Die Sieben Königslande von Westeros (Daniel Bettridge)

die sieben koenigslande von westerosIm Oktober 2016 erscheint "Die Sieben Königslande von Westeros" von Daniel Bettridge:

"Alles über die Welt von »Game of Thrones«

Faszinierende Landschaften, altehrwürdige Städte, längst vergessene Wunder, die nur darauf warten, entdeckt zu werden – die Sieben Königslande von Westeros sind zweifellos eines der angesagtesten Reiseziele. Kein Wunder, dass sich so viele Invasoren im Laufe der Jahrhunderte auf den Weg dorthin gemacht haben. Und klar, dass noch mehr Touristen ins Land strömen als je zuvor. Dieser Reiseführer führt alle »Game of Thrones«-Fans durch ein Land voller Reichtum an Kultur, atemberaubender Schönheit und Lannister-Gold. Gerade dort, wo sich die Landschaft so schnell ändern kann wie die politischen Machtverhältnisse, bietet der Band eine unverzichtbare Orientierungshilfe: einen Überblick über die Historie des faszinierenden Kontinents, die Top-Ten-Sehenswürdigkeiten von Westeros, praktische Tipps fürs Herumreisen, Essen und Übernachtungen sowie die »Dos and Don'ts« für sicheres Reisen – damit der Kopf möglichst lange auf den Schultern bleibt ..."

Rezension zu Die Herren von Winterfell – Das Lied von Eis und Feuer

Rezension zu Das Erbe von Winterfell – Das Lied von Eis und Feuer

Buchdetails:

Der Game-of-Thrones-Reiseführer
Erscheint am 04.10.2016
Übersetzt von: Karen Gerwig
336 Seiten, Kartoniert
ISBN: 978-3-492-28113-3
€ 15,00 [D], € 15,50 [A]

Zum Autor: Daniel Bettridge ist selbsternannter Popkultur-Süchtiger. Als Journalist widmete er sich Kino und TV für The Guardian, The Times und das New York Magazine. Er ist Comicsammler, Fantasyfan und Gamer. Mit seinem Reiseführer zum Schauplatz des Serienhits »Game of Thrones« erfüllte er sich den Traum, Westeros näher kennenzulernen als jeder andere vor ihm.


(Quelle: Piper)

Comic Con Germany - Tag 2 (26. Juni 2016)

Liebe LeserInnen,

der Sonntag auf der Comic Con Germany war noch besser besucht als der Samstag und entsprechend müde war ich am Abend aufgrund von Reizüberflutung und vollgestopften Gängen, durch die man teilweise nur noch geschoben wurde. Laut Pressemitteilung waren 50.000 Besucher auf der ersten Comic Con Germany und fürs nächste Jahr gibt es bereits einen Termin: Wir sehen uns am 1. und 2. Juli 2017 wieder in Stuttgart!

comiccon12Manga-Träume mit kleinen Abstrichen

Die japanische Comic-Kunst ist in Deutschland längst etabliert und entsprechend hoch war der Anteil an Mangazeichnern, die ihre Werke zum Verkauf anboten, und Ständen, die jedes Fanherz höher schlagen lassen. In der Cosplay-Area konnten sich Kostümfans mit Perücken, Kleidung und Accessoires eindecken und sich Tipps von professionellen Cosplayern wie Jessica Nigri holen. Mit dieser überraschend schüchternen Dame hat mein Mann auch ein Foto gemacht, das gefühlt nur 2 Sekunden dauerte, aber aussieht, als hätte man vorher eine Weile geplaudert. Natürlich gab es auch Merchandising en masse, leider jedoch hauptsächlich zu den hierzulande beliebtesten Serien. Was ich beinahe gänzlich vermisst habe, waren japanische Artbooks. Lediglich an einem Stand habe ich eine Kiste mit kleinen Schätzen entdeckt, allerdings war nichts von meinen Lieblingsserien dabei und die Preise waren relativ saftig – im Gegensatz zu den Videospielartikeln und Shirts, die größtenteils günstig bis preislich moderat waren.

Schaulaufen der Cosplayer

Mein Mann hat die Messe über fleißig Cosplayer fotografiert, von denen viele in ihren aufwändigen Kostümen am Rand der Halle 1 oder auch auf dem Messedach für Fotos posierten. Selbst die (echten!) Feuerwerhleute musste für Fotos herhalten. Allerdings muss ich sagen, dass ich bei 50.000 Besuchern auf der Comic Con noch mehr Cosplayer erwartet hätte und vor allem mehr ausgefallene Kostüme. Denn die meisten Outfits beschränkten sich auf Perücken im Mangastil plus etwas Schminke und ein paar Accessoires oder auch eher einfache / gekaufte Kostüme. Ich muss allerdings dazu sagen, dass bei der schieren Masse an Messebesuchern sicher auch viele in den vollen Gängen untergegangen sind und ich zudem viel Zeit damit verbrachte habe, mich mit Verlagsmitarbeitern und Autoren / Zeichnern zu unterhalten.

comiccon2Robert Picardo begeisterte erneut mit Witz und Charme

Nachdem wir am Samstag so angetan waren von Robert Picardo, haben wir auch am Sonntag seinen Auftritt auf der Bühne im Foyer verfolgt und waren einmal mehr von seiner sympathischen und humorvollen Art verzaubert. Dieses Mal trug er sogar ein selbstgeschriebenes Lied auf Deutsch vor, in dem er die Comic Con Germany lobte und augenzwinkernd über Nathan Fillion sang, dass sein Autogramm „eine Million“ koste (100 Euro in Wirklichkeit), während er von sich sagen konnte: „Ich bin billiger“ (circa 30 Euro). Selbstverständlich beantwortete Picardo auch am Sonntag geduldig die Fragen seiner Fans, wobei er unter anderem seine schönsten Szenen bei „Star Trek Voyager“ aufzählte. Dazu gehört beispielsweise diese, in der der Doktor in seinen Tagträumen erlebt, wie sich gleich drei hochrangige Damen der Crew um seine Aufmerksamkeit bemühen und er sogar Captain Janeway an den Hintern fassen durfte. So viel Bodenständigkeit und Fannähe demonstrieren wenige Stars – und keiner hat wohl so viele Fans umarmt wie Robert Picardo, der laut eigenen Aussagen Frauen, Männer, Kinder und Hunde knuddelt.

Wie wir die Macht des Triforce erlangten …

Zu den Merchandising-Freaks zählen auch mein Mann und ich, wobei wir uns noch relativ gut zusammenreißen konnten. Samstag erbeutete mein Mann lediglich ein T-Shirt mit einem Motiv aus „The Legend of Zelda – Majora’s Mask“. Am Sonntag erstand ich eine Yoshi-Figur aus „Super Mario World“, wobei mir der Verkäufer leider mitteilte, dass Yoshi gar nicht mehr gefragt wäre – kein Wunder gab es von meinem Lieblingsdinodrachen kaum Merchandising … Aber das wahre Highlight am Sonntag war die Sichtung des legendären Master Schwerts aus „The Legend of Zelda“ und zwar in der Version aus „Skyward Sword“ mit Kunstlederscheide. Das Schwert hat eine Stahlklinge, auf der das Triforce-Symbol und hylianische Schriftzeichen eingraviert sind und wirkt im Vergleich zu den vielen Plastik-Replicas sehr hochwertig. Der Preis war entsprechend hoch, wobei wir nach der Comic Con feststellten, dass wir das Master Schwert letztlich ziemlich günstig erbeutet haben. Und so erlangten wir also die Macht des Triforce ;) … und zählen uns zu jenen Fans, die auf der Messe mehr Geld gelassen haben, als geplant. Aber was will man machen. Dort gab es Sachen, die man nicht einmal online bestellen kann.

Fazit

Aus unserer Sicht war die Comic Con Germany ein voller Erfolg und wir hoffen darauf, dass sie noch viele Jahre stattfinden wird. Es war so schööön, auch wenn die Essenspreise ziemlich hoch waren (nächstes Jahr bitte mehr Stände!) und die Sperrholzwände nicht wirklich schön aussahen (bitte wenigstens anmalen). Auch gab es wenige leere Standplätze, die bitte befüllt werden müssen. Im Großen und Ganzen war es aber eine tolle Veranstaltung mit einer sehr familiären Atmosphäre!

Bis nächstes Jahr

Eure Judith

 

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Sky Doll Band 4 - Sudra (Alessandro Barbucci und Barbara Canepa)

sky doll sudraAnfang Juli 2016 erscheint überraschend der lang ersehnte vierte "Sky Doll"-Band von Alessandro Barbucci und Barbara Canepa: "Sudra"

"Der moderne Klassiker des Spitzenduos Barbucci / Canepa

Das Künstlerduo Alessandro Barbucci und Barbara Canepa hat, nicht zuletzt als Akt künstlerischer Rückbesinnung nach ihren Erfahrungen in den Disney-Studios, mit Skydoll eine visionäre Reihe geschaffen, die sich binnen kürzester Zeit zu einem internationalen Bestseller entwickelte. Mit der Kurzgeschichtensammlung »Sky Doll Collection« hielt das Sky Doll-Universum bereits Einzug ins Splitter-Programm. Nun folgt die berühmte Hauptserie rund um die attraktive Androidin Noa, die sich dem strengen Arbeitspensum ihres Besitzers Gott, einem Astrowaschanlagenbesitzer, entzieht, die Flucht nach vorn antritt - und direkt in einen Konflikt von intergalaktischem Ausmaß in einer irrsinnigen, bizarr-barocken Cyberpunk-Welt voller Insignien der Pop-Art, der Digitalen Kunst, Mythologie und Popkultur gerät."

Rezension zu "Sky Doll - Die gelbe Stadt" (Band 1)

Rezension zu "Sky Doll - Spaceship Collection"

Rezension zu "Sky Doll - Lacrimsa Christi Collection"

Buchdetails:

Autor: Barbara Canepa
Zeichner: Alessandro Barbucci
Übersetzer: Marcel Le Comte
Hardcover, 64 Seiten, 15,80 EUR
Band 4 von 5
ISBN 978-3-86869-713-1


(Quelle: Splitter)

Comic Con Germany – Tag 1 (25. Juni 2016)

Liebe LeserInnen,

zusammen mit meinem Mann, der neuerdings unsere Facebook-Seite mitbetreut, war ich heute auf der ersten Comic Con Germany in Stuttgart und da ich mich noch (wieder) erstaunlich fit fühle, gibt es spontan einen kleinen Messebericht.

Robert Picardo begeisterte mit Gesangseinlage

comiccon7Am Nachmittag gegen halb 3 betrat Robert Picardo, besser bekannt als The Doctor aus „Star Trek Voyager“ die große Bühne im Foyer und begrüßte seine Fans auf Deutsch und Schwäbisch. Sogar die Herrgottsscheißerle kamen ihm leicht über die Lippen, ehe er sich in vertrautem Englisch den Fragen der Fans stellte. Zur neuen „Star Trek“-Serie konnte er nicht wirklich etwas Neues erzählen, allerdings begeisterte er seine Fans mit einer spontanen Gesangseinlage, nachdem eine Zuschauerin ihn danach gefragt hatte. Diese wurde prompt mit auf die Bühne gebeten und gemeinsam sangen Picardo und die sichtlich überrumpelte Dame „You are my Sunshine“, so wie es der Doktor und Seven of Nine in "Voyager" taten. Zur Belohnung bekam die junge Dame einen Kuss auf die Wange, wodurch ihr ohnehin schon hochroter Kopf noch mehr leuchtete. Diesen Tag wird sie wohl nicht vergessen und auch alle anderen hatten einen riesigen Spaß. Picardo beeindruckte mit seiner extrem sympathischen und herzlichen Art, ging auf jede Frage ein und musste am Ende von der Organisation beinahe von der Bühne gezerrt werden, da er sich von seinen Fans kaum trennen konnte.

comiccon6Deutsche Phantastik auf der Comic Con

Meinen ersten längeren Besuch stattete ich dem Stand von Cross Cult beziehungsweise belagerte Verena Klinke und Felix Mertikat, Autorin und Zeichner von "Steam Noir", am Signierstand. Die Comics waren bereits signiert und neben dem ein oder anderen interessierten Messebesucher schauten auch ein paar Bekannte der beiden vorbei, unter anderem ein stolzer junger Mann, der ein Foto mit Robert Picardo ergattert hatte. Verena erzählte mir ein wenig von ihren vielen Projekten, unter anderem von einer spannenden Geschichte in einem Wüstensetting, auf das wir leider noch eine Weile warten müssen.

Ich hatte zudem Gelegenheit den neuen, sehr freundlichen Pressekontakt bei Cross Cult kennenzulernen und ein paar Fotos von Bernd Perplies mit Star Trek Hintergrund für den kommenden PHANTAST zum Thema „Space Opera“ zu machen – eines davon kann ich euch aber heute schon zeigen, siehe links (offensichtlich eingefleischter Trekkie). Der erste Roman seiner neuen „Star Trek“-Trilogie erscheint übrigens im Juli: „Prometheus - Feuer gegen Feuer“.

Auf der Comic Con entdeckte ich zudem einen Stand vom Papierverzierer-Verlag, wo Schemajah Schuppmann fleißig Werbung machte und so manchen seiner Schätze an die Frau oder den Mann brachte. Nachdem wir uns auf den letzten Messen immer knapp verpasst hatten, hatten wir dieses Mal Gelegenheit, ein wenig zu plaudern. Während es Kleinverlage im deutschen Buchhandel recht schwer haben, bieten Messen wie die Comic Con eine tolle Möglichkeit, direkt mit den Lesern in Kontakt zu treten und die Bücher auch zu verkaufen. Der Papierverzierer-Verlag macht seinem Namen alle Ehre und sei jedem Phantastik-Fan ans Herz gelegt, vor allem da sich Schemajah in Subgenres wie Steam- und Cyberpunk feinste Lesekost liefert.

Ein Paradies für Merchandising-Freaks

comiccon1Da sich die Comic Con direkt ans Fandom richtet, gibt es natürlich auch jede Menge Merchandising-Stände, an denen man sich kaum statt sehen kann – und die Entscheidung, was man nun mitnimmt, fällt ungleich schwerer. Ob japanische Kuscheltiere, Nintendo-Figuren, Comic-T-Shirts oder „Star Wars“-Tassen: hier findet sich nahezu alles, was das Fanherz begehrt und was den Geldbeutel leert. Allerdings kann man vieles davon auch online bestellen und ich hätte mir noch ein paar Stände mit ausgefallenen Sachen gewünscht, die man in Europa eher schwer bekommen kann. Aber bei so vielen süßen
Kuscheltierchen will ich mal nicht so streng sein …

Morgen geht’s nochmal auf die Comic Con, denn es gibt tatsächlich noch ein paar Stände, die wir noch nicht abgeklappert haben. Zudem will mein Mann noch ein Foto ergattern. Eigentlich war auch das eine oder andere Autogramm gewünscht, doch diese entpuppten sich als relativ teuer, da sie das gleiche wie ein Foto kosten, also um die 20-35 Euro. Das wird für eingefleischte Fans unter Umständen ein teurer Spaß. Aber es gibt auch jede Menge Cosplayer, die sich gerne umsonst fotografieren lassen ;) …

Wer sich’s noch überlegt, hinzufahren: Es lohnt sich!

Viele Grüße von Eurer

- Judith

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Bildmaterial: Copyright by Jonathan Madera

Carolin Emcke erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2016

Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat Carolin Emcke zur diesjährigen Trägerin des Friedenspreises gewählt.

Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, gab die Entscheidung auf der Hauptversammlung des Verbandes in Leipzig bekannt. Die Auszeichnung wird zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am 23. Oktober 2016 in der Paulskirche in Frankfurt am Main verliehen.

In der Begründung des Stiftungsrats heißt es: „Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verleiht der Börsenverein im Jahr 2016 an Carolin Emcke und ehrt damit die Journalistin und Publizistin, die mit ihren Büchern, Artikeln und Reden einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Dialog und zum Frieden leistet. Ihre Aufmerksamkeit gilt dabei besonders jenen Momenten, Situationen und Themen, in denen das Gespräch abzubrechen droht, ja nicht mehr möglich erscheint. Carolin Emcke setzt sich schwierigen Lebensbedingungen aus und beschreibt – vor allem in ihren Essays und ihren Berichten aus Kriegsgebieten – auf sehr persönliche und ungeschützte Weise, wie Gewalt, Hass und Sprachlosigkeit Menschen verändern können. Mit analytischer Empathie appelliert sie an das Vermögen aller Beteiligten, zu Verständigung und Austausch zurückzufinden. Das Werk von Carolin Emcke wird somit Vorbild für gesellschaftliches Handeln in einer Zeit, in der politische, religiöse und kulturelle Konflikte den Dialog oft nicht mehr zulassen. Sie beweist, dass er möglich ist, und ihr Werk mahnt, dass wir uns dieser Aufgabe stellen müssen.“

Carolin Emckes Werke erscheinen seit 2004 im S. Fischer Verlag. Aus den Briefen, die sie als „Spiegel“-Reporterin in Krisengebieten ihre Freunde schrieb, entstand 2004 ihr erstes Buch „Von den Kriegen“. Es folgten „Stumme Gewalt. Nachdenken über die RAF“, „Wie wir begehren“ und „Weil es sagbar ist. Über Zeugenschaft und Gerechtigkeit“.

Carolin Emcke erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Lessing-Preis des Freistaats Sachsen, den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay und den Theodor-Wolff-Preis. Im Oktober 2016 wird bei S. Fischer ihr neues Buch erscheinen: „Gegen den Hass“.

Peter Sillem, Programmgeschäftsführer des S. Fischer Verlags (und auch der Lektor der Bücher von Carolin Emcke) kommentiert die Jury-Entscheidung:

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung für Carolin Emcke – eine wunderbare, richtige Wahl. Carolin Emcke ist eine intellektuelle Ausnahmefigur in Deutschland. Sie vereint in ihrem Denken und Schreiben theoretische Reflexion mit Anschauung und Praxis wie kaum sonst jemand. Im Akademischen ist sie ebenso zu Hause wie im Journalismus, in Krisen- und Kriegsgebieten ebenso wie auf der Bühne der politischen Debatte und schreibend in ihren Büchern. Zwei Leitmotive sind für ihre intellektuelle Biographie ausschlaggebend gewesen: Zum einen die Überzeugung, es komme im Leben darauf an, ‚menschenwürdige Verhaltensweisen unter Umständen zu zeigen, die das Gegenteil nahe legen‘. Das andere Leitmotiv, das vielleicht aus dem ersten folgt, ist das Mandat zum Sprechen, dem sich die Autorin vor allem angesichts des Holocaust besonders verpflichtet fühlt. Dem Leiden, den Opfern eine Stimme zu geben – das ist wohl die Hauptantriebskraft für sie, sich immer wieder auf den Weg zu machen, zuzuhören und davon Zeugnis abzulegen, was sie in Gaza, Afghanistan, im Kosovo, in Haiti oder im Nordirak sah und hörte. Der Gewalt setzt Carolin Emcke die Sprache entgegen, ein Ethos des Erzählens, aus der tiefen Überzeugung heraus, dass mit dem Sprechen, mit der schreibenden Zeugenschaft den Opfern von Gewalt ihre Würde, ihre Individualität zurückgegeben werden kann. Diesem Mandat der Zeugenschaft fühlt Carolin Emcke sich in ihrem Denken, Schreiben und Handeln zutiefst verpflichtet.“