Verlag: Panini; (Februar 2025)
Softcover: 96 Seiten; 14 €
ISBN-13: 9783741641169
Genre: Superhelden
Klappentext
Killer-Gene!
Vor Jahren kehrte Wolverine den X-Men den Rücken, machte sich auf den Weg nach Australien und endete schließlich am Kreuz. Wie es dazu kam, wurde nie geklärt – bis jetzt. Auf einer blutigen Mission trifft Logan auf seinen Erzrivalen Sabretooth, der ihn auf eine Spur führt, die ihn mit den tödlichen Marauders konfrontiert.
X-Legende Chris Claremont und Starzeichner Edgar Salazar enthüllen endlich ein lange verborgenes Geheimnis.
Rezension
Wolverine verlässt die X-Men in Australien, um sich in Japan mit einem Klon Sabretooths zu prügeln und dadurch Mariko, Yukio und Kitty Pride zu schützen. Der Kampf bringt ihn auf die Spur von Sinister und seinen Klonen und er beschließt alle zu töten, um dieser Gefahr endgültig ein Ende zu setzen.
1989 gab es in Uncanny X-Men #251 ein schockierendes Bild zu begutachten. Wolverine hing an einem Kreuz. Und wie er dort drankam, wurde nie aufgeklärt. Ebenso wenig, was er zwischen seinem Verschwinden in #246 und #251 gemacht hatte. 35 Jahre später soll es nun die Antworten geben und das ausgerechnet auch noch von Chris Claremont einem der legendären Autoren Marvels. Was kann da schon schief gehen?
In einem Wort: Alles!
Chris Claremont hat hier eigentlich alle Möglichkeiten und eine riesengroße Spielwiese vor sich liegen und was macht er damit? Nichts! Denn die Handlung ist so dünn, dass selbst ein Bierdeckel fast zu groß dafür ist. Überraschende Wendungen, interessante Erzählstränge, Charakterentwicklung oder irgendeine Charaktermotivation über die von den Figuren geäußerte, dass sie eben gerne töten, existiert nicht.
Das hier ist fast Arbeitsverweigerung, denn gute Charakterentwicklung besteht nicht daraus, dass die Hauptfigur immer wieder ein und dieselbe Sache wiederholt, nämlich, dass sie auch zum Töten bereit ist und eben nicht immer Superheld. Das ist so banal und so platt, man fragt sich, was Chris Claremont sich beim Schreiben des Comics gedacht hat, außer Wolverine eine einzige große Prügelei zu spendieren.
Selbst der Verfasser des Klappentextes wusste wie dünn die Handlung hier ist, denn so kurz gefasst haben, dürfte sich vor ihm kaum einer. Aber die Geschichte gibt eben auch nicht viel mehr her, als das Wolverine sich mit Sabretooth, den Marauders und Sinister prügelt, die meist alle Klone sind.
Und um den Ganzen die Krone aufzusetzen, gibt es die im Klappentext versprochenen Antworten nicht einmal angedeutet.
Wer das hier als „Eine echte Hammer-Story!“ bezeichnet, wie es Weird Science Marvel Comics laut Buchrückenzitat tut, dürfte auch Fast and Furious für einen Oscar-Kandidaten halten.
Die Zeichnungen retten es dann noch ein bisschen. Sie sind zwar auch nicht beeindruckend, aber immerhin ganz ansehnlich und Edgar Salazar hat Spaß an den Kämpfen, die auch mal blutig ausfallen.
Fazit
Wolverine – Narben ist für jeden, der mehr als eine endlose Prügelei und Antworten erwartet, eine richtig üble Enttäuschung. Chris Claremont kann es eigentlich viel besser, aber was ihn hier geritten hat, weiß er wohl nur selbst.
Pro & Contra
- öde Prügelei
- nur ein Hauch von Handlung als Alibi
Bewertung: 
Handlung: 1/5
Charaktere: 1,5/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 1,5/5
Preis/Leistung: 1,5/5
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