Batman: Arkham Manor (Gerry Duggan, Shawn Crystal)

Verlag: Panini; (Oktober 2015)
Softcover: 140 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3957984661

Genre: Superhelden


Klappentext

Wo der Wahnsinn zu Hause ist

Das Arkham Asylum, die Anstalt für geisteskranke Kriminelle, wurde zerstört. Aber irgendwo müssen all die wahnsinnigen Mörder ja untergebracht werden. Die Stadt Gotham entscheidet sich für den vor Kurzem enteigneten Familiensitz der Waynes, und aus dem Wayne Manor wird das Arkham Manor.
Bruce Wayne alias Batman muss jedoch in sein ehemaliges Haus zurückkehren, als dort ein Serienmörder seine ersten Opfer findet. Unter falscher Identität lässt er sich selbst einweisen – ohne zu wissen, dass sich auch sein schlimmster Feind unter falschem Namen und mit neuem Gesicht ins Arkham Manor eingeschlichen hat...

Die komplette US-Miniserie in einem Band, geschrieben von Gerry Duggan und gezeichnet von Shawn Crystal. Ein absolutes Muss für jeden Fan des Dunklen Ritters!


Rezension

Das Wayne Manor, seit Jahrzehnten, Familiensitz der Waynes, wurde enteignet und zu einer Anstalt für kriminelle Geisteskranke gemacht. Es ist zu erwarten, dass auch hinter diesen Mauern, Gewaltverbrechen geschehen. Als allerdings ein Serienmörder umgeht, ruft dies Batman, alias Bruce Wayne auf den Plan. Denn auch Geisteskranke haben den Schutz Batmans verdient. Deswegen begibt sich Bruce in einer Tarnidentität, Jack Shaq, nach Arkham Manor, wie Wayne Manor nun heißt und ermittelt verdeckt. Sein Plan ist eigentlich einfach. Innerhalb eines Tages will er den Täter ermitteln und wieder verschwinden. Aber so einfach ist es dann doch nicht. Der Killer taucht nach Belieben auf und verschwindet auf ebenso geheimnisvolle Weise. Als Zsasz verschwindet, scheint der Fall klar. Nur muss Bruce Wayne bald eine schreckliche Entdeckung machen, die den Fall auf den Kopf stellt. Zudem scheint Clayface zurück zu sein und ausgerechnet ein Verbündeter entpuppt sich als gefährlichster Gegner Batmans, der Clayface auf Arkham Manor loslässt. Batman muss sich jetzt auf Mr. Freeze verlassen, aber wird der helfen? Und selbst als der Killer gefasst ist, ist es keineswegs vorbei.

Das Wayne Manor war nie ein Ort der Freude. Schon immer wirkte es eher düster und war damit das passende Zuhause für Bruce Wayne und Batman. Autor Gerry Duggan und Zeichner Shawn Crystal steigern dies in Arkham Manor.
An einem Ort, der vielleicht der unheimlichste der Welt ist, mit all seinen Insassen, die aus Superschurken und Monstern bestehen, lässt Greg Duggan einen Thriller spielen, der feststehende Dinge in der Welt Batmans erschüttert. Mit der logischen und verständlichen Vermutung, Szasz sei der gesuchte Killer, lässt Duggan Batman und Leser fulminant auflaufen. Er zaubert einen neuen Gegner für Batman aus dem Hut, der vielleicht einer der spannendsten neuen Charaktere der letzten Jahre ist, da er auch am Ende ein einziges großes Rätsel bleibt. Dazu untersucht er das ehemalige Wayne Manor genauer und führt Bruce Wayne in die Tiefen seiner Eingeweide. Gleichzeitig erkundet Duggan die Insassen. Wer sie sind, wie sie sich in der Anstalt geben und auch, was es für sie heißt, Angst zu empfinden. Er beschränkt sich aber nicht allein auf die Gefangenen, sondern setzt sich ebenso mit den Wärtern, dem Pflegepersonal und den Ärzten auseinander. Und vor allem bringt er einen alten Gegner Batmans zurück ins Spiel, der zu Beginn des neuen DC-Universums verschwand.
Mr. Freeze bekommt mehrere Auftritte spendiert, die das Geschehen etwas zynisch kommentieren und ihn als sehr intelligenten Mann zeigen, der er eben auch ist, und ihn am Ende sogar entscheidend eingreifen lassen, was zu einer großen Überraschung in seinem Verhalten führt und das nicht nur für Batman. Nachdem der Täter gefasst wurde, ist es aber nicht vorbei, denn Duggan schafft sogleich einen zweiten, potentiell zukünftigen Gegner für Batman, der ihm durchaus das Leben schwer machen könnte.
All dies verpackt Duggan spannend, ohne in die Gefahr zu geraten, Arkham Manor zu komplex zu gestalten. Jederzeit bleibt die Geschichte, trotz der Vielzahl der Elemente nachvollziehbar und ist somit ein großes Lesevergnügen.

Chawn Crystals Gestaltung ist passend düster und dreckig. Besonders die Aufeinandertreffen Batmans mit dem Killer sind richtig gut gestaltet, da er dessen Gesicht solange wie möglich im Dunkeln und ihn so wie ein Albtraumwesen erscheinen lässt. Allerdings sind seine Zeichnungen keineswegs perfekt oder auf dem Niveau eines Greg Capullo. Er gestaltet alles sehr kantig, was grundsätzlich nicht schlecht sein muss, nur geraten ihm die Körperproportionen nicht konsistent genug, so dass die Figuren teils sehr gut, teils mehr wie eine Karikatur wirken, was nicht so recht zur Geschichte passen will. Zudem sind die Zeichnungen manchmal zu einfach oder wirken bei Bewegungen etwas ungelenk. Trotzdem sind sie aber sehr stimmungsvoll. Vom Gesamteindruck her passen sie zu Arkham Manor in ihrem dreckigen Stil.

Wie immer bei Panini gibt es eine kurze Einführung und die Cover der Einzelhefte.


Fazit

Arkham Manor ist ein düsterer Thriller in der Welt der geisteskranken Superschurken, die nun auch einmal erfahren, was es heißt, Angst zu haben. Es ist spannend und von Gerry Duggan mit vielen Wendungen und interessanten Entwicklungen versehen, die nicht unbedingt zu erwarten waren. Zudem mischt er einen großen Teil Horror und Mystery hinein, wenn Batman den Killer in den Eingeweiden des Gebäudes jagt.


Pro & Contra

+ Grundidee
+ Mr. Freeze mal positiv dargestellt
+ visuelle Darstellung des Killers

0 Zeichnungen überzeugen nicht immer

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


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