Verlag: Panini (September 2014)
Softcover: 152 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3957980014
Genre: Superhelden
Klappentext
Der Anfang vom Ende
Durch einen Riss im Raum-Zeit-Gefüge gelangte der ewig hungrige Weltenverschlinger Galactus ins Ultimative Universum, wo er mit seinem gewaltigen Appetit nun die gesamte Erde bedroht. Während Helden wie Captain America, Iron Man, Thor, Hawkeye, Spider-Man Miles Morales und junge Mutanten wie Rogue und Iceman versuchen, den Untergang zu verhindern, kämpfen Nick Fury und SHIELD auf einem fremden Planeten gegen den Gah-Lak-Tus-Schwarm, der ebenfalls hungriger und gefährlicher denn je ist...
Dieser Band enthält die ersten Kapitel des actiongeladenen ultimativen Crossovers Cataclysm, packend inszeniert von Brian Michael Bendis und Mark Bagley, dem Dreamteam hinter DER ULTIMATIVE SPIDER-MAN.
„Schöne Ideen und wunderschönes Artwork.“
weeklycomicbookreview.com
Rezension
Genau wie DC hat auch Marvel in seinen Comics eine Vielzahl von Universen zu bieten, in denen sich jeweils andere, alternative Versionen ihrer Helden tummeln. Mitunter sind die Voraussetzungen umgekrempelt und aus Feinden werden Freunde, aus Helden Schurken und umgekehrt. Das Ultimative Universum ist bei Marvel der Spielplatz für die Autoren, um sich so richtig auszutoben und in dem hauptsächlich jüngere Versionen der altbekannten Helden zu finden sind. Unter anderem ist hier Miles Morales der neue Spider-Man nachdem Peter Parker gestorben ist und Reed Richards ist kein Teil der Fantastischen Vier, sondern ein Superschurke, der von seinen ehemaligen Freunden nur noch Hass und Verachtung erfährt. Trotzdem gibt es Konstanten, die immer bleiben. Eine davon ist die Bedrohung durch Galactus.
Der Galactus der regulären Kontinuität ist am Ende des Events Age of Ultron in das Ultimative Universum versetzt worden und macht sich nun dort auf, die Erde zu verschlingen. Die Helden um Captain America und Iron Man reagieren auf dieses unbekannte Wesen mit einem massiven Angriff, der von SHIELD mit großer Feuerkraft unterstützt wird. Nicht ahnend, dass sie damit Galactus mit jedem Schuss stärken. Als Tony Stark dies herausfindet, muss ein neuer Plan her. Und der ist ziemlich waghalsig. Einer von ihnen muss durch das Dimensionsportal und den Reed Richards des anderen Universums zu Galactus, und wie er besiegt werden kann, befragen. Bloß wer? Miles Morales bietet sich selbst an und unerwarteterweise der Reed Richards des Ultimativen Universums. Aber kann man ihm trauen?
Gleichzeitig kämpfen Nick Fury, der Punisher, Hercules, der Hulk und andere Superhelden gegen den Gah-Lak-Tus-Schwarm, die Entsprechung des Ultimativen Universums zu Galactus. Allerdings stehen sie auf reichlich verlorenen Posten. Die einzelne Teile, die Drohnen des Schwarms sind in der Überzahl, hungrig und sozusagen höchstinfektiös. Wen sie berühren oder beißen, verwandelt sich ebenfalls in einen Teil des Schwarms. Ganz schlimm wird es als ihnen Hulk zum Opfer fällt. Die Helden scheinen auf verlorenem Posten zu stehen, zumal Modok der Chefwissenschaftler von AIM Kopf des Gah-Lak-Tus-Kultes ist.
Dass die X-MEN, Cloak und Dagger und weitere Superhelden und -wesen in diesen Kampf und damit in das große Marvel-Event hineingezogen werden, versteht sich von selbst.
Vor Beginn von Cataclysm in den USA wurden alle regulären Serien des Ultimativen Universums beendet und das alleinige Hauptaugenmerk genau darauf gelegt. Eigentlich sollte der Leser dann auch den ganz großen Wurf erwarten können. Eine Geschichte die überrascht, ihn fordert und vielleicht alles umkrempelt auf innovative Art und Weise. Leider geschieht dies nicht. Im Prinzip beherrscht, bis auf wenige Atempausen, die Action und der körperliche Kampf gegen Galactus und den Gah-Lak-Tus-Schwarm die Seiten. Eine wirkliche Handlung kann sich dabei kaum entwickeln. Was an anderer Handlung als Kampf vorhanden ist, ist ein dünnes Mäntelchen, um die Inhaltsleere zu verdecken. Die Charaktere können sich kaum zeigen, nur Spider-Man und Reed Richards des Ultimativen Universums bilden da eine kleine Ausnahme. Sobald sie alleine auf ihre Mission ins normale Marveluniversum gehen, nimmt die Spannung zu und es gibt Einblicke in ihre Gedanken und ihre Charaktere. Leider ist dies aber sonst kaum der Fall. Und so betrachtet der Leser nichts weiter als das Äquivalent eines Actionfilmes, der nichts weiter zu bieten hat, als Kämpfe am laufenden Band. Das ist ärgerlich, da aus der Grundkonstellation viel mehr gemacht werden könnte. Wie das geht, haben Stan Lee und Moebius mit Silver Surfer: Parabel gezeigt. Hier war die Bedrohung viel realer, als in Cataclysm, obwohl im vorliegenden Band sogar Helden dem Gah-Lak-Tus-Schwarm zum Opfer fallen. Aber nur Action und Verluste reichen eben nicht um eine spannende, mitreißende Geschichte zu erzählen. Eben die, kann eigentlich erwartet werden, wenn der Autor Brian Michael Bendis heißt, der durch Joshua Hale Fialkov unterstützt wird. Cataclysm ist sicher nicht einer der schlechtesten Marvel-Comics und wer Superhelden in Aktion sehen will, kommt auch auf seine Kosten, aber es wäre eben so vieles mehr möglich gewesen.
Inszeniert wurde Cataclysm von verschiedenen Zeichner, von denen keiner besonders herausragt, weder im positiven noch im negativen Sinne. Alles sieht gut aus, Hin und wieder gibt es ein etwas spektakuläreres Panel, ansonsten passen sich die Zeichnungen gut der Geschichte an, sowohl was den Teil angeht, die Geschichte zu illustrieren als auch eben ganz nett auszusehen, aber eben nichts besonderes zu sein. Außer dem Auftritt von Cloak und Dagger, der zeichnerisch das Niveau anhebt, wobei die Beiden auch eine dankbare Aufgabe sind.
Als Bonusmaterial gibt es wie gewohnt, die Cover und Alternativcover der US-Veröffentlichung und eine Einführung und ein Schlusswort.
Fazit
Wer Action ohne Ende mag, ist bei Cataclysm genau richtig. Leider werden Charaktere und Handlung etwas zu sehr vernachlässigt, so dass keine rechte Spannung oder ein echtes Gefühl von Bedrohung aufkommen kann. Alles wirkt wie mit angezogener Handbremse. Somit ist Cataclysm solide Unterhaltung. Mehr leider nicht.
Pro & Contra
+ Galactus
+ Spider-Man und Reed Richards arbeiten zusammen
+ Mark Bagley zeigt stellenweise sein ganzes Können
- Action ohne Ende
- keine Spannung
- Charaktere kommen zu kurz
Bewertung:
Handlung: 3/5
Charaktere: 3/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 3/5
Preis/ Leistung: 3,5/5
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