Es ist ein bisschen länger geworden und ich musste den letzten Satz ein bisschen abwandeln, damit er einigermaßen reinpasst.
3. Variante
Grundlos wollte er sie auf den Boden schubsen, doch die erwachsene Frau wich dem großen Klotz aus und ließ ihn fluchend auf den Boden knallen.
„Du verdammte …“, weiter kam Thomas mit seinem Fluch nicht, denn der Schmerz der plötzlich in seinem Knie explodierte schnitt ihm die Luft ab. Emma sah ihm zu, wie er sich auf dem Boden wand.
Wie ein Käfer, der auf dem Rücken liegt und sich nicht mehr drehen kann, schoss es ihr durch den Kopf. Sie empfand kein Mitleid.
Dabei hatte der Tag doch so gut angefangen.
Thomas hatte tatsächlich versucht romantisch zu sein, hatte ihr das Frühstück ans Bett gebracht und ausnahmsweise nicht vergessen, dass sie ihren Kaffee mit Milch trank, was für ihn eine großartige Leistung war. Emma war die Situation, als er da verschlafen und halb angezogen vor ihr stand unwirklich – surreal – erschienen. Sofort vermutete sie, dass er etwas vorhatte. Thomas lächelte sie an sie versuchte sich ihr Misstrauen nicht anmerken zu lassen und lächelte ebenfalls. Noch während sie ihren Milchkaffee trank, hatte er ihr auch schon seine Pläne offenbart.
„Schatz, ich weiß, dass du heute einkaufen gehen wolltest, aber lass uns doch einen Ausflug machen. Zusammen. Nur wir beide. Das wird sicher romantisch.“
Seine Worte klangen in Emmas Ohren, als hätte er sie zuvor sorgfältig ausgesucht und dann auswendig gelernt. Gleichzeitig hatte er aber auch seine stärkste Waffe benutzt, nämlich seinen „treuer Hund“- Blick dem sie einfach nicht widerstehen konnte. Deshalb hatte sie sofort zugestimmt. Leider hatte sie erst danach erfahren, was er wirklich vorhatte.
„Schatz, lass uns eine Spazierfahrt mit meinem Auto machen.“ Emma hätte es eigentlich sofort wissen müssen. Seit Wochen tat Thomas nichts anderes, als an diesem Stück Blech, das er liebevoll „Baby“ nannte herumzubasteln. Aber nun hatte sie schon zugestimmt und sich von diesem beinahe romantischen Frühstück versöhnlich stimmen lassen. Daher schaffte sie es gerade noch einen Fluch zu unterdrücken, als sie in das –natürlich- tiefergelegte Auto einstieg und zwischen dem unnötigen Zubehör kaum Platz für sich selbst fand.
Die Sonne strahlte, ließ das Grün des Autos schimmern und Emma verbrachte beinahe einen schönen Tag, wenn nicht Thomas ständig von seinem „Baby“ gesprochen hätte. Gerade hatte sie mit dem Gedanken gespielt sich aus Protest einfach aus dem Auto fallen zu lassen, als es auch schon anfing langsamer zu werden, als ob es ihre negativen Gedanken gehört hätte.
„Hast du etwa vergessen zu tanken?“, fragte sie ungläubig und starrte die kleine rote Nadel auf der Anzeige an, die pflichtbewusst anzeigte, dass der Tank leer war.
Wie durch ein Wunder schafften sie es jedoch, nicht mitten auf der Straße liegen zu bleiben, sondern mitten im Nirgendwo auf einem Parklatz, wo es nichts weiter gab, als ein paar hölzerne Bänke.
Emma war so wütend, dass sie es zunächst nicht einmal schaffte auszusteigen, doch dann war sie nicht mehr zu halten: „Du Idiot! Unser ganzes Geld hast du für dieses unnütze Zeug ausgegeben und jetzt sitzen wir hier mitten im Nirgendwo, nur weil du nicht getankt hast.“
„Unnützes Zeug?“, fragte er beinahe weinerlich. „Schau doch mal wie hübsch mein Baby geworden ist“, versuchte Thomas die Situation zu retten.
„Dein Baby. Und was ist mit mir?“ Emma hatte die Stimme erhoben und schie, als ob sie meilenweit voneinander entfernt wären, aber zwischen ihnen glitzerte nur das grüne Auto in der Sonne.
„Du kümmerst dich um diese
Schrottkarre, als ob du mit ihr verheiratet wärst!“ Als das Wort „Schrottkarre“ fiel war er auf sie zugestürmt, hatte in einer Geschwindigkeit, die Emma seinem fülligen Körper niemals zugetraut hätte das Auto umrundet und hatte grundlos versucht sie zu schubsen. Doch Emma reagierte ebenfalls schnell und ließ ihn wie einen Klotz ins Leere taumeln. Jetzt lag er wie ein Käfer auf dem Rücken und zappelte mit den Armen und Beinen. Unbeeindruckt machte sich Emma auf den Weg zurück zur Straße. Irgendjemand würde schon für sie anhalten. Sollte ihre Wut bis dahin verraucht sein, würde sie vielleicht sogar auf Thomas hinweisen, der in diesem Moment eindrucksvoll die männliche Wehleidigkeit demonstrierte.
„Idiot.", sagte sie und trat im Vorbeigehen gegen das Auto.