Wolverine – Old Man Logan (Mark Miller, Steve McNiven)

Verlag: Panini (Februar 2010)
Softcover: 212 Seiten; 19,99 €
ISBN-13: 978-3866074620

Genre: Superhelden


Klappentext

Die wichtigste Wolverine-Story des 21. Jahrhunderts!
Das moderne Meisterwerk von Mark Miller und Steve McNiven!
Der alte Mann und der Tod!

Vor 50 Jahren fielen die Helden und die Superschurken teilten Amerika untereinander auf, um ein Reich des Schreckens zu errichten. Seit jener letzten Schlacht ist Logan ein gebrochener Mann. Er hat sich zurückgezogen und kümmert sich nur noch um seine Familie. Seine friedvolle Welt wird jedoch bedroht, woraufhin er sich mit dem blinden Bogenschützen Hawkeye auf die Reise seines Lebens begibt.

Old Man Logan verbindet das wilde und raue Endzeitszenario eines Mad Max-Films mit den Motiven des tragischen Clint-Eastwood-Westernhelden. Mark Millars (WANTED; CIVIL WAR) gewaltige Actionszenen und die adrenalingeladene Inszenierung von Steve McNiven (CIVIL WAR) lassen einen nicht mehr los – bis bei Wolverines Suche nach Frieden auch der letzte Gegner zu Boden geht.


Rezension

Fünfzig Jahre ist es her, dass die Helden gefallen sind. In einem koordinierten Angriff haben die Superschurken dieser Welt alle Helden auf einen Schlag besiegt und größtenteils getötet. Wolverine wurde seit jener Nacht nicht mehr gesehen. Seine Krallen hat er seitdem nicht mehr benutzt. Nun ist das Land aufgeteilt und Männer wie der Kingpin und der Red Skull in Washington/ New Babylon haben das sagen. Logan lebt zurückgezogen als Farmer tief im Westen der ehemaligen USA. Eines Tages kann er seine Pacht nicht zahlen und dies scheint das Ende seiner Ruhe einzuläuten. Die Enkelkinder Hulks, der nun zu den Schurken zählt, tauchen auf, um die Schuld einzutreiben und geben Logan nur wenig Zeit, um das Geld aufzutreiben, nicht ohne ihn zunächst zu verprügeln. In dieser Situation taucht Hawkeye auf und schlägt ein Geschäft vor. Logan soll ihm helfen, einen Kurierdienst zu übernehmen. Was genau transportiert wird, lässt der erblindete, ehemalige Avenger im Dunkeln. Und so sieht sich Logan unvermittelt auf dem Weg, seine Familie zu retten und muss sich dabei mit sich selbst auseinandersetzen.

2008 schufen Mark Millar und Steve McNiven gemeinsam einen Wolverinecomic, der die Figur definierte und weit über das hinausführte, was sie bis dahin erlebt hatte. Old Man Logan wurde praktisch sofort zu einem Klassiker und diente nun ebenso als Vorlage für Hugh Jackmans letzten Auftritt als Wolverine in Logan. Auch wenn sich die Gemeinsamkeiten von Film und Comic in der Endzeitstimmung und der charakterlichen Entwicklung der Hauptfigur erschöpfen, so ist der Einfluss von Old Man Logan klar zu erkennen.
Die Frage, ob Old Man Logan seinen Klassikerstatus verdient hat, kann eindeutig mit ja beantwortet werden. Denn hier wird ein Wolverine präsentiert, der alle seine Ideale verloren hat, ausgelöst durch die Ereignisse einer Nacht. Einer Nacht, die ein wahrlich schreckliches Geheimnis birgt, in das Wolverine selbst involviert ist. Geschickt demontiert Mark Millar Wolverine. Er zeigt ihn als einen gebrochenen Mann, der nicht mal mehr an sich selbst glaubt. Er hat sich von der Welt abgewandt und allein seine Familie zählt für ihn. Kraft gegen seine alten Gegner und ihre Nachfolger anzutreten, besitzt er nicht mehr und so ist Hawkeye wichtig für die Handlung, da er Logan zumindest aufzuwecken vermag. Mark Millar schreibt Logans Weg zurück zu Wolverine ausgeklügelt und wohlüberlegt, so dass manches zu überraschen vermag. Die Endzeitstimmung baut er hervorragend auf, sie steigert sich sogar im Lauf der Geschichte. Am Ende fügen sich alle Teile des Puzzles zusammen und ergeben ein sehr interessantes Gesamtbild, welches Wolverine mehr als nur einen großen Auftritt verschafft und zeigt, warum er der beliebteste der X-Men ist.

Steve McNivens Arbeit an Old Man Logan ist einfach fabelhaft. Er macht Wolverines Abenteuer zu einem der bestaussehendsten in der Superheldenwelt. Er arbeitet sehr kreativ und holt aus dem Hintergrund heraus, was möglich scheint. Hawkeye und Logan gestaltet er nicht übertrieben alt, sondern lässt sie den Jahren in der Zukunft entsprechend alt, aber eines Superhelden würdig erscheinen. So nimmt man den Charakteren ab, dass sie ihr großes Abenteuer bestehen können. McNiven fängt Logans Hoffnungslosigkeit in seinen Bildern ein und das nicht nur wenn Wolverine selbst im Bild ist, sondern ebenso durch die Hintergründe und die ganze Atmosphäre, die er aufbaut. Seine detaillierten Bilder sind dabei einfach eine Augenweide. Allein wegen ihnen, ist Old Man Logan schon einen Kauf wert.

Zwischen den einzelnen Kapiteln sind die Originalcover eingebunden und runden den Band ab.


Fazit

Das Wort Meisterwerk wird viel zu häufig unberechtigt benutzt. Old Man Logan trägt diese Bezeichnung aber vollkommen zurecht. Anders ist dieser Wolverine nicht zu beschreiben.


Pro & Contra

+ Hawkeye
+ postapokalyptische Welt
+ unheimlich gute Zeichnungen von Steve McNiven

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5


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Tags: Wolverine