Katzensprung (Uwe Preuss)

katzensprungIm März 2020 erscheint "Katzensprung" von Uwe Preuss:

"In Dresden geboren, 1961. Opa ein urkundlich bescheinigter Hallodri. Oma macht aus jedem Einkauf einen Ausflug. Mit den Eltern für fünf Jahre nach São Paulo. Die hatten ihr eigenes System, danke. Kaufmännische Lehre in der Planwirtschaft: Ick stempel doch jetzt nicht die fünftausend scheiß Scheine! Lieber Gräber schaufeln in Löbtau. Arbeitsplatz ohne besondere Vorkenntnisse. Hauptsache kein Büro mehr. Im Kurort die erste eigene Wohnung. Katrin ist schon am Theater, absolut erstrebenswerte Arbeitszeiten. Aber die lassen mich ohne abgeleisteten Wehrdienst nicht an die Schauspielschule! Für ein langes Wochenende interniert von der Volkspolizei. Einfach so. Also Weihnachten ʼ84 in Prag in die deutsche Botschaft. Ausreise. Aber zum Karneval und für die Liebe wieder rein. Und schnell wieder raus. Später Akteneinsicht. Glück gehabt."

Buchdetails:

Hardcover
176 Seiten, 20,00 EUR
ISBN: 978-3-10-397426-3

Zum Autor: Als Sohn eines Projektingenieurs und einer Technischen Zeichnerin wächst Uwe Preuss (*1961) in der DDR und Brasilien auf. Diverse Anläufe bei der Berufswahl: als Industriekaufmann im Laborbau oder Heizer in einem Ferienheim der Inneren Mission. Er war Kantinenleiter bei der Bauarbeiterversorgung, Lagerist in einer Stahlgießerei, Kistenbauer in einem Dampfsägewerk und Finanzbuchhalter – vor seiner Ausreise nach Westberlin. Dort studiert er Schauspiel an der Hochschule der Künste. Sein erstes Theaterengagement 1992 in Dresden, 1995 Wechsel ans Berliner Ensemble. Seit 2005 freischaffend. Gastauftritte an der Schaubühne, am Gorki-Theater und der Volksbühne Berlin. Seit zehn Jahren eher vertraut mit der Arbeit vor der Filmkamera (»Polizeiruf Rostock«, »Deutschland 83«).


(Quelle: Fischer)

Judiths phantastische Highlights 2019

Liebe LeserInnen,

eigentlich wollte ich auch noch ein paar Geschenktipps für Weihnachten beisteuern, aber die zwei Wochen vor dem Fest waren so voller Ablenkungen, dass ich einfach nicht dazu gekommen bin. Dafür widme ich nun meinen persönlichen Lesehighlights 2019, allesamt phantastisch :)

"Von Rache und Regen - Regentänzer" von Annette Juretzki

Als Annette Juretzki auf Twitter ihren neuen Roman ankündigte, dachte ich zuerst "Yeah, Eiszeit!" - bei genauerem Lesen stellte ich jedoch fest, dass es sich um EISENzeitliche Fantasy mit Untoten handelt. Da war ich zuerst etwas skeptisch, aber das regnerische Setting klang interessant und ihre Space Opera "Sternenbrand" hatte mir ganz gut gefallen. Allerdings hatte ich nicht erwartet, dass mich "Von Rache und Regen" so umhauen und in zwei Tagen verschlungen sein würde. "Regentänzer" ist ein wahnsinnig atmosphärischer Roman mit großartigem Worldbuildung und mannigfaltigem Regenwetter, der insbesondere von der Interaktion seiner starken Protagonisten lebt. Soldat Riagh flieht von der Front, um seine Ziehschwester vor dem Fluch zu retten, der sein Volk in menschenfressende, wandelnde Leichen verwandelt. Auf seinem Weg zurück in die verregnete Heimat sieht er, wie eine Gruppe Dorfbewohner einen Mann foltert und schreitet ein - auch wenn es sich bei Nuzar um einen Feuermagier und damit um seinen Feind handelt. Notgedrungen reisen die beiden zusammen und kämpfen gemeinsam gegen Verfluchte. Aus Feinden werden allmählich Freunde, die sich näherkommen, doch der Fluch droht sie auseinander zu reißen. "Regentänzer" handelt von  Vorurteilen und deren Überwindung, von menschlichen Fehlern und Stärken und trotz aller Düsternis auch von Mut und Hoffnung.

"Wasteland" von Judith und Christian Vogt

Judith und Christian Vogt sind Autoren, bei denen man sich auf die Qualität ihrer Werke verlassen kann. Die beiden beweisen immer wieder eine unglaubliche Liebe zum Detail, die mich als Leser begeistert. So auch "Wasteland", das sich mit der Ich-Perspektive stilistisch von anderen Romanen der beiden abhebt und als "Mad-Max-Utopie" angepriesen wurde. Die Beschreibung trifft es tatsächlich sehr gut, denn auch wenn das Setting dystopisch ist, steckt doch jede Menge Hoffnung in "Wasteland" - und mit den irren Toxxer-Gangs, die auf aufgemotzten Motorrädern durch zukünftige Deutschland brettern, das Wi-Fi anbeten und auf einem gigantischen Schaufelradbagger leben, kommt ordentlich Mad-Max-Feeling auf. Europa liegt nach einem Krieg mit Biokampfstoffen in Trümmern, weite Teile des Kontinents sind sogenanntes Ödland - auch wenn dieses grün ist, ist der Aufenthalt für Menschen tödlich. Protagonistin Laylay ist die einzige, die sich frei im Ödland bewegen kann. Ohne sich mit der Wasteland-Krankheit zu infizieren wie der manisch-depressive Marktbewohner Zeeto. Beide sind ungewöhnliche, kantige Charaktere, die man schnell ins Herz schließt. Insbesondere Zeeto ist hervorragend getroffen und sein seelisches Auf und Ab nachvollziehbar und oftmals handlungsentscheidend. Hinzu kommt der enorme Unterhaltungswert durch verrückte Charaktere wie Wi-Fi-Schamane Root, der im Futur II spricht, oder auch die positive Ausstrahlung der Marktbewohner, deren Gemeinschaft von Individualität und gegenseitigem Respekt geprägt ist.

mars override"Mars Override" von Richard Morgan

Die Serienadaption von "Altered Carbon" hat mich dieses Jahr schwer begeistert, denn so reinen, dreckigen, schillernden Cyberpunk bekommt man selten geboten. Passenderweise erschie mit "Mars Override" ein neuer Roman von Richard Morgan, der den Mars in einen neonleuchtenden Cyberpunk-Moloch verwandelt. Der gentechnisch modifizierte Supersoldat Hakan Veil ist auf dem Roten Planeten gestrandet und schlägt sich mit Gelegenheitsaufträgen durch. So geht er beispielsweise einen verhängnisvollen Deal mit den Triaden ein und landet im Knast. Dort kommt er nur raus, weil die Polizei ihn als Babysitter für eine Agentin von der Erde braucht. Veil ist zunächst wenig begeistert, doch der Fall eines verschwundenen Lotterie-Gewinners entwickelt sich zu einem spannenden Trip, der ihm einiges abverlangt. "Mars Override" bringt alles mit, was ein Cyberpunk-Roman braucht: ein hohes Erzähltempo, ein derber Protagonist, der sich einen letzten Funken Anstand bewahrt hat, dazu einen berauschenden Mix aus Gossenslang, Tech-Porn und poetischen Metaphern, die unter die Haut gehen.

Insgesamt war 2019 ein gutes Lesejahr mit vielen Büchern, die mich gut unterhalten haben, auch wenn die Phantastik auf den ersten Blick rar gesät erscheint. Es lohnt sich auch immer ein Blick auf die kleinen Verlage, die in punkto Optik und Lektorat mit den Großen mithalten können. Sehr gefallen hat mir unter anderem "Feuerschwingen" von Sabrina Železný, "Am Seelenbrunnen" von Christian Günther (der dritte "FAAR"-Band, wer es noch nicht kennt, sollte unbedingt man einen Blick auf "Die Aschestadt" werfen) und "Hexagon - Pakt der Sechs" von Henning Mützlitz.

Ich wünsche Euch allen schon mal einen guten Rutsch - kommt gut ins neue Jahr!

Eure

- Judith

 

Frohe Weihnachten!

 

Liebe Leserinnen und Leser,

wir wünschen allen Lesern Frohe Weihnachten und angenehme, ruhige Feiertage!

In diesem Jahr verzichten wir auf die Verkündung der Weihnachtspakete-Gewinner. Alle wurden bereits benachrichtigt und die Pakete sind auch schon unterwegs, allerdings wissen wir noch nicht, ob es schon alle durch das weihnachtliche Paketchaos geschafft haben und ob die Gewinner genannt werden wollen. Wir wünschen allen viel Spaß beim Lesen!

Besinnliche Grüße von Eurem

LiteratopiaTeam

weihnachten2019

Interview mit Alex Prum online!

Liebe LeserInnen,

soeben ist ein Interview mit Alex Prum bei uns erschienen!

Wir sprachen über ihren Debütroman "Der Schleier der Welt" und ihre Webserie "Mosaik", über Urban Fantasy, die Repräsentation von LGBTQ*, über Alpakas, ihre aktuellen Lieblingsromane und vieles mehr ...

Zum Interview

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Euer

LiteratopiaTeam

Sternenpuls (Drew Williams)

sternenpulsIm Februar 2020 erscheint "Sternenpuls" von Drew Williams:

"Vor hundert Jahren breitete sich der sogenannte »Puls«, eine mysteriöse Energiewelle, mit rasender Geschwindigkeit im Weltall aus. Manche Planeten blieben davon völlig unberührt, andere wurden ins Chaos gestürzt. Jane Kamalis Job ist es, von Planet zu Planet zu reisen und dort die begabtesten Kinder für den Wiederaufbau des Universums zu rekrutieren. Doch gerade als sie die junge Esa, einen telekinetisch begabten, miesepetrigen Teenager, aufgespürt hat, geht etwas schief, und plötzlich steckt Jane mitten in einem intergalaktischen Krieg – den sie versehentlich selbst ausgelöst hat ..."

Buchdetails:

Aus dem Amerikanischen von Norbert Stöbe 
Originaltitel: The Stars Now Unclaimed
Originalverlag: Tor Books
Paperback , Broschur, 608 Seiten, 14,99 EUR
ISBN: 978-3-453-31988-2

Zum Autor: Drew Williams ist Buchhändler in Birmingham, Alabama, seit er sechzehn ist, da an dem Tag, als er gerade auf Arbeitssuche war, eine Stelle frei geworden war. Abgesehen davon, dass er mit seinen Kollegen darüber streiten muss, ob »Moby Dick« brillant oder schrecklich ist, macht es ihm am meisten Spaß, als Buchhändler neue Autoren zu entdecken und sie mit seinen Kunden zu teilen.


(Quelle: Heyne)