gedämpft.
„Womit habe ich mir verdient, von Euch bedroht zu werden?“
Hastig senkte Gharan den Dolch und wusste nicht, ob er erleichtert oder besorgt sein sollte. War er im Kupferkessel noch fest entschlossen gewesen, Antworten zu verlangen, schien es ihm hier in der Dunkelheit seiner Küche keine gute Idee mehr.
„Danke“, kommentierte sein nächtlicher Besucher die Reaktion, „ich würde Euch nur ungern töten.“
Gharan schluckte schwer. Seine Kehle fühlte sich an, als habe er seit Tagen nichts mehr getrunken und seine Hände zitterten. Krampfhaft schloss er die Finger um den Griff des Dolchs. Er war eine Schande für die Garde, dass er sich vor einem einzigen Mann so sehr fürchtete.
„Ihr wolltet mich sprechen“, fuhr sein Gegenüber nach einigen Momenten des Schweigens fort. „Meine Zeit ist kostbar, deshalb wäre ich Euch verbunden, wenn Ihr Euch kurz fassen könntet.“
Irgendwo tief in ihm gab es den ehrbaren, aufrichtigen Mann noch, der verbissen gegen die Ungerechtigkeit der Welt ankämpfte. Er durfte keine Schwäche zeigen!
„Wieso habt Ihr mir keine Antwort im Kupferkessel hinterlassen?“, erwiderte Gharan und verfluchte seine brüchige Stimme. „Es wäre eine höfliche Alternative zum Einbruch in mein Haus.“
Sein Gegenüber schwieg einige Herzschläge lang. Dann klang ein weiteres Mal sein kühles Lachen durch die Dunkelheit. „Ihr bittet um ein Treffen und beschwert Euch jetzt, dass ich dieser Bitte nachkomme?“
„Nein, ich meine nur …“ Gharan stockte. Was war nur in ihn gefahren? Jelina und Tilda schliefen nichtsahnend ein Stockwerk über ihm und er provozierte einen Assassinen! „Ich … mir wäre es … lieber, wenn unsere Treffen an einem anderen Ort stattfinden könnten.“
Sein Herz schlug wie ein Schmiedehammer gegen seinen Brustkorb und der trockene Mund machte das Atmen mühsam. Seine Finger schmerzten, doch er wagte nicht, den Griff am Dolch zu lockern.
„Euch und Eurer Familie wird nichts geschehen, solange Ihr Euch an die Vereinbarung haltet. Zweifelt Ihr etwa an meinem Wort?“
Obwohl der Schatten sich nur eine Handbreit auf Gharan zubewegte, wich der Gardist zurück. So drohend schien ihm die gesichtlose Gestalt, wie ein fleischgewordener Albtraum aus der dunkelsten Tiefe des Abgrunds. Sein eigener, stockender Atem überdeckte jedes Geräusch, das ihm hätte verraten können, ob sein Gegenüber womöglich eine Waffe zog.
Aber woher nahm er das Recht, seinem Leben mehr Wert beizumessen als denen der Toten, deren Gesichter ihn seit Monden verfolgten? Er hatte dieses Treffen gefordert, um einen letzten Rest seiner Selbstachtung zu retten!
„Ich zweifle an Eurem Verstand“, stellte er richtig und war selbst überrascht, wie fest seine Stimme klang.
Dieses Mal lachte sein Gegenüber nicht. In einer fließenden Bewegung schnellte er vor. Sein harter Griff umschloss Gharans Handgelenk, noch bevor der Gardist reagieren konnte. Die andere Hand legte sich wie eine Metallschelle um seinen Hals.
„Und warum – wenn ich fragen darf – ist dem so?“, verlangte er zu wissen und gab sich keine Mühe mehr, gelassen zu klingen.
Obwohl sein Gesicht nun direkt vor Gharan war, blieb es eine schattenhafte Maske; hinter dunklen Stoffen verborgen. Nur das Weiß der Augen schimmerte hell im Zwielicht. Vielleicht war dieser Mann gar kein Mensch. Nicht zum ersten Mal kam ihm dieser Gedanke. Vielleicht war er ein Dämon aus dem Süden oder ein Zauberweber der Nord; ein Schlangenblut aus dem Wüstenreich. Ganz gleich, welchem Volk er angehörte, hielt er doch im Moment ein Leben in der Hand, über dessen Wert sich Gharan alles andere als sicher war. Allmählich wurde der Griff fester und drückte ihm die Kehle zu. Er löste die Finger vom Dolch, so dass die Waffe klirrend zu Boden fiel.
„Hört … auf …“, brachte er keuchend hervor, als stechender Schmerz seine Brust durchbohrte. Er wollte leben, wollte sein Kind in Armen halten, wenn es den ersten Schrei ausstieß.
Augenblicklich löste der Assassine seine Hand von Gharans Hals.
Hustend taumelte der Gardist zurück und fand an einer niedrigen Kommode Halt.
„Glaubt nicht, ich hätte Skrupel, Euch zu töten“, stellte die Schattengestalt klar – erneut in einem beiläufigen Tonfall, der keinerlei Gefahr ahnen ließ. „Ich fände es nur bedauerlich. Und nun möchte ich eine Antwort.“
„In letzter Zeit …“ Gharan zögerte. Wie ehrlich konnte er sein, ohne sein Leben aufs Spiel zu setzen? „ … übertreibt Ihr es.“ Mit einer Hand fuhr er sich über den Hals, wo die Finger seines Gegenüber schmerzende Druckstellen hinterlassen hatten.
„Inwiefern?“
Erleichtert atmete Gharan auf. Wenn er weiterhin vorsichtig blieb, konnte er vielleicht sogar etwas erreichen! Im gleichen Moment schalt er sich selbst einen Narren. Vor ihm stand ein Mann, der Menschenleben gegen Geld abwog wie ein Händler kostbare Stoffe. Was würde er schon mit Worten bewegen können?
„Allein in diesem Mond gab es bereits drei Todesfälle, bei denen die Opfer stranguliert und erstochen wurden. Im letzten waren es sechs – von denen wir erfahren haben.“
Noch immer verharrte der Assassine vollkommen reglos in einer Haltung, die ihm einen weiteren überraschenden Angriff gestatten würde. Die Dunkelheit machte ihn unberechenbar.
„Und weiter?“
„Es sind zu viele!“, fuhr Gharan sein Gegenüber an. Erschrocken wich er zurück, doch der Schatten machte keine Anstalten, ihm zu folgen.
„Ihr verlangt mehr Geld?“
„Nein! Ich will nichts von Eurem verfluchten Blutgeld!“ Die Wut brandete wie eine Sturmwelle über seinen Verstand. „Begreift endlich, dass Ihr mich nicht kaufen könnt!“
Damit entlockte er der dunklen Gestalt ein weiteres Lachen. „Ich habe Euch bereits gekauft. Für jeden Mord, den Ihr als abgeschlossen gestempelt habt, für jeden Mord, der ungelöst zu den Akten gelegt wurde, für jeden Mord, der das Zeichen der Bruderschaft trägt, habe ich Euch bezahlt. Euer Leben und das Eurer wunderbaren Familie ist Euer Lohn.“
Die Worte bohrten sich wie Nadelstiche in Gharans Gedanken. Konnte es denn falsch sein, wenn er seine Frau und seine Kinder schützte? Rechtfertigte es die Tatsache, dass er die Assassinen in Mavar ihrem blutigen Handwerk nachgehen ließ, ohne dass auch nur einer von ihnen fürchten musste, belangt zu werden?
„Fangt jetzt nicht an, Euch Gedanken um die Moral Eures Handelns zu machen“, tat sein Gegenüber all seine unausgesprochenen Zweifel mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. „Bisher kamen wir doch gut miteinander aus.“
„Aber es sind zu viele“, widersprach Gharan heiser. Alle Kraft schien ihn verlassen zu haben, so dass er sich kaum noch aufrecht halten konnte. „Ich muss Untersuchungen anstellen lassen. Der Rat -“ Er brach ab und schluckte schwer. Seinen nächtlichen Besucher ging das Gespräch mit Lord deMelua nichts an.
„Der Rat sitzt Euch im Nacken?“, vervollständigte sein Gegenüber den Satz.
Beklommen nickte Gharan.
„Nun, das ist durchaus ärgerlich.“ Durch die Stoffe vor dem Gesicht des Assassinen drang ein gedämpfter Laut, vielleicht ein Seufzen. „Hat man Euren Rücktritt gefordert?“
Was wollte er wohl hören? Dass das Amt des Garde-Hauptmanns bald wieder frei sein würde und ein fügsamerer Verräter gefunden werden konnte? Oder dass Gharan weiterhin Mord um Mord ungestraft geschehen lassen würde?
„Antwortet!“, herrschte die Schattengestalt ihn scharf an.
„Ja“, stieß Gharan hastig hervor und wich einen weiteren Schritt zurück. Hier stand er, der Stolz der Mavarer Garde, der sich von einem Assassinen einschüchtern ließ wie ein kleines Kind von Schauergeschichten. „Man hat mich gebeten, die Möglichkeit eines Rücktritts in Betracht zu ziehen.“
„Wer kam damit zu Euch?“
Überrascht sah Gharan auf. Warum interessierte sein Gegenüber sich dafür?
Ein Lachen schnitt durch die Dunkelheit, und anders als die vorigen klang es ehrlich belustigt; unpassend fröhlich für diese nächtliche Zwiesprache.
„Ihr befürchtet doch nicht etwa, ich würde Euren Widersacher töten?“
„So weit hergeholt wäre die Vermutung nicht“, gab Gharan zurück und hoffte inständig, dass seine Angst unbegründet war.
„Ihr überschätzt offenbar den Wert, den Ihr für die Bruderschaft habt“, stellte der Assassine fest. Noch immer schwang unüberhörbar Heiterkeit in der sonst so kühlen Stimme. „Ich fände es bedauerlich, wenn unsere Zusammenarbeit in naher Zukunft enden müsste, aber nachweinen würde ich Euch nicht.“
Beänstigenderweise beruhigten diese Worte Gharan. Vielleicht war es auch der plötzliche Stimmungsumschwung, der seinem Gegenüber zwar nicht die Bedrohlichkeit raubte, sie aber zumindest überspielte.
„Wer hat Euren Rücktritt gefordert?“, hakte die Schattengestalt nach, wieder distanziert und kühl.
Gharan atmete tief durch. „Nibor deMelua.“
Er wünschte, dieses Gespräch würde endlich zu Ende gehen. Sein ganzer Körper zitterte und er sehnte sich nach Jelinas Wärme; nach dem Frieden, den er in ihren Armen manchmal fand.
„DeMelua“, wiederholte der Assassine unbeeindruckt. „Dann solltet Ihr Lord deMelua zufriedenstellen und umfangreiche Untersuchungen der Morde in die Wege leiten. Ich entbinde Euch vorübergehend von Eurem Teil des Vertrags.“
Instinktiv wollte Gharan zurückweichen, als sein Gegenüber einen Schritt auf ihn zu trat. Doch in seinem Rücken verhinderte die Kommode eine Flucht. Sengender Schmerz stach durch seine Brust. Die Schattengestalt verharrte knapp eine Elle vor ihm und hielt ihm die behandschuhte Rechte entgegen.
„Ihr behandelt alle Morde, die das Zeichen der Bruderschaft tragen, wie jeden anderen Todesfall, bis ich Euch wieder kontaktiere. Dessen ungeachtet untersteht Ihr und Eure Familie weiterhin dem Schutz des Kodex’.“
Gharan atmete schwer. Konnte er den Worten trauen? Vielleicht war es nur ein Trick, um ihn aus dem Weg zu räumen? Aber wäre das die Absicht des Assassinen, würde er gewiss schon nicht mehr leben.
„Zweifelt Ihr nun an meinem Verstand und an meinem Wort?“, scherzte sein Gegenüber, als säßen sie bei einem freundschaftlichen Essen beisammen. Dennoch schwang ein bedrohlicher Ton in seiner Stimme mit.
Hastig ergriff der Gardist die Hand, um die Änderung des Vertrags zu besiegeln, wie er vor etlichen Jahren nur einen Mond nach seiner Ernennung zum Hauptmann den Pakt mit der Bruderschaft besiegelt hatte. Er hatte Moral und Ehre verkauft; um seine Familie zu schützen. Obwohl er das Blutgeld, das er zusätzlich zu diesem Schutz erhielt, bis auf den letzten Cas an den Tempel spendete, zerfraßen Zweifel seitdem seine Selbstachtung.
„Wollt Ihr einen Ratschlag?“ Der Assassine wandte sich um und hob in einer beiläufigen, fließenden Bewegung den Dolch vom Boden auf. „Quält Euch nicht. Jeder in Eurer Situation würde sein eigenes Leben über das aller anderen stellen.“
Gharan nickte nur stumm, weil er jetzt ganz sicher keinen Streit über Ehrgefühl und Moral mit einem kaltblütigen Mörder vom Zaun brechen würde. Gebannt beobachtete er die dunkel verhüllte Gestalt seines Gegenübers. Halb dem Ofen zugewandt huschte ein wenig matte Helligkeit über die Stoffe vor dem verschleierten Gesicht. Tatsächlich gaben sie nur den Blick auf die Augenpartie frei und die unbedeckte Haut war mit Ruß geschwärzt.
Der Assassine sah von der Waffe auf. Stechend bohrten die blauen Augen sich in Gharans Kopf, als würden sie bis in seine Gedanken vordringen können. Doch kaum dass sein Gegenüber sich ganz von ihm abwandte, war dieses Gefühl verschwunden.
Ohne ein weiteres Wort verließ der Mann die Küche in Richtung Eingangshalle. Nicht nur seine Bewegungen erinnerten mehr an einen lebenden Schatten denn an einen Menschen; auch die Lautlosigkeit, die ihm anhaftete, gab der Erscheinung etwas Geisterhaftes.
Einige Herzschläge lang stand Gharan nur reglos in der Küche, mit einer Hand noch immer auf die Kommode gestützt. Das Zittern wurde stärker und schlagartig kehrte die Müdigkeit zurück. Er wollte ins Bett, in Jelinas zärtliche Arme. Benommen taumelte er zur Tür, bevor ihm der Dolch einfiel. Tilda würde sich vielleicht schneiden, wenn die Klinge offen herumlag.
Suchend wandte Gharan sich um, ohne die Waffe entdecken zu können. Der Assassine hatte sie in der Hand gehalten. Aber hatte er sie auch mitgenommen?
Er erinnerte sich nicht.
Während er schwerfällig die Treppe erklomm und mit jedem Schritt sein Alter spürte, schob sich ein ganz anderer Gedanke durch den zähen Brei, in den sein Verstand sich allmählich verwandelte. In der Zeit, die der Assassine ihm geschenkt hatte, konnte er bei den Bruderschafts-Morden in alle Richtungen ermitteln. Der Pakt zwang ihn nicht mehr dazu, beide Augen vor der Grausamkeit zu verschließen. Wenn er nur einen dieser kaltblütigen Meuchler zu fassen bekäme … Er würde nicht zögern, ihn über den Strick zu schicken.
Ab morgen würde der junge Ryn wohl gemeinsam mit seinem Hauptmann Nachtschichten einlegen müssen. Wenigstens ein Assassine würde für das bezahlen, was die ganze Rotte seit Jahren ungestraft in der Stadt treiben konnten.
Diese Vorstellung wob sich wie ein zartes Netz um die Zweifel und Vorwürfe, die Gharan normalerweise in den Schlaf begleiteten. Eng schmiegte er sich an Jelinas warmen Körper, eine Hand auf dem geschwollenen Leib, in dem sein ungeborenes Kind schlief. Tildas leises Murmeln war beruhigender als jedes Wiegenlied, das seine Mutter ihm früher gesungen hatte.
In diesem kurzen Augenblick zwischen Wachen und Schlafen wusste Gharan, dass er das Richtige tat. Für den Schutz seiner kleinen Familie konnte kein Preis zu hoch sein.
»Couldnʼt you crawl into a bush somewhere and die? That would be great, thanks.« (Alistair, Dragon Age)
»You can be anything you want on the internet.
What's funny is how many people choose to be stupid.« (Zack Finfrock)
»You can be anything you want on the internet.
What's funny is how many people choose to be stupid.« (Zack Finfrock)