Elektra Bd.1 - Blutlinien (W. Haden Blackmann, Mike Del Mundo)

Verlag: Panini (Mai 2015)
Broschiert: 124 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3957983343

Genre: Superhelden


Klappentext

Auf der Jagd

Um den Geistern ihrer finsteren Vergangenheit zu entkommen, möchte Elektra so weit wie möglich weg von New York. Also nimmt die schönste und tödlichste Auftragskillerin des Marvel-Universums einen Auftrag an, der sie zunächst auf eine Insel voller Ungeheuer führt: Monster Island. Dort jagt Daredevils ehemalige Geliebte Cape Crow, einen legendären Killer im Ruhestand, den noch nie jemand fassen konnte. Und ausgerechnet ihn soll die Ninja-Kriegerin lebendig zurückbringen! Aber auch andere haben es auf Elektras lukrative Beute abgesehen, darunter die gefährliche Lady Bullseye und der Serienmörder Bloody Lips, der die Fähigkeiten und Erinnerungen seiner Opfer absorbieren kann...

Der erste von zwei Bänden von Elektras brandneuer Solo-Serie enthält die US-Hefte Elektra (2014) 1-5, geschrieben von W. Haden Blackman (BATWOMAN) und mit dem außergewöhnlichen Artwork Mike Del Mundos (MIGHTY AVENGERS).


Rezension

Matt Murdock alias Daredevil hat New York verlassen und ist nach San Francisco gegangen. Nun hält Elektra nichts mehr im Big Appel und sie wendet sich an Matchmaker, um einen neuen Auftrag zu erhalten und alles vergessen zu können. Daredevil, Bullseye und Co. Natürlich hat Matchmaker einen Job für sie und zwar einen ganz speziellen. Sie soll Cape Crow ausschalten, den legendärsten Killer, den es je gab. Elektra macht sich auf den Weg, aber sie ist nicht die Einzige, die Cape Crow zur Strecke bringen will.

Elektra wurde 1981 von Frank Miller in das Marveluniversum eingeführt und ist seitdem eigentlich nicht mehr daraus wegzudenken, weswegen es auch zu Unstimmigkeiten zwischen Marvel und Miller kam. Entgegen einer Absprache wurde sie von Marvel Mitte der 90er wiederbelebt. Jetzt hat sie eine neue Soloserie, deren Auftakt es gleich in sich hat. In diesem tritt sie nicht nur gegen den angeblich besten Killer an, der je gelebt hat, sondern bekommt es auch gleich noch mit Lady Bullseye, weiteren Söldnern und Bloody Lips zu tun. Aber dies sind genaugenommen alles nur Stolpersteine auf dem Weg zu ihrem Selbst. Denn W. Haden Blackman erzählt zwar eine actionreiche Geschichte, in der es oberflächlich betrachtet um einen weiteren Job für Elektra geht, allerdings lotet er gleichzeitig ihren Charakter aus. Was treibt sie an? Wer ist sie wirklich? Wie ist sie zu dem geworden, was sie jetzt ist und wo will sie hin? Ist sie wirklich so desillusioniert, wie es den Anschein hat? Auf diese Weise entfaltet sich die Geschichte auf zwei Ebenen und es überrascht nicht wirklich, wenn sie am Ende auf unerwartete Weise triumphiert. Trotzdem ist Elektra – Blutlinien kein Versucht rein psychologisch aufzudröseln, wer sie ist. All diese Fragen werden in eine spannende Rahmenhandlung gepackt, die zu fesseln weiß. Beide Aspekte ergänzen sich und lassen die Charaktere viel stärker in den Vordergrund rücken. W. Haden Blackmann ist dazu ein sehr guter Erzähler mit ungewöhnlichen Ideen. Von dieser Seite ist Elektra gute Unterhaltung. Das Zeug zu einem Klassiker dürfte sie aber durch die Zeichnungen bekommen.

Elektra – Blutlinien dürfte derzeit das beste Artwork aller Marvel-Serien haben. Soviel steht fest. Mike Del Mundos Zeichnungen sind einfach der Wahnsinn und ragen weit aus den üblichen Superheldencomics heraus. So ambitionierte Zeichnungen sind in diesem Genre nicht so häufig und können gar nicht genug gelobt werden. Er findet immer neue interessante Perspektiven. Seine Actionszenen sind dynamisch, übersichtlich und versprühen eine tödliche Eleganz. Er arbeitet sehr detailliert.und doch gerät man nicht allein wegen seiner Detailverliebtheit ins Schwärmen, sondern die Bilder wirken im Ganzen auf den Betrachter und lassen ihn komplett in die Welt Elektras eintauchen. Seine Farbwahl ist auf die Geschichte abgestimmt und überträgt die Stimmung auf den Leser. Auch wenn das Cover von Bill Sienkiewicz stammt, so verdeutlicht es sehr gut, welches Niveau den Leser in den Zeichnungen erwartet und spätestens der Blick auf die Rückseite sollte überzeugen und zeigen, welch guter Künstler Mike Del Mundo ist.

An Bonusmaterial gibt es alle Cover der regulären Ausgabe plus die Variantcover von anderen Künstlern. Ebenso ein Vorwort und eine Vorstellung von Autor und Zeichner.


Fazit

Elektra hat eine starke Geschichte mit guten Charakteren, aber die Zeichnungen lassen diesen Comic hervorstechen. Allein wegen diesen ist Elektra bereits ein Pflichtkauf für jeden Comicliebhaber.


Pro & Contra

+ Mike Del Mundos Zeichnungen sind einfach wunderbar
+ Elektra bekommt einen wahrhaft gefährlichen Gegner
+ Charaktere haben Raum sich zu entwickeln

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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