Old Man Logan Bd.3 – Der letzte Ronin (Jeff Lemire, Andrea Sorrentino)

Verlag: Panini; (Mai 2017)
Softcover: 96 Seiten; 12,99 €
ISBN-13: 978-3741601354

Genre: Superhelden


Klappentext

Die stillen Mönche des Grauens

Der alte Mann namens Logan befindet sich auf einer Mission. Nachdem ihm das Schicksal eine zweite Chance ermöglicht hatte, schwor er, alles zu korrigieren, was in seiner Realität falsch gelaufen war. Aber sein Versuch, den Lauf der Dinge zu ändern, bringt ihn in große Gefahr. Auf der Jagd nach der ebenso reizvollen wie diabolischen Lady Deathstrike läuft Logan in eine Falle und findet sich schließlich in der Tiefe eines Brunnens wieder. Und jedes Mal, wenn er sich aus seiner misslichen Lage befreien will, erscheint eine mysteriöse Gestalt aus seiner Zukunft, die ihn mit Pfeilen durchbohrt. Wird Logan aus seinem Kerker entkommen, um der Menschheit ein Los zu ersparen, das schlimmer ist als der Tod?

Das unvergleichliche Duo Jeff Lemire und Andrea Sorrentino verrät euch neue Details über die Welt, in der die Helden fielen.


Rezension

In der Zukunft hat Wolverine alias Old Man Logan alles verloren. Seine Frau, seine Kinder, seine Familie. Irgendwie ist er in die Gegenwart gelangt und möchte am Liebsten die Zukunft verhindern. Das ist aber nicht so einfach. Und als Lady Deathstrike Killhorn Falls überfällt und Unschuldige tötet, beschließt Wolverine Jagd auf sie zu machen. Sie endet in Japan und dort wartet eine Überraschung auf ihn. Lady Deathstrike scheint hilflos und er gerät in die Fänge eines zukünftigen und jetzigen Feindes.

Old Man Logan von Mark Millar und Steve McNiven wurde fast sofort mit Erscheinen zu einem Klassiker in der Wolverinegeschichte und lieferte mit seiner Düsternis und dem etwas anderen Ansatz für die Figur praktisch die Vorlage für Hugh Jackmans voraussichtlich letzten Auftritt als Wolverine in Logan.
Bei dem großen Erfolg ist es nicht gerade unerwartet, dass Marvel früher oder später auf diese Inkarnation Wolverines zurückgreift. Old Man Logan hat nun eine eigene Serie spendiert bekommen, in der es ihn in die Gegenwart verschlagen hat. Warum er hier gelandet ist, ist nicht klar. Er ist nun hier und damit müssen sowohl er als auch die Leser zurecht kommen. Ob dies wirklich notwendig war, darüber ließe sich streiten.
Jeff Lemire ist nun für Wolverines Geschichte verantwortlich und Andrea Sorrentino wie bei den Vorgängerbänden der Mann am Zeichenbrett. Im Prinzip ist es eine recht einfache Geschichte, die Jeff Lemire hier erdacht hat. Wolverine wird in eine Falle gelockt und muss dort wieder herauskommen. Zwischendurch erinnert er sich an seine vergangene Zukunft. Das gibt handlungstechnisch nicht viel her. Jedoch versteht es Lemire so weit es geht, alles mit Emotionen aufzuladen und Logan so mehr Profil zu verleihen. Der letzte Ronin ist eine harte, düstere Geschichte in der Logan ebenso agiert und die von einer sehr melancholischen und bedrückenden Atmosphäre beherrscht wird. Damit ist auch alles gesagt, was Jeff Lemires Anteil betrifft. Wolverines Gegner sind fast nicht erwähnenswert, da sie ziemlich generisch sind und Lady Deathstrike ist anscheinend nur dabei, um ein paar Oneliner mit Logan auszutauschen.

Andrea Sorrentino ist mehr oder weniger als Schwachpunkt anzusehen. Seine Zeichnungen sind mit Sicherheit ungewohnt, allerdings nicht wirklich überzeugend. Er zeichnet grob, versucht durch Schattenwurf Stimmung zu erzeugen, was ihm nicht so gelingt - gerade im Vergleich mit einem Meister im Umgang mit Licht und Schatten wie Mike Mignola. Ein paar gute Ideen beim Seitenaufbau und Panelaufteilung hat er durchaus und sie lassen Old Man Logan nicht in die Beliebigkeit abrutschen. Das ist besonders bei ganzseitigen Zeichnungen der Fall oder bei der fließenden Darstellung von Handlungen auf einer Seite. Die Zeichnungen wie der Lautlose Mönch in Wolverines Gehirn sieht, sind hervorragend gestaltet. Ansonsten hilft ihm Marcelo Maiolo ein weiteres Mal mit seiner Farbgebung.


Fazit

Old Man Logan – Der letzte Ronin ist nicht der ganz große Wurf, aber solide Superheldenkost mit einem harten, gebrochenen und zu allem bereiten Wolverine. Andrea Sorrentino liefert lediglich Durchschnitt mit ein paar Ausschlägen nach oben.


Pro & Contra

0 einfach gehaltene Geschichte mit Emotionen aufgeladen
0 Logan

- Gegner austauschbar
- Lady Deathstrike ist nicht nötig
- Zeichnungen überzeugen nicht

Bewertung:

Handlung: 3/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 2,5/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 3/5


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Tags: Superhelden, Jeff Lemire, Wolverine