Flash Bd.5 - Reverse Flash (Francis Manapul, Brian Buccellato)

Verlag: Panini (April 2014)
Broschiert, 152 Seiten, 16,99 Euro
ISBN-13: 978-3862016983

Genre: DC, Superhelden


Klappentext

Im Duell mit Kid Flash

Der Trickster, ehemaliges Mitglied der Schurkengruppe Rogues, wird wegen Mordes verhaftet - doch ausgerechnet Flash, der ärgste Gegner der Rogues, ist von Tricksters Unschuld überzeugt. Auf der Suche nach dem wahren Speed-Force-Killer tritt er sogar gegen Kid Flash von den Teen Titans an, mit dem er sich ein Rennen um den halben Erdball liefert-und steht am Ende erstmals seinem gefährlichsten und tödlichsten Feind gegenüber: dem düsteren Reverse-Flash!

Rasante Comic-Action mit einem der zurzeit erfolgreichsten DC-Superhelden - dieser Band enthält als deutsche Erstveröffentlichung die US-Hefte The Flash 18-24, spektakulär in Szene gesetzt von Francis Manapul, Brian Buccellato und Marcio Takara.

„Eine der bestaussehenden Serien bei DC.“ (ign.com)

Komplette Story auf  über  170 Seiten


Rezension

Flash gehört mit zu den beliebtesten Superhelden überhaupt; nicht zuletzt auch wegen der erfolgreichen Vermarktung durch die US-TV-Sitcom The Big Bang Theory, in der Sheldon oft den Blitz auf der Brust trägt. Doch schon lange vorher galt Flash als Publikumsliebling und bekommt daher auch seinen Platz in den Neuauflagen des DC-Universums. Vier Bände sind bereits erschienen und verkaufen sich wie geschnitten Brot. Das scheint durchaus logisch, denn hier wird ein optimaler Weg aufgezeigt die Anfänge Flashs und der Speed Force nachzuempfinden und kennenzulernen.

In diesem fünften Band ist die Story überschaubar, doch trotzdem lesenswert. Was die ersten vier Bände teilweise vorbereitet haben, wird hier weiter geführt. Es geht darum, den Speed-Force-Killer zu fassen und genau das erweist sich als nicht leichte Aufgabe. Denn wie könnte es anders sein: Je näher Barry Allen alias Flash einer möglichen Antwort zu sein scheint, stellt sich ihm etwas in den Weg; sei es der kurzzeitige Verlust seiner Kräfte oder ein neuer Gegenspieler. Dieses Mal muss sich der Held eingestehen, dass nicht immer jemand Täter ist, der es normalerweise nur sein kann. Denn obwohl die ganze Stadt den Trickster eines Verbrechens für schuldig hält, so war er es dieses Mal wirklich nicht. Das rasante Hin und Her findet seine Höhepunkte beispielsweise während eines Rennens mit Kid Flash, der Flash durchaus seine momentanen Grenzen noch aufzuzeigen vermag. Der Wettkampf, der sich über den halben Erdball in Sekunden abspielt, bringt aber nicht unbedingt die Antworten ein, die sich der flinke Blitz in Bezug auf die Speed-Force erhofft hat. Zurück in seiner Heimatstadt, geht er der Verbrechensjagd erneut nach und stellt fest, dass neben Kid Flash ein weitaus größerer, viel mächtigerer Konkurrent Flash den Rang ablaufen könnte und will; und das nicht unbedingt aus rein sportlicher Perspektive. Die Rede ist von Reverse-Flash, der alles in den Schatten stellt, was bisher in und um Central City geschehen ist. Er hat einige besondere Fähigkeiten, die der normale Flash nicht kontrollieren kann. Ein buchstäbliches Spiel mit der Zeit findet nun seinen Anfang und eine Lösung des Problems ist noch lange nicht in Sicht. Trotzdem finden sich immer Situationen, in denen der Leser durchaus Schmunzeln muss, da es doch hin und wieder witzig ist, wie Flash trotz seiner Schnelligkeit in arge Bedrängnis gerät.

Die Geschichte in diesem Band ist mehr oder weniger abgeschlossen und daher geeignet für diejenigen, die die ersten vier Vorgänger verpasst haben. Sicherlich kann es nur von Vorteil sein, die Ersten zu kennen, jedoch ist es nicht wichtig um des Verständnisses willen. Wie Flash, so auch die Storyline, flink, rasant und äußerst wechselhaft. Hier eine Verabredung mit der Freundin, im nächsten Moment bei einem Wettrennen um die halbe Welt und anschließend wieder in der Stadt, um den Ganoven das Handwerk zu legen. Flashs Leben bietet keine Pausen und es ist ein Wunder, dass er jede Situation mit Bravour meistert. Für den durchschnittlichen Menschen würde dies wohl eher einem Burn-Out gleich kommen. Auf der Suche nach dem mysteriösen Speed-Force-Killer bleibt oft keine Zeit zum Nachdenken und das ist ein Aspekt, den der Leser mit Wucht präsentiert bekommt. Hier mögen sich die Geister scheiden, denn entweder man genießt die atemlosen Sequenzen oder man klappt den Comic überfordert beiseite. Letzteres mag übertrieben klingen, doch ungeübte Flash-Anhänger könnten schnell an ihre Grenzen gelangen. Alle anderen dürften vor Begeisterung lächeln, denn der fünfte Band des neuen DC-Flashs ist eben typisch Flash. Keine Zeit zum Ausruhen, immer in Bewegung. Gerade noch ein Rennen mit Kid Flash, der leider etwas zu kurz kommt und im Prinzip im gleichen Moment auf einer Feier. Speed-Force durch und durch. Die grundlegende Geschichte wird von den Autoren geschickt erzählt, sodass sie nicht in dem ganzen Trubel untergeht. Vielleicht gibt es hier und da noch ein paar Lücken, doch werden diese mit Sicherheit gefüllt werden; besonders in Bezug auf Reverse-Flash, der mächtiger ist als alles andere, das Flash zuvor kennen gelernt hat. Da die Stimmung spannend bleiben soll, ist Vieles noch nicht verraten, doch dürfte es viele interessieren, wer dieser übermächtige, andere Flash ist, der sogar mit der Zeit willkürlich spielen kann.

Dass Flash ein unermüdlicher Kämpfer mit vielen, eigenen Problemen ist, wird nicht nur durch eine geschickte Erzählweise verdeutlicht. Es sind die Zeichnungen, die das Szenario komplettieren und ein solides Ganzes bilden. Geschwungene Linien paaren sich gut mit dem Stress des Helden und verleihen ihm eine nahezu perfekte Ruhelosigkeit. Schmeißt Flash den Turbo an, werden die Zeichnungen etwas verschwommener, was gut zu passen scheint. Bei einem Kampf dürfen es auch deftigere Farben mit vielen Wechseln sein. So gesehen gibt es nicht viel, dass bemängelt werden kann; außer dass die Zeichnungen manchmal zu kindlich wirken und dadurch vielleicht weniger attraktiv für die erwachsene Leserschaft. Auffällig ist das bei der Darstellung vieler Gesichter. Dagegen sind ein paar Panels wirklich extravagant. Reverse-Flash wird sehr gut in Szene gesetzt und macht optisch eine ganze Menge her. Durch die wenigen schwarzen Flächen auf seinem Anzug wirkt er gefährlich, mächtig und brillant. Ein anziehendes Schmankerl, das allein Grund genug ist, sich diesen Comic nach Hause zu holen. Generell ist die Komposition von Text, Farbe, Zeichnung und Panel wunderbar gelungen. Die Bilder an sich sind trotzdem nur höheres Mittelmaß und wie bei vielen anderen amerikanischen Comics, nicht mit europäischen zu vergleichen.

Panini hat zu einem soliden Preis den fünften Band der Flash-Reihe veröffentlicht und ein gutes Stück Arbeit geleistet. Viele Zusatzinformationen und ganzseitige Cover der einzelnen Hefte sind mit dabei und erfreuen den Kunstliebhaber. Einzig allein die vereinzelten Werbeseiten stören ein wenig, denn hin und wieder nehmen sie dem Gesamteindruck die Seriosität und lassen einen Gesamtband eher wie ein Einzelheft erscheinen. Doch ist das kein tragischer Grund dem Comic keine Chance zu geben. Flash ist eine Nummer für sich und hat mittlerweile absoluten Kultstatus erreicht.


Fazit

Der rote Blitz lädt zu einem weiteren Abenteuer ein und wer nicht mitmacht, ist selber schuld. Das atemberaubende Tempo Flashs geht an niemandem spurlos vorbei und es macht süchtig. Hinzukommen echte Hingucker wie Kid Flash und besonders Reverse-Flash, die Einiges zu bieten haben und viel Potenzial für die nächsten Ausgaben versprechen.


Pro/Contra

+ Spannung und Action
+ schnell und rasant
+ Geschichte wird trotzdem sehr gut voran getrieben
+ Kid-Flash und Reverse-Flash
+ gute Komposition
+ abgerundet

0 Vorfreude auf weitere Abenteuer

-Zeichnungen manchmal etwas zu kindlich
- Werbeanzeigen stören

Bewertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 3,5/5/5
Preis/Leistung: 4/5


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