Ich verließ das Businesshotel am frühen Nachmittag. Es war eines der Vier-Sterne-Hotels der Stadt, in dem regelmäßig Seminare, Schulungen und Feiern stattfanden. Ich hatte nach drei Monaten Flaute wieder einen lukrativen Job und dazu gehörte, dass ich die vergangene Woche hier verbracht hatte. Es gibt schlimmeres, als sich in einem luxuriösen Hotel verwöhnen zu lassen und an einem Managerseminar über „Positives Selbstmanagement“ teilzunehmen. Ein Seminar, das mich an ein esoterisches Treffen erinnerte, zu dem mich Riana mitgenommen hatte. Allerdings fehlten bei dem aktuellen Seminar die ganzen spirituellen Begriffe und des wegen konnte ich damit mehr anfangen.
Ich war, wie alle anderen ebenso, noch zu einer Halloweenparty am Abend eingeladen, doch ich hatte abgelehnt. Diese aufgebauschten Feste waren nicht mein Ding. Solche Feiertage waren in meinen Augen Geldmacherei. Das fing bei den Kostümen an und hörte bei allerlei Kitsch auf. Ich war seit drei Monaten Single, nachdem ich von Riana mit einem einfachen Brief auf dem Küchentisch abserviert worden war. Aber mein Notstand war nicht so groß, dass ich das gebraucht hätte. Klar, als freier Fotograf und Journalist bestand die Möglichkeit, dort noch eine nette – im Sinne von peinliche – Geschichte abzustauben, trotzdem wollte ich lieber nach Hause. Das einzige Beständige in meinem Dasein. Das Haus hatte ich bereits als Jugendlicher von meiner Großmutter geerbt und zog als Student dort ein, um mir die Miete zu sparen. Meine Mutter mochte das alte Haus nicht, denn sie glaubte, dass der Geist ihrer Mutter dort herumspuken würde. Ich glaube nicht an solche Dinge, doch es war ein netter Gedanke, dass meine Großmutter auf mich aufpassen würde. Als Selbstständiger ging es mir mal besser, mal schlechter – meistens schlechter, um bei der Wahrheit zu bleiben. Trotzdem liebte ich mein Leben und das Haus. Ich war es gewohnt mit wenig auszukommen, Riana allerdings nicht. Sie war bekennende Esoterikerin, doch bei ihrem Lebensstandard hörte der esoterische Gedanke auf. Und vor drei Monaten hatte sie mich wegen eines Immobilienmaklers verlassen, welchen sie auf einem dieser Treffen kennen gelernt hatte.
Mein neuer Job hatte mir eine bezahlte Schulung über positives Denken beschert. Und was sollte ich sagen – es half! Der erste Tag an dem mich der Gedanke an meine Ex nicht wieder in ein Loch zog. Das konnte nur Gutes bedeuten. Also stieg ich in meinen alten Honda Accord und fuhr los. Ich rechnete jedoch nicht mit dem Abendverkehr und so brauchte ich über zwei Stunden, um vom Hotel auf die andere Seite der Stadt zu gelangen. Überall waren die Geschäfte und Häuser mit Kürbissen, Skeletten und anderen Kram geschmückt. Ich war glücklich, als ich endlich aus der Stadt raus kam. Mein Haus stand außerhalb in einer kleinen Siedlung. Es wurde bereits dunkel, als ich auf die Landstraße einbog. Nur noch eine halbe Stunde lag zwischen mir und meinem Bett. Träge wand sich mein Weg wie eine müde Schlange durch den Wald. Ich gähnte herzhaft, die Woche war anstrengend gewesen.
Ich erschrak zutiefst, als mein Wagen anfingen zu bocken und zu schlingern. Nur mit Mühe bekam ich den Honda wieder unter Kontrolle und blieb stehen. Mein Herz klopfte schmerzhaft in meiner Brust und das Adrenalin war auf dem Höchststand. Oh man, was war passiert? Ich war wohl kurz ein genickt und hatte etwas auf der Straße überfahren. Ich stieg aus und besah mir den Wagen. Er schien in Ordnung zu sein. Ich ging sogar ein paar Schritte zurück, doch dort lag nichts. Hatte ich da einen Hirsch gesehen? „Vor mir brauchte er keine Angst haben. Ich jage ihn sicherlich nicht,“ dachte ich, während ich weiter in den Nebel starrte. Sicher war ich mir nicht gewesen und da ich keine Geräusche hörte, hatte ich mich wohl geirrt. Nebel war aufgezogen und es war bereits dunkel. Lediglich meine Scheinwerfer spendeten etwas Licht. Da ich nichts erkennen konnte, stieg ich wieder in den Honda um weiter zu fahren. Doch als ich die Zündung startete, blieb mein Auto still. Ich versuchte es noch einmal und nichts geschah. Dann erlosch das Licht und ich saß im Dunkeln. Was nun? Mein Handy hatte ich hier draußen keinen Empfang. Ich überlegte. Es war Ende Oktober, der Tag war relativ warm gewesen, doch in den Nächten gefror bereits der Tau an den Scheiben. Ohne die Heizung würde es eine sehr kalte Nacht im Auto werden. Und es würde auch niemand zufällig vorbei kommen. Die meisten waren bereits da oder würden erst Morgen im Laufe des Tages ankommen. Ich überschlug, wie weit ich bereits gefahren sein musste. Es half alles nichts, egal wie viel ich vor mir hatte, jetzt hieß es den Rest zu laufen. Also stieg ich wieder aus, schlug den Kragen meiner Jacke hoch und ging los.
Der Nebel wurde immer dichter doch meine Augen gewöhnten sich schnell an die Umgebung und da ich der Straße folgte, kam ich gut voran. Aus diesem Grund hielt ich das Flackern vor mir erst für eine Täuschung im Nebel. Doch es blieb und ich kam ihm immer näher. „Das sind die Lichter aus der Siedlung sein,“ dachte ich, denn ich glaubte bereits eine Ewigkeit unterwegs zu sein. Ein Blick auf meine Uhr half auch nicht. Die war – wie mein Auto – einfach stehen geblieben. Mir war kalt, mir taten meine Füße weh und ich war müde. Doch das Licht kam nicht von der Siedlung. Ein Feldweg wurde von Halloween-Kürbissen eingerahmt. Seltsam, dieser Weg war mir bisher nie aufgefallen. Hinter den Kürbissen standen in einigen Metern Abstand weitere. Sollte ich nachschauen gehen? Ich bin schön öfter in meinem Leben durch seltsame Umstände an gute Artikel gekommen. Dies könnte solch ein seltsamer Umstand sein. Ich zögerte. Am Ende der Straße wartete mein Bett auf mich, sonst nichts und niemand. Wenn ich dem Feldweg folgen würde, könnte dort eine Geschichte warten oder ein paar Freaks. Ich gab mir einen Ruck. Nach Hause konnte ich immer noch. Mich überzog eine Gänsehaut, als ich die Straße verließ, um dem Feldweg zu folgen. Alle paar Schritte wurde er von Kürbissen eingerahmt. Ihre Fratzen waren immer wieder unterschiedlich und dennoch kitschig. Zumindest sahen sie selbstgemacht aus. Nach einigen Metern hörten die Fratzen auf und es gab keine Lichter mehr. Ich konnte die Überreste einer hüfthohen Mauer vor mir erkennen, die den Weg einrahmte wie die Reste eines Tores. Dahinter war es dunkel. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte die Nacht vor mir mit meinem Blick zu durchdringen. Tatsächlich, am Ende der Dunkelheit schimmerte Licht, und ich erahnte mehr als ich sah, eine Hütte.
Also gut, dort waren sicherlich ein paar Leute die Halloween feiern wollten. „Mal sehen, ob sie Gastfreundlich,“ ging mir durch den Kopf. Ich durchschritt die Mauer und hielt auf die Hütte zu. Die Dunkelheit war fast zum Anfassen und ich sah meine Hand vor Augen nicht. Nur das Schimmern um die Hütte gab mir Orientierung. Endlich hatte ich den dunklen Bereich durchschritten und ich atmete auf. Drei Stufen führten zu einer Veranda hoch. Das Holz war verwittert und an einigen Stellen mit Flechten und Moos überzogen. Doch die Stufen gaben keinen Laut von sich, so als hätte ich kein Gewicht. Mein Blick ging nach vorne zur Tür. Direkt daneben stand ein alter Tisch, auf dem eine üppige gedeckte Schale stand. Äpfel, Birnen, Karotten – einfach alles was in der Herbstzeit geerntet werden konnte, waren darin drapiert. Wie eine Erntedankschale in der Kirche. Das Obst sah reif und saftig aus und am liebsten hätte ich etwas davon gegessen. Ich riss meinen Blick von der Schale los und ging zur Tür. Eine Klingel gab es nicht, was mich nicht weiter verwunderte. Allerdings hing ein altmodischer Türklopfer daran. Und über der Tür hing ein Gebinde aus Kräutern und Blumen, deren Gestank echt übel war. Ich konnte mich einfach nicht überwinden näher heranzugehen.
„Oh, hallo. Ein neues Gesicht, welch Überraschung.“ Vor Schreck machte ich einen hektischen Satz von der Stimme weg und hin zum Tisch. Zu meinem Glück kam er nicht einmal in Schwanken. Nachdem mein Herz aufhörte schmerzhaft in meiner Brust herum zu hüpfen, heftete sich mein Blick an die Gestalt, die so plötzlich aufgetaucht war. „Ähm, hallo. Ich wollte nicht stören. Ich hab die Kürbisse gesehen und war neugierig.“ Die Gestalt trat in das Licht auf der Terrasse und ich glaubte einen verstörenden Moment lang meiner Großmutter zu begegnen. Die alte Dame vor mir hatte das gleiche weißgraue Haar, das ebenfalls zu einem strengen Knoten am Hinterkopf zusammen gebunden war. Sie ging leicht gebückt und besaß die gleiche Art beim Laufen zu schlurfen, wie ich es bei ihr in Erinnerung hatte. Aber das konnte natürlich nicht sein. „Nur nicht so schüchtern, Junge. Komm einfach mit ums Haus. Da sitzen wir Alten schon eine Ewigkeit am Feuer und werden uns nicht einig. Kennst du Samhain und seine Bedeutung? Wäre gut, denn darum geht es. Deine Meinung bringt sicherlich frischen Wind in die verstaubte Diskussion.“ Damit wand sie mir ihren Rücken zu und schlurfte um die Hausecke, womit sie aus meinem Blickfeld verschwand. Wollte ich wirklich hinterher? Ich hatte mit Teenies oder Twens gerechnet, die hier ordentlich feierten. Oder mit einer Gruppe Spiritueller, welche diese Nacht zelebrierten. Nicht jedoch mit einer betagten Dame und ihren Freunden am Lagerfeuer. Auf der anderen Seite hatten gerade diese Leute viel interessantes zu erzählen. Also gab ich mir einen Ruck und folgte ihr. Das erste was mich empfing, war der intensive Geruch nach verbrennendem Holz und erst dann sah ich das Lagerfeuer, welches mich an die großen Martinsfeuer erinnerte. Die alte Dame setzte sich in einen hohen Lehnstuhl und bedeutete mir, mich gegenüber hin zu setzen. Neugierig suchte ich das Lagerfeuer nach anderen ab, doch da war niemand. Ich setzte mich verwirrt und besorgt auf den zugewiesenen Platz. Mein Magen knotete sich unangenehm zusammen. Irgend etwas lief hier nicht so, wie es sollte. Die alte Dame hatte doch von anderen geredet. Oder sprach sie mit sich selbst. „So etwas kommt im Alter vor“, dachte ich mir, um mich selbst zu beruhigen. Trotzdem war mir unheimlich zu Mute.
„Nun, mein Junge. Es geht darum, ob wir hierbleiben oder weiterziehen sollen. Samhain ist nicht mehr, was es einmal war und die Lebenden haben kein Interesse an den Toten. Was würdest du tun?“
„Ähm, ich würde das so nicht sagen. Sicherlich ist Samhain früher anders gefeiert worden, aber an Halloween weiß heute noch jeder, das der Schleier zwischen den Welten dünn ist. Das weiß sogar ich. Und ich habe mit so was nichts am Hut.“ Wo war ich da hingeraten?
„Es gibt kein Halloween, dieses Fest ist eine Verunglimpfung unserer Bräuche. Sie machen sich über uns lustig. Statt uns Gaben vors Haus zu stellen, schicken sie die Kinder in lächerlichen Verkleidungen herum, die überall klingeln und Süßes bekommen. Sie verhöhnen uns, mit ihren Warnungen, dass die Schleier dünn sind. Niemand glaubt mehr an uns!“ Die Stimme kam von links. Dort wo eben noch niemand saß. Meine Nackenhaare stellten sich auf und die Gänsehaut kroch an meinen Armen hoch. An der Stelle, wo die Stimme erklungen war, wallte ein dicker grauer Nebel. Und daraus schälte sich ein Mann. Ich schätze ihn auf über fünfzig. Ich schüttelte den Kopf und schaute wieder hin. Der Nebel war verschwunden und genau dort saß nun dieser älterer Mann. Seine Kleidung hatte etwas altertümliches und er starrte mich finster an. Unwillkürlich machte ich mich kleiner. „Wow, solche Effekte sehe ich sonst nur im Film. Dabei waren die doch unter sich? Oder hatte ich die Kamera bisher nicht gesehen?“ Das war das erste was mir dabei durch den Kopf ging.
„Du siehst das zu negativ Ewan.“ Wieder schälte sich eine Person aus dem Nebel. Dieses Mal eine junge Frau. „Wir brauchen Geduld. Das ist eine der vielen Möglichkeiten, die wir haben. Sie vergessen uns nicht. Du wirst sehen, sie kommen wieder.“
„Also ich bin mir nicht sicher, des wegen sitze ich noch immer hier. Haben sie uns wirklich nicht vergessen oder warten wir vergebens?“ Eine dritte Person erschien aus dem Nebel. Ich musste schlucken. Ein Kind! Ein Mädchen von vielleicht zehn Jahren, dessen Kleidchen zerfetzt und blutverschmiert war. Als ob eine Bestie sie zerfleischt hätte. „Sie muss doch frieren,“ dachte ich bei dem Anblick des dünnen Kleides. „Wie können die ein kleines Kind so verkleiden?“ Allerdings schien nur ich diese Bedenken zu haben. Und als ob das Kind den Damm gebrochen hätte, schälten sich immer mehr Menschen aus dem Nebel. Obwohl viele über Halloween schimpften, sah ich doch kunstvoll geschminkte Wunden und Verletzungen,welche alle real zum Tode führen würden. Selbst eine Wasserleiche war darunter. Warum regten sie sich über dieses Fest so auf? Es waren Kinder, warum sollten die versuchen realistisch wie Tote auszusehen. Langsam keimte in mir der Verdacht auf,dass ich in eine der vielen seltsamen Gemeinschaften geraten war, die ihre Rollen sehr echt spielten. Solche Leute waren meist seltsam, aber meine Beine wollten sich nicht bewegen. Diese Menschen und ihre Diskussion faszinierten mich. Es gab im Grunde drei Seiten bei diesem Disput. Die eine Seite wollte weiter hier sitzen und warten, dass die Lebenden, wie sie es nannten, wieder zurück kämen. Sie waren davon überzeugt, dass ihre Nachfahren sie nicht einfach vergessen hatten und das sie nur genug Geduld haben müssten, bis diese wieder den Kontakt zu ihnen suchen würden. Die andere Seite sah keinen Sinn mehr im Warten. Sie glaubten, dass die Menschen sie vergessen hätten und auch kein Interesse mehr daran hegen würden. Zwischen diesen beiden Seiten gab es die hitzigsten Gespräche. Die Letzte der drei Parteien wusste nicht so recht, wohin sie sollte. Einmal nickten sie den einen und dann wieder den anderen zu. Sie waren unschlüssig und leicht in jede Richtung zu überzeugen.
„Es macht keinen Sinn mehr hier auf jemanden zu warten. Es wird niemand mehr kommen. Sie haben uns vergessen. Wir können uns ja nicht einmal mehr erinnern, seit wann wir warten.“ Gesprochen hatte ein alter Mann. Seine Haare waren schlohweiß und das Alter hatte seinen Rücken gebeugt. Wie alle anderen, war seine Kleidung aus einem anderen Jahrhundert. Er hatte keine sichtbare Verletzung, kein Blut war zu sehen. Lediglich seine Haut sah kränklich aus. „Als wäre er im Schlaf gestorben“ ging es mit durch den Kopf.
„Und was ist mit ihm? Er ist gekommen. Er hat uns gefunden. Das heißt doch, dass der Weg offen ist. Also müssen wir warten.“ Die Stimme gehörte zu einer jungen Frau. Sie wirkte abgemagert und aufgezehrt. Sie trug ein einfaches ärmelloses Kleid, wie ein Nachthemd. Ab der Hüfte abwärts, war dieses rot durchtränkt, als wäre sie verblutet. „Kindbett,“ erklingt es in meinen Gedanken. Früher war eine Geburt sehr viel riskanter und führte auch häufig zum Tod. Alle Blicke richteten sich auf mich.
„Wie bist du hergekommen? Los rede!“ Wirkte Ewan bereits am Anfang einschüchternd auf mich, wäre ich jetzt am liebsten weggerannt. Doch meine Beine gehorchten mir immer noch nicht.
„Ähm, also ich ...“ begann ich zu stammeln. „Ich bin von der Straße auf diesen Weg abgebogen, weil ich die Kürbisse gesehen habe und neugierig war.“
Das gefiel ihm nicht wirklich, des wegen ging ich in den Angriff über. „Wie war es denn früher?“ Die alte Dame schien zu überlegen. Ihr Kopf war geneigt, so als lausche sie jemanden, den nur sie hören konnte. „Es gab eine Zeit, da waren wir ein Teil des Lebens. Wir waren für die Nachfahren da und diese ehrten ihre Ahnen in allem was sie taten. Doch die Menschen wandelten sich. Ihr Blick glitt von uns ab und in eine andere Richtung. Wir waren nicht länger Teil ihrer Welt. Also versammelten sich die Ahnen, um zu beraten, wie sie mit dieser Veränderung umgehen sollten. Immer wieder kamen neue Geister und brachten Nachrichten aus der Welt der Lebenden. Und eines Tages kam ein Sucher zu uns. Seine Zeit war noch nicht abgelaufen und doch hatte er sich auf den Weg zu uns gemacht. Die Menschen hatten sich selbst verloren. Er kam zu uns, um uns zu holen. Und als er zurück ging, kamen wir mit. Diese Suche gab ihm die Fähigkeit wieder, mit uns zu kommunizieren und uns zu sehen. Er gab uns einen Platz in der Welt, wenn diese zur Ruhe kommt und der Winter Einzug hält. Zu dieser Zeit fiel uns leichter, zurück zu kehren. Er lehrte die Lebenden uns zu ehren und uns zu gedenken. Wir halfen ihm dabei andere auszubilden und alte Riten, Bräuche und Zeremonien wieder zu finden und passte sie der Welt an. Ihr nennt den Übergang zu unserer Zeit Samhain. Und wenn die Welt im Frühling wieder erwachte, zogen wir uns zurück und warteten, bis der Sucher wieder zu uns kam und uns zurück führte. Er rief uns durch die Zeremonien und Rituale, welche wir ihm beibrachten. Denn der Weg zu uns ist nicht ohne Gefahren für einen Lebenden. Und es war gut so. Dann kamen immer weniger Geister, die Nachrichten brachten und irgendwann kam niemand mehr. Die Lebenden wandelten sich wieder und sie vergaßen uns erneut. Doch wir warten auf den Sucher, damit er uns zurück führt. Er muss noch dort draußen sein, denn sein Geist kam nie zu uns. Und so warten und diskutiere wir hier seid dieser Zeit.“ Die alte Dame lehnte sich müde in ihren Stuhl zurück.
Hatte ich das richtig gehört? Sie hielten sich allen ernstes für Verstorbene? Die hatten einen echten Dachschaden. Dieser Sucher war bestimmt vor Jahrhunderten gestorben und hatte den Weg hier nicht mehr gefunden. Ich sollte gehen, das wäre die vernünftigste Reaktion. Doch ich spielte mit. Sie waren die Toten? Also war ich der Lebende! Ich hörte mich sagen, „Und was habt ihr getan, damit jemand zurück kehrt?“ Ich blickte ins verständnislose Gesichter. Nur die alte Dame lächelte. „Ihr diskutiert hier seit einer Ewigkeit, weil niemand zu euch findet, aber ihr versucht nicht einmal umgekehrt den Weg zu den Lebenden zu finden?“ Hatte ich wirklich Lebende gesagt? Das musste an den Rollenspielen der vergangenen Woche liegen. Doch in den Gesichtern stand entwaffnende Ratlosigkeit und auch ein wenig Hoffnung. Ich redete weiter. „Ich glaube die Lebenden haben vergessen wie sie euch finden und sie haben keinen Sucher mehr, der sie anleitet. Ihr selbst sitzt nur da und redet. Die Welt der Lebenden hat sich verändert in den letzten Jahrhunderten. Sie ist schneller geworden, losgelöst von den Rhythmen der Natur. Der Winter hält uns nicht mehr in unseren Häusern fest und bringt uns zur Ruhe. Die Menschen arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und doch hat etwas in ihnen euch nicht vergessen. Sie suchen nach euch, wissen aber nicht wo sie euch finden, weil ihr euch hier versteckt! Da sie niemand mehr haben, der sie in Kontakt mit euch bringt, haben sie ihre eigenen Feste entwickelt. Dazu gehört auch Halloween. Sie tun nichts anderes, als die Bräuche so zu feiern, wie sie sich daran erinnern. Zumindest ist das eine Möglichkeit. Zu euch zu kommen ist nicht ohne Gefahren, so sagt ihr. Ihr sagt aber auch, dass die dunkle Zeit euch die Verbindung erleichtert. Also dann geht hinaus uns sucht die Lebenden – nicht umgekehrt. Ihr habt alle Zeit der Welt, sie nicht! Es ist eure Aufgabe sie zu unterweisen und zu unterrichten. Sie zu erinnern und da zu sein. Also tut das! Unterweist diejenigen, die euch sehen in den alten Bräuchen. Erinnert sie an die alten Rituale und Zeremonien. Bringt es ihnen bei! Ihr müsst den ersten Schritt tun, dass sie den Weg wieder finden. Jemand von euch muss zurück. Wer wartet, dass sich andere verändern, der wird ewig warten. So wie ihr das bereits tut. Ihr könnt niemanden ändern, nur euch selbst. Also fangt bei euch an und der Rest ändert sich mit euch.“
Wow, hatte ich das wirklich gesagt? Mein Seminarleiter wäre stolz auf mich. Dabei waren die Worte einfach aus mir heraus geströmt. „Wir sind schon zu lange hier. Von uns kann niemand zurück.“ Die Stimme des kleinen Mädchens klang traurig und schnürte mein Herz schmerzhaft zusammen.
„Einer unter uns kann es noch.“ Die Stimme der alten Dame brachte alle Geräusche zum Schweigen. Jede Regung erstarb in den Gesichtern und der Wind legte sich. Selbst das Prasseln und Flackern des Feuers verebbte. Meine Nackenhaare richteten sich auf. Hier passierte etwas, das über mein Verstand hinaus ging. „Wir können dich zurück bringen. Wir können dich anleiten und unterweisen. Du kannst den Lebenden den Weg zeigen und sie mit uns wieder in Kontakt bringen. Du bist einer von uns. Du kannst uns repräsentieren.“ Ihre Stimmen steigerten und überschlugen sich fast. Ich blickte sie verwirrt an. Was meinten sie damit? Ich hatte einen Job. Und das war sicherlich nichts, was ich tun würde. Die hatten sie doch nicht mehr alle. Das ging zu weit. Die spielten nicht nur Tote, sie hielten sich für tot. Mit diesen Verrückten wollte nichts zu tun haben. „Ich habe keine Zeit. Ich muss gehen.“ Ich sprang auf. „Wir geben dir Zeit. Wir leihen dir Zeit. Das können wir. Und du wirst für uns sprechen. Dafür bringen wir dich zurück.“
Alle erhoben sich völlig lautlos. Sie kamen auf mich zu. Das war mein Signal. Panik erfasste mich. Sie setzte meinen Verstand außer Gefecht. Instinktiv flüchtete ich vor den Gestalten. Ich umrundete das Haus, die Veranda hinunter. Der Weg vor mir war erhellt. Fackeln überbrückten den Abstand bis zur Mauer. Gut für mich, so konnte ich rennen ohne über etwas zu stürzen. Ich hatte schon genug Angst. Ein letzter Blick zurück zur Hütte und ich wäre fast gestürzt. Mein Herz setzte einen schrecklich langen Schlag aus. Dann brannte es in meiner Brust. Die Gestalten schwebten mir nach. Sie durchdrangen das Haus. Sie flogen mir entgegen. Ihre Gestalten zerfaserten zu Nebel. „Das ist nicht real,“ schrie ich. Es half nicht. Gehetzt rannte ich weiter. Die Geister waren schneller. Sie waren neben mir. Links, rechts. Dann erreichte ich die Straße. Unwillkürlich wandte ich mich in die Richtung meines Wagens. Ich musste dort hin, dort wäre ich sicher. Ein kleiner Teil in mir lachte darüber. Das waren Geister, wie sollte ein Wagen sie aufhalten? Trotzdem hetzte ich weiter. Sie begleiteten meine Flucht. Umschwärmten mich wie Motten das Licht. Der erste flog durch mich hin durch. Mein Herz setzte dabei schmerzhaft aus. Als hätte mich ein Stromschlag getroffen.
Ich stolperte, während ein Bild in mir aufflackerte. Ich sah Blaulichter und Scheinwerfer, die meinen Wagen beleuchteten. Das Bild verblasste und ich hetzte weiter. Immer wieder durchfuhren mich die Geister. Wieder und wieder flackerten Bilder vor mir auf. Ein Hirsch, seltsam verdreht auf meiner Motorhaube. Meine Windschutzscheibe zersplittert. Fremde Gesichter, die sich über mich beugten, sich bewegten. „Du musst unsere Stimme sein. Du musst. Du bist unsere einzige Hoffnung.“ Die Stimmen wisperten um mich herum. Schrien und bettelten. Eine Ahnung stieg in mir auf. „Nein, das kann nicht sein. Das darf nicht sein.“ Doch ich spürte, dass es real war. Das dies die Geister der Toten waren und ich mit Toten geredet hatte. Die Panik trieb mich voran.
Plötzlich tauchte aus dem Nebel vor mir mein Wagen auf. Die Fahrertür war geöffnet, die Scheinwerfer an und der Motor lief. Meine Rettung. Ich war fast an der Tür, als die alte Dame davor erschien. Ich blieb abrupt stehen. „Du bist unsere letzte Rettung Ryan. Wir warten schon so lange. Du bist unser letzter Halt. Deine Zeit ist bereits abgelaufen, doch wir können dir Zeit geben. Wir brauchen dich, um wieder Gehör zu finden. Und du brauchst uns, um wieder zurück zu können. Du wirst uns sehen können und wir leiten dich an, so wie es sein sollte. Wir haben sonst keine Hoffnung mehr. Nur du kannst uns noch helfen und mir! Bitte, mein Junge. Bitte!“ Um mich herum herrschte Stille. Die Geister hatten sich an den Rand der Bäume zurück gezogen und beobachteten mich abwartend. Ich wusste, dass meine Großmutter Recht hatte. Also nickte ich. Langsam schälten sich andere Fahrzeuge aus dem Nebel. Die Straße wurde erhellt durch Blaulichter. Auf meinem Wagen lag der Hirsch, den ich erwischt hatte. Über mich beugten sich zwei Männer. Mein Körper wurde von diesen verdeckt, so dass ich mich nicht selbst sah. Das war also die Wirklichkeit. Ich blicke meine Großmutter an und sie trat auf die Seite. Als ich in den Wagen stieg streichelte sie mir die Wange. So wie sie es oft getan hatte, als ich noch ein kleiner Junge war. „Ich warte zu Hause auf dich.“ Der Schlag raubte mir die Sinne und gleichzeitig explodierte eine Sonne in meinem Kopf. Der Schmerz überflutete mich wie eine enorme Welle. Ich spürte meinen Körper mit jeder Faser. Dann wurde der Schmerz zu groß und ich glitt in die Dunkelheit. Das letzte was ich hörte, war eine fremde Männerstimme die sprach „Wir haben ihn.“
Ich war, wie alle anderen ebenso, noch zu einer Halloweenparty am Abend eingeladen, doch ich hatte abgelehnt. Diese aufgebauschten Feste waren nicht mein Ding. Solche Feiertage waren in meinen Augen Geldmacherei. Das fing bei den Kostümen an und hörte bei allerlei Kitsch auf. Ich war seit drei Monaten Single, nachdem ich von Riana mit einem einfachen Brief auf dem Küchentisch abserviert worden war. Aber mein Notstand war nicht so groß, dass ich das gebraucht hätte. Klar, als freier Fotograf und Journalist bestand die Möglichkeit, dort noch eine nette – im Sinne von peinliche – Geschichte abzustauben, trotzdem wollte ich lieber nach Hause. Das einzige Beständige in meinem Dasein. Das Haus hatte ich bereits als Jugendlicher von meiner Großmutter geerbt und zog als Student dort ein, um mir die Miete zu sparen. Meine Mutter mochte das alte Haus nicht, denn sie glaubte, dass der Geist ihrer Mutter dort herumspuken würde. Ich glaube nicht an solche Dinge, doch es war ein netter Gedanke, dass meine Großmutter auf mich aufpassen würde. Als Selbstständiger ging es mir mal besser, mal schlechter – meistens schlechter, um bei der Wahrheit zu bleiben. Trotzdem liebte ich mein Leben und das Haus. Ich war es gewohnt mit wenig auszukommen, Riana allerdings nicht. Sie war bekennende Esoterikerin, doch bei ihrem Lebensstandard hörte der esoterische Gedanke auf. Und vor drei Monaten hatte sie mich wegen eines Immobilienmaklers verlassen, welchen sie auf einem dieser Treffen kennen gelernt hatte.
Mein neuer Job hatte mir eine bezahlte Schulung über positives Denken beschert. Und was sollte ich sagen – es half! Der erste Tag an dem mich der Gedanke an meine Ex nicht wieder in ein Loch zog. Das konnte nur Gutes bedeuten. Also stieg ich in meinen alten Honda Accord und fuhr los. Ich rechnete jedoch nicht mit dem Abendverkehr und so brauchte ich über zwei Stunden, um vom Hotel auf die andere Seite der Stadt zu gelangen. Überall waren die Geschäfte und Häuser mit Kürbissen, Skeletten und anderen Kram geschmückt. Ich war glücklich, als ich endlich aus der Stadt raus kam. Mein Haus stand außerhalb in einer kleinen Siedlung. Es wurde bereits dunkel, als ich auf die Landstraße einbog. Nur noch eine halbe Stunde lag zwischen mir und meinem Bett. Träge wand sich mein Weg wie eine müde Schlange durch den Wald. Ich gähnte herzhaft, die Woche war anstrengend gewesen.
Ich erschrak zutiefst, als mein Wagen anfingen zu bocken und zu schlingern. Nur mit Mühe bekam ich den Honda wieder unter Kontrolle und blieb stehen. Mein Herz klopfte schmerzhaft in meiner Brust und das Adrenalin war auf dem Höchststand. Oh man, was war passiert? Ich war wohl kurz ein genickt und hatte etwas auf der Straße überfahren. Ich stieg aus und besah mir den Wagen. Er schien in Ordnung zu sein. Ich ging sogar ein paar Schritte zurück, doch dort lag nichts. Hatte ich da einen Hirsch gesehen? „Vor mir brauchte er keine Angst haben. Ich jage ihn sicherlich nicht,“ dachte ich, während ich weiter in den Nebel starrte. Sicher war ich mir nicht gewesen und da ich keine Geräusche hörte, hatte ich mich wohl geirrt. Nebel war aufgezogen und es war bereits dunkel. Lediglich meine Scheinwerfer spendeten etwas Licht. Da ich nichts erkennen konnte, stieg ich wieder in den Honda um weiter zu fahren. Doch als ich die Zündung startete, blieb mein Auto still. Ich versuchte es noch einmal und nichts geschah. Dann erlosch das Licht und ich saß im Dunkeln. Was nun? Mein Handy hatte ich hier draußen keinen Empfang. Ich überlegte. Es war Ende Oktober, der Tag war relativ warm gewesen, doch in den Nächten gefror bereits der Tau an den Scheiben. Ohne die Heizung würde es eine sehr kalte Nacht im Auto werden. Und es würde auch niemand zufällig vorbei kommen. Die meisten waren bereits da oder würden erst Morgen im Laufe des Tages ankommen. Ich überschlug, wie weit ich bereits gefahren sein musste. Es half alles nichts, egal wie viel ich vor mir hatte, jetzt hieß es den Rest zu laufen. Also stieg ich wieder aus, schlug den Kragen meiner Jacke hoch und ging los.
Der Nebel wurde immer dichter doch meine Augen gewöhnten sich schnell an die Umgebung und da ich der Straße folgte, kam ich gut voran. Aus diesem Grund hielt ich das Flackern vor mir erst für eine Täuschung im Nebel. Doch es blieb und ich kam ihm immer näher. „Das sind die Lichter aus der Siedlung sein,“ dachte ich, denn ich glaubte bereits eine Ewigkeit unterwegs zu sein. Ein Blick auf meine Uhr half auch nicht. Die war – wie mein Auto – einfach stehen geblieben. Mir war kalt, mir taten meine Füße weh und ich war müde. Doch das Licht kam nicht von der Siedlung. Ein Feldweg wurde von Halloween-Kürbissen eingerahmt. Seltsam, dieser Weg war mir bisher nie aufgefallen. Hinter den Kürbissen standen in einigen Metern Abstand weitere. Sollte ich nachschauen gehen? Ich bin schön öfter in meinem Leben durch seltsame Umstände an gute Artikel gekommen. Dies könnte solch ein seltsamer Umstand sein. Ich zögerte. Am Ende der Straße wartete mein Bett auf mich, sonst nichts und niemand. Wenn ich dem Feldweg folgen würde, könnte dort eine Geschichte warten oder ein paar Freaks. Ich gab mir einen Ruck. Nach Hause konnte ich immer noch. Mich überzog eine Gänsehaut, als ich die Straße verließ, um dem Feldweg zu folgen. Alle paar Schritte wurde er von Kürbissen eingerahmt. Ihre Fratzen waren immer wieder unterschiedlich und dennoch kitschig. Zumindest sahen sie selbstgemacht aus. Nach einigen Metern hörten die Fratzen auf und es gab keine Lichter mehr. Ich konnte die Überreste einer hüfthohen Mauer vor mir erkennen, die den Weg einrahmte wie die Reste eines Tores. Dahinter war es dunkel. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte die Nacht vor mir mit meinem Blick zu durchdringen. Tatsächlich, am Ende der Dunkelheit schimmerte Licht, und ich erahnte mehr als ich sah, eine Hütte.
Also gut, dort waren sicherlich ein paar Leute die Halloween feiern wollten. „Mal sehen, ob sie Gastfreundlich,“ ging mir durch den Kopf. Ich durchschritt die Mauer und hielt auf die Hütte zu. Die Dunkelheit war fast zum Anfassen und ich sah meine Hand vor Augen nicht. Nur das Schimmern um die Hütte gab mir Orientierung. Endlich hatte ich den dunklen Bereich durchschritten und ich atmete auf. Drei Stufen führten zu einer Veranda hoch. Das Holz war verwittert und an einigen Stellen mit Flechten und Moos überzogen. Doch die Stufen gaben keinen Laut von sich, so als hätte ich kein Gewicht. Mein Blick ging nach vorne zur Tür. Direkt daneben stand ein alter Tisch, auf dem eine üppige gedeckte Schale stand. Äpfel, Birnen, Karotten – einfach alles was in der Herbstzeit geerntet werden konnte, waren darin drapiert. Wie eine Erntedankschale in der Kirche. Das Obst sah reif und saftig aus und am liebsten hätte ich etwas davon gegessen. Ich riss meinen Blick von der Schale los und ging zur Tür. Eine Klingel gab es nicht, was mich nicht weiter verwunderte. Allerdings hing ein altmodischer Türklopfer daran. Und über der Tür hing ein Gebinde aus Kräutern und Blumen, deren Gestank echt übel war. Ich konnte mich einfach nicht überwinden näher heranzugehen.
„Oh, hallo. Ein neues Gesicht, welch Überraschung.“ Vor Schreck machte ich einen hektischen Satz von der Stimme weg und hin zum Tisch. Zu meinem Glück kam er nicht einmal in Schwanken. Nachdem mein Herz aufhörte schmerzhaft in meiner Brust herum zu hüpfen, heftete sich mein Blick an die Gestalt, die so plötzlich aufgetaucht war. „Ähm, hallo. Ich wollte nicht stören. Ich hab die Kürbisse gesehen und war neugierig.“ Die Gestalt trat in das Licht auf der Terrasse und ich glaubte einen verstörenden Moment lang meiner Großmutter zu begegnen. Die alte Dame vor mir hatte das gleiche weißgraue Haar, das ebenfalls zu einem strengen Knoten am Hinterkopf zusammen gebunden war. Sie ging leicht gebückt und besaß die gleiche Art beim Laufen zu schlurfen, wie ich es bei ihr in Erinnerung hatte. Aber das konnte natürlich nicht sein. „Nur nicht so schüchtern, Junge. Komm einfach mit ums Haus. Da sitzen wir Alten schon eine Ewigkeit am Feuer und werden uns nicht einig. Kennst du Samhain und seine Bedeutung? Wäre gut, denn darum geht es. Deine Meinung bringt sicherlich frischen Wind in die verstaubte Diskussion.“ Damit wand sie mir ihren Rücken zu und schlurfte um die Hausecke, womit sie aus meinem Blickfeld verschwand. Wollte ich wirklich hinterher? Ich hatte mit Teenies oder Twens gerechnet, die hier ordentlich feierten. Oder mit einer Gruppe Spiritueller, welche diese Nacht zelebrierten. Nicht jedoch mit einer betagten Dame und ihren Freunden am Lagerfeuer. Auf der anderen Seite hatten gerade diese Leute viel interessantes zu erzählen. Also gab ich mir einen Ruck und folgte ihr. Das erste was mich empfing, war der intensive Geruch nach verbrennendem Holz und erst dann sah ich das Lagerfeuer, welches mich an die großen Martinsfeuer erinnerte. Die alte Dame setzte sich in einen hohen Lehnstuhl und bedeutete mir, mich gegenüber hin zu setzen. Neugierig suchte ich das Lagerfeuer nach anderen ab, doch da war niemand. Ich setzte mich verwirrt und besorgt auf den zugewiesenen Platz. Mein Magen knotete sich unangenehm zusammen. Irgend etwas lief hier nicht so, wie es sollte. Die alte Dame hatte doch von anderen geredet. Oder sprach sie mit sich selbst. „So etwas kommt im Alter vor“, dachte ich mir, um mich selbst zu beruhigen. Trotzdem war mir unheimlich zu Mute.
„Nun, mein Junge. Es geht darum, ob wir hierbleiben oder weiterziehen sollen. Samhain ist nicht mehr, was es einmal war und die Lebenden haben kein Interesse an den Toten. Was würdest du tun?“
„Ähm, ich würde das so nicht sagen. Sicherlich ist Samhain früher anders gefeiert worden, aber an Halloween weiß heute noch jeder, das der Schleier zwischen den Welten dünn ist. Das weiß sogar ich. Und ich habe mit so was nichts am Hut.“ Wo war ich da hingeraten?
„Es gibt kein Halloween, dieses Fest ist eine Verunglimpfung unserer Bräuche. Sie machen sich über uns lustig. Statt uns Gaben vors Haus zu stellen, schicken sie die Kinder in lächerlichen Verkleidungen herum, die überall klingeln und Süßes bekommen. Sie verhöhnen uns, mit ihren Warnungen, dass die Schleier dünn sind. Niemand glaubt mehr an uns!“ Die Stimme kam von links. Dort wo eben noch niemand saß. Meine Nackenhaare stellten sich auf und die Gänsehaut kroch an meinen Armen hoch. An der Stelle, wo die Stimme erklungen war, wallte ein dicker grauer Nebel. Und daraus schälte sich ein Mann. Ich schätze ihn auf über fünfzig. Ich schüttelte den Kopf und schaute wieder hin. Der Nebel war verschwunden und genau dort saß nun dieser älterer Mann. Seine Kleidung hatte etwas altertümliches und er starrte mich finster an. Unwillkürlich machte ich mich kleiner. „Wow, solche Effekte sehe ich sonst nur im Film. Dabei waren die doch unter sich? Oder hatte ich die Kamera bisher nicht gesehen?“ Das war das erste was mir dabei durch den Kopf ging.
„Du siehst das zu negativ Ewan.“ Wieder schälte sich eine Person aus dem Nebel. Dieses Mal eine junge Frau. „Wir brauchen Geduld. Das ist eine der vielen Möglichkeiten, die wir haben. Sie vergessen uns nicht. Du wirst sehen, sie kommen wieder.“
„Also ich bin mir nicht sicher, des wegen sitze ich noch immer hier. Haben sie uns wirklich nicht vergessen oder warten wir vergebens?“ Eine dritte Person erschien aus dem Nebel. Ich musste schlucken. Ein Kind! Ein Mädchen von vielleicht zehn Jahren, dessen Kleidchen zerfetzt und blutverschmiert war. Als ob eine Bestie sie zerfleischt hätte. „Sie muss doch frieren,“ dachte ich bei dem Anblick des dünnen Kleides. „Wie können die ein kleines Kind so verkleiden?“ Allerdings schien nur ich diese Bedenken zu haben. Und als ob das Kind den Damm gebrochen hätte, schälten sich immer mehr Menschen aus dem Nebel. Obwohl viele über Halloween schimpften, sah ich doch kunstvoll geschminkte Wunden und Verletzungen,welche alle real zum Tode führen würden. Selbst eine Wasserleiche war darunter. Warum regten sie sich über dieses Fest so auf? Es waren Kinder, warum sollten die versuchen realistisch wie Tote auszusehen. Langsam keimte in mir der Verdacht auf,dass ich in eine der vielen seltsamen Gemeinschaften geraten war, die ihre Rollen sehr echt spielten. Solche Leute waren meist seltsam, aber meine Beine wollten sich nicht bewegen. Diese Menschen und ihre Diskussion faszinierten mich. Es gab im Grunde drei Seiten bei diesem Disput. Die eine Seite wollte weiter hier sitzen und warten, dass die Lebenden, wie sie es nannten, wieder zurück kämen. Sie waren davon überzeugt, dass ihre Nachfahren sie nicht einfach vergessen hatten und das sie nur genug Geduld haben müssten, bis diese wieder den Kontakt zu ihnen suchen würden. Die andere Seite sah keinen Sinn mehr im Warten. Sie glaubten, dass die Menschen sie vergessen hätten und auch kein Interesse mehr daran hegen würden. Zwischen diesen beiden Seiten gab es die hitzigsten Gespräche. Die Letzte der drei Parteien wusste nicht so recht, wohin sie sollte. Einmal nickten sie den einen und dann wieder den anderen zu. Sie waren unschlüssig und leicht in jede Richtung zu überzeugen.
„Es macht keinen Sinn mehr hier auf jemanden zu warten. Es wird niemand mehr kommen. Sie haben uns vergessen. Wir können uns ja nicht einmal mehr erinnern, seit wann wir warten.“ Gesprochen hatte ein alter Mann. Seine Haare waren schlohweiß und das Alter hatte seinen Rücken gebeugt. Wie alle anderen, war seine Kleidung aus einem anderen Jahrhundert. Er hatte keine sichtbare Verletzung, kein Blut war zu sehen. Lediglich seine Haut sah kränklich aus. „Als wäre er im Schlaf gestorben“ ging es mit durch den Kopf.
„Und was ist mit ihm? Er ist gekommen. Er hat uns gefunden. Das heißt doch, dass der Weg offen ist. Also müssen wir warten.“ Die Stimme gehörte zu einer jungen Frau. Sie wirkte abgemagert und aufgezehrt. Sie trug ein einfaches ärmelloses Kleid, wie ein Nachthemd. Ab der Hüfte abwärts, war dieses rot durchtränkt, als wäre sie verblutet. „Kindbett,“ erklingt es in meinen Gedanken. Früher war eine Geburt sehr viel riskanter und führte auch häufig zum Tod. Alle Blicke richteten sich auf mich.
„Wie bist du hergekommen? Los rede!“ Wirkte Ewan bereits am Anfang einschüchternd auf mich, wäre ich jetzt am liebsten weggerannt. Doch meine Beine gehorchten mir immer noch nicht.
„Ähm, also ich ...“ begann ich zu stammeln. „Ich bin von der Straße auf diesen Weg abgebogen, weil ich die Kürbisse gesehen habe und neugierig war.“
Das gefiel ihm nicht wirklich, des wegen ging ich in den Angriff über. „Wie war es denn früher?“ Die alte Dame schien zu überlegen. Ihr Kopf war geneigt, so als lausche sie jemanden, den nur sie hören konnte. „Es gab eine Zeit, da waren wir ein Teil des Lebens. Wir waren für die Nachfahren da und diese ehrten ihre Ahnen in allem was sie taten. Doch die Menschen wandelten sich. Ihr Blick glitt von uns ab und in eine andere Richtung. Wir waren nicht länger Teil ihrer Welt. Also versammelten sich die Ahnen, um zu beraten, wie sie mit dieser Veränderung umgehen sollten. Immer wieder kamen neue Geister und brachten Nachrichten aus der Welt der Lebenden. Und eines Tages kam ein Sucher zu uns. Seine Zeit war noch nicht abgelaufen und doch hatte er sich auf den Weg zu uns gemacht. Die Menschen hatten sich selbst verloren. Er kam zu uns, um uns zu holen. Und als er zurück ging, kamen wir mit. Diese Suche gab ihm die Fähigkeit wieder, mit uns zu kommunizieren und uns zu sehen. Er gab uns einen Platz in der Welt, wenn diese zur Ruhe kommt und der Winter Einzug hält. Zu dieser Zeit fiel uns leichter, zurück zu kehren. Er lehrte die Lebenden uns zu ehren und uns zu gedenken. Wir halfen ihm dabei andere auszubilden und alte Riten, Bräuche und Zeremonien wieder zu finden und passte sie der Welt an. Ihr nennt den Übergang zu unserer Zeit Samhain. Und wenn die Welt im Frühling wieder erwachte, zogen wir uns zurück und warteten, bis der Sucher wieder zu uns kam und uns zurück führte. Er rief uns durch die Zeremonien und Rituale, welche wir ihm beibrachten. Denn der Weg zu uns ist nicht ohne Gefahren für einen Lebenden. Und es war gut so. Dann kamen immer weniger Geister, die Nachrichten brachten und irgendwann kam niemand mehr. Die Lebenden wandelten sich wieder und sie vergaßen uns erneut. Doch wir warten auf den Sucher, damit er uns zurück führt. Er muss noch dort draußen sein, denn sein Geist kam nie zu uns. Und so warten und diskutiere wir hier seid dieser Zeit.“ Die alte Dame lehnte sich müde in ihren Stuhl zurück.
Hatte ich das richtig gehört? Sie hielten sich allen ernstes für Verstorbene? Die hatten einen echten Dachschaden. Dieser Sucher war bestimmt vor Jahrhunderten gestorben und hatte den Weg hier nicht mehr gefunden. Ich sollte gehen, das wäre die vernünftigste Reaktion. Doch ich spielte mit. Sie waren die Toten? Also war ich der Lebende! Ich hörte mich sagen, „Und was habt ihr getan, damit jemand zurück kehrt?“ Ich blickte ins verständnislose Gesichter. Nur die alte Dame lächelte. „Ihr diskutiert hier seit einer Ewigkeit, weil niemand zu euch findet, aber ihr versucht nicht einmal umgekehrt den Weg zu den Lebenden zu finden?“ Hatte ich wirklich Lebende gesagt? Das musste an den Rollenspielen der vergangenen Woche liegen. Doch in den Gesichtern stand entwaffnende Ratlosigkeit und auch ein wenig Hoffnung. Ich redete weiter. „Ich glaube die Lebenden haben vergessen wie sie euch finden und sie haben keinen Sucher mehr, der sie anleitet. Ihr selbst sitzt nur da und redet. Die Welt der Lebenden hat sich verändert in den letzten Jahrhunderten. Sie ist schneller geworden, losgelöst von den Rhythmen der Natur. Der Winter hält uns nicht mehr in unseren Häusern fest und bringt uns zur Ruhe. Die Menschen arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Und doch hat etwas in ihnen euch nicht vergessen. Sie suchen nach euch, wissen aber nicht wo sie euch finden, weil ihr euch hier versteckt! Da sie niemand mehr haben, der sie in Kontakt mit euch bringt, haben sie ihre eigenen Feste entwickelt. Dazu gehört auch Halloween. Sie tun nichts anderes, als die Bräuche so zu feiern, wie sie sich daran erinnern. Zumindest ist das eine Möglichkeit. Zu euch zu kommen ist nicht ohne Gefahren, so sagt ihr. Ihr sagt aber auch, dass die dunkle Zeit euch die Verbindung erleichtert. Also dann geht hinaus uns sucht die Lebenden – nicht umgekehrt. Ihr habt alle Zeit der Welt, sie nicht! Es ist eure Aufgabe sie zu unterweisen und zu unterrichten. Sie zu erinnern und da zu sein. Also tut das! Unterweist diejenigen, die euch sehen in den alten Bräuchen. Erinnert sie an die alten Rituale und Zeremonien. Bringt es ihnen bei! Ihr müsst den ersten Schritt tun, dass sie den Weg wieder finden. Jemand von euch muss zurück. Wer wartet, dass sich andere verändern, der wird ewig warten. So wie ihr das bereits tut. Ihr könnt niemanden ändern, nur euch selbst. Also fangt bei euch an und der Rest ändert sich mit euch.“
Wow, hatte ich das wirklich gesagt? Mein Seminarleiter wäre stolz auf mich. Dabei waren die Worte einfach aus mir heraus geströmt. „Wir sind schon zu lange hier. Von uns kann niemand zurück.“ Die Stimme des kleinen Mädchens klang traurig und schnürte mein Herz schmerzhaft zusammen.
„Einer unter uns kann es noch.“ Die Stimme der alten Dame brachte alle Geräusche zum Schweigen. Jede Regung erstarb in den Gesichtern und der Wind legte sich. Selbst das Prasseln und Flackern des Feuers verebbte. Meine Nackenhaare richteten sich auf. Hier passierte etwas, das über mein Verstand hinaus ging. „Wir können dich zurück bringen. Wir können dich anleiten und unterweisen. Du kannst den Lebenden den Weg zeigen und sie mit uns wieder in Kontakt bringen. Du bist einer von uns. Du kannst uns repräsentieren.“ Ihre Stimmen steigerten und überschlugen sich fast. Ich blickte sie verwirrt an. Was meinten sie damit? Ich hatte einen Job. Und das war sicherlich nichts, was ich tun würde. Die hatten sie doch nicht mehr alle. Das ging zu weit. Die spielten nicht nur Tote, sie hielten sich für tot. Mit diesen Verrückten wollte nichts zu tun haben. „Ich habe keine Zeit. Ich muss gehen.“ Ich sprang auf. „Wir geben dir Zeit. Wir leihen dir Zeit. Das können wir. Und du wirst für uns sprechen. Dafür bringen wir dich zurück.“
Alle erhoben sich völlig lautlos. Sie kamen auf mich zu. Das war mein Signal. Panik erfasste mich. Sie setzte meinen Verstand außer Gefecht. Instinktiv flüchtete ich vor den Gestalten. Ich umrundete das Haus, die Veranda hinunter. Der Weg vor mir war erhellt. Fackeln überbrückten den Abstand bis zur Mauer. Gut für mich, so konnte ich rennen ohne über etwas zu stürzen. Ich hatte schon genug Angst. Ein letzter Blick zurück zur Hütte und ich wäre fast gestürzt. Mein Herz setzte einen schrecklich langen Schlag aus. Dann brannte es in meiner Brust. Die Gestalten schwebten mir nach. Sie durchdrangen das Haus. Sie flogen mir entgegen. Ihre Gestalten zerfaserten zu Nebel. „Das ist nicht real,“ schrie ich. Es half nicht. Gehetzt rannte ich weiter. Die Geister waren schneller. Sie waren neben mir. Links, rechts. Dann erreichte ich die Straße. Unwillkürlich wandte ich mich in die Richtung meines Wagens. Ich musste dort hin, dort wäre ich sicher. Ein kleiner Teil in mir lachte darüber. Das waren Geister, wie sollte ein Wagen sie aufhalten? Trotzdem hetzte ich weiter. Sie begleiteten meine Flucht. Umschwärmten mich wie Motten das Licht. Der erste flog durch mich hin durch. Mein Herz setzte dabei schmerzhaft aus. Als hätte mich ein Stromschlag getroffen.
Ich stolperte, während ein Bild in mir aufflackerte. Ich sah Blaulichter und Scheinwerfer, die meinen Wagen beleuchteten. Das Bild verblasste und ich hetzte weiter. Immer wieder durchfuhren mich die Geister. Wieder und wieder flackerten Bilder vor mir auf. Ein Hirsch, seltsam verdreht auf meiner Motorhaube. Meine Windschutzscheibe zersplittert. Fremde Gesichter, die sich über mich beugten, sich bewegten. „Du musst unsere Stimme sein. Du musst. Du bist unsere einzige Hoffnung.“ Die Stimmen wisperten um mich herum. Schrien und bettelten. Eine Ahnung stieg in mir auf. „Nein, das kann nicht sein. Das darf nicht sein.“ Doch ich spürte, dass es real war. Das dies die Geister der Toten waren und ich mit Toten geredet hatte. Die Panik trieb mich voran.
Plötzlich tauchte aus dem Nebel vor mir mein Wagen auf. Die Fahrertür war geöffnet, die Scheinwerfer an und der Motor lief. Meine Rettung. Ich war fast an der Tür, als die alte Dame davor erschien. Ich blieb abrupt stehen. „Du bist unsere letzte Rettung Ryan. Wir warten schon so lange. Du bist unser letzter Halt. Deine Zeit ist bereits abgelaufen, doch wir können dir Zeit geben. Wir brauchen dich, um wieder Gehör zu finden. Und du brauchst uns, um wieder zurück zu können. Du wirst uns sehen können und wir leiten dich an, so wie es sein sollte. Wir haben sonst keine Hoffnung mehr. Nur du kannst uns noch helfen und mir! Bitte, mein Junge. Bitte!“ Um mich herum herrschte Stille. Die Geister hatten sich an den Rand der Bäume zurück gezogen und beobachteten mich abwartend. Ich wusste, dass meine Großmutter Recht hatte. Also nickte ich. Langsam schälten sich andere Fahrzeuge aus dem Nebel. Die Straße wurde erhellt durch Blaulichter. Auf meinem Wagen lag der Hirsch, den ich erwischt hatte. Über mich beugten sich zwei Männer. Mein Körper wurde von diesen verdeckt, so dass ich mich nicht selbst sah. Das war also die Wirklichkeit. Ich blicke meine Großmutter an und sie trat auf die Seite. Als ich in den Wagen stieg streichelte sie mir die Wange. So wie sie es oft getan hatte, als ich noch ein kleiner Junge war. „Ich warte zu Hause auf dich.“ Der Schlag raubte mir die Sinne und gleichzeitig explodierte eine Sonne in meinem Kopf. Der Schmerz überflutete mich wie eine enorme Welle. Ich spürte meinen Körper mit jeder Faser. Dann wurde der Schmerz zu groß und ich glitt in die Dunkelheit. Das letzte was ich hörte, war eine fremde Männerstimme die sprach „Wir haben ihn.“
Ich mag Bananen, na und? *ugh*