SEX 2
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Verlag: Reclam Leipzig
Seitenzahl: 200
Preis: 7,90€
ISBN: 3-379-01665-9
Klappentext: 24 Stunden in einer Großstadt. 24 Stunden Schwarz in Schwarz. Sibylle Bergs Roman Sex 2 ist ein provozierender, beklemmend faszinierender Clip. Ein gnadenloses Protokoll des täglichen Grauens. Männer und Frauen, Kinder und Greise, Takmaster, Müllmänner und Ingenieure, alle auf der Jagd nach dem Glück. Oder nach dem kleinen Kick. Aber jeder ohne Chance, denn kaum einer wird vorbei kommen. Und diejenigen, die davonkommen, wird es auch noch erwischen.
Inhalt: Eigentlich schwer zu sagen, es passiert wahnsinnig viel. Ein Buch voll von kleinen Geschichten, Bildern von, für und über Menschen, Alltag und Wahnsinn, wenn Alltag nicht sowieso schon Wahnsinn ist. Die Protagonistin wacht eines Morgens auf und kann plötzlich durch alles durchsehen. Sie sieht offene Wände, offene Menschen, nur die Gedanken dieser Menschen, die sieh sie ganz deutlich. Ihre Geheimnisse, Wünsche und Erinnerungen. So läuft sie dann quer durch die Stadt rum. Und wir laufen mit und schauen, was es da eben so zu sehen gibt.
Mehr will ich eigentlich nicht verraten, man muss es einfach lesen. Viel zu viele Aspekte, als dass ich die hier beschreiben könnte.
Meine Meinung: Ich habe das Buch schon ewig lange und hänge da richtig dran. Ist seit Jahren mein Lieblingsbuch und ziemlich krass, obwohl ich auch schon schlimmeres gelesen habe. In meinen Augen einfach eine Anklage an die Welt, Frau Berg schreibt aus dem Leben, einem beschissenen Leben. Ohne Angst vor Verlusten. Das finde ich einfach genial, weil ich genau so denke.
Zu dem Buch bin ich über eine Schullektüre (Sibylle Berg - Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot -> auch superschönes Buch) gekommen, die wir kurz vorm Abitur hatten. War fasziniert von dem kindlichen aber gleichzeitig auch sehr ernsten Stil, fand die Frau kann einfach wahnisinnig gut schreiben und hab das dann deswegen gekauft.
An manchen Stellen vielleicht ein bisschen zu brutal und zuviel Klarheit, aber gerade das sind ja die Stellen, die ich am meisten liebe.
Eine kleine Leseprobe:
18.53 Uhr
Susan, 5. Vater in der Anstalt. Mutter hat Probleme. Susan noch nicht. Aber gleich.
Mutter liegt im Zimmer mit dem Hund, der an ihr leckt. Als Susan in Mutters Zimmer gegangen war, ist Mutter hochgezuckt, als hätte sie sich gestoßen. Hast du dich gestoßen, fragte Susan und Mutter hat gesagt: Verschwinde. Susan geht auf den Balkon. Es ist grau und erbärmlich langweilig. Susan steigt auf die Brüstung des Balkons. Wollen doch mal sehen, sagt sie sich, wenn ich das ganze Geländer zu balancieren schaffe, werde ich nicht sterben.
Verloren.
Bye *wink*
Vielleicht habe ich das Buch ja dem einen oder anderen näher bringen können bzw. ich finde hier Leute, die Sibylle Berg kennen. Habe bisher noch niemanden getroffen *gg*.
Wünsche euch viel Spaß!
Schmetterlinge weinen nicht